SG Sonnenhof Großaspach: Noch zwei Schritte bis zur Regionalliga

Michael Ferber weiß, dass die Relegation für die Oberliga-Elf aus dem Fautenhau kein Selbstläufer wird. Er sieht Südwestvizemeister TuS Koblenz mit seiner SG „auf Augenhöhe“.

Nach zwei Abstiegen binnen zwei Jahren sieht Michael Ferber seinen Verein mittlerweile wieder auf einem guten Weg. Gelingt Großaspach nun in den Relegationsspielen gegen Koblenz der Wiederaufstieg in die Regionalliga, sei dies das Tüpfelchen aufs i. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Nach zwei Abstiegen binnen zwei Jahren sieht Michael Ferber seinen Verein mittlerweile wieder auf einem guten Weg. Gelingt Großaspach nun in den Relegationsspielen gegen Koblenz der Wiederaufstieg in die Regionalliga, sei dies das Tüpfelchen aufs i. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

„Der Aufstieg wäre das Tüpfelchen aufs i.“ In der Schule würde Michael Ferbers Einschätzung wohl heißen, dass sich Aspachs Oberliga-Fußballer für ihre bisherige Leistungen die Note „gut“ verdient haben. Zum „sehr gut“ fehlt einzig noch die sofortige Rückkehr in die Regionalliga. Die will die SG Sonnenhof in den zwei Relegationsspielen gegen Südwestvizemeister Tus Koblenz am Sonntag (14 Uhr, Stadion Oberwerth) und nächsten Mittwoch (19 Uhr, Fautenhau) klarmachen. Das für den sportlichen Bereich zuständige SG-Vorstandsmitglied sagt dazu: „Wir sind positiv gestimmt und gehen die Aufgabe selbstbewusst an.“

Nun will Aspach in Sachen Aufstieg die letzten Metern vollends erfolgreich gehen

Bei den Sätzen wirkt der 37-Jährige nicht nervös. Dabei stehen die zwei wichtigsten Spiele der ganzen Saison an. „Es ist ja ein freudiges Thema, auf das wir uns ausreichend vorbereiten konnten“, erklärt er ruhig und sachlich. Klar ist aber auch, dass ihm das Endergebnis im Aufstiegskampf mit dem einstigen Zweitligisten vom Deutschen Eck ganz und gar nicht egal ist, denn: „Jetzt sind wir in der Relegation, dann wollen wir das auch ziehen.“ Nur mal schauen, was raus kommt, dafür ist Ferber nicht gemacht. „Wenn’s nicht klappt, dann sind wir selbstverständlich enttäuscht“, bekennt der Sohn von SG-Mitbegründer Uli Ferber und fügt dann hinzu: „Aber wohl nur drei, vier Tage.“ Schließlich überwiegt der Fakt, dass seit dieser Runde im Fautenhau wieder eine positive Grundstimmung herrscht. Dabei hatten die beiden Abstiege binnen zwei Jahren doch tiefe Spuren hinterlassen.

Für das SG-Verstandsmitglied gibt es im Relegationsduell keinen Favoriten

Mittlerweile wird in Aspach wieder öfter gelacht und Ferber ist sicher: „Schaffen wir in Koblenz ein gutes Ergebnis, haben wir am Mittwoch im Heimspiel eine schöne Zuschauerkulisse.“ Der Kartenvorverkauf fürs Relegationsrückspiel laufe gut. Der Vorstand Sport hofft auf viele Unterstützer fürs Duell im Fautenhau: „Vielleicht gibt uns das im Aufstiegskampf ja den letzten Push.“

Der Geschäftsführer des Kleinaspacher Hotels Sonnenhof weiß aber: „Entscheidungsspiele sind immer so eine Sache.“ Er sieht im Vergleich mit Koblenz jedenfalls keinen Favoriten. Das sei eine 50-50-Sache, ein Duell auf Augenhöhe, sagt Ferber und weiß, wovon er spricht. Sowohl Vizemeister Koblenz wie den Südwestmeister und Direktaufsteiger hat die SG einige Male beobachtet. Sowohl Trainer Sbonias wie auch der Sportliche Leiter Benedikt Röcker hätten sich selbst vor Ort ein Bild gemacht, was die Konkurrenz zu bieten hat. Ihre Erkenntnis: Auf Aspach wartet ein sehr kompakter, taktisch gut nach hinten arbeitender und kampfstarker Gegner. Einer, gegen den die SG trotzdem bestehen will.

Zu Personalien äußert sich der Verein erst nach Abschluss der Relegation

Unabhängig davon, ob dieses Vorhaben nun gelingt oder eben nicht, laufen in Großaspach im Hintergrund aber selbstverständlich schon die Planungen und viele Gespräche für die nächste Runde. Namen von Zugängen nennt der 37-Jährige trotzdem keine: „Jetzt spielen wir erst einmal in Ruhe die Relegation, dann verkünden wir Personalentscheidungen.“ Deshalb gibts zur Frage, was an gehandelten Namen wie Benedikt Landwehr (FSV 08 Bissingen) oder Mert Tasdelen vom Nachbarn TSG Backnang dran ist, nur ein sanftes Lächeln.

Was das Aspacher Vorstandsmitglied sagt, das ist: „Der überwiegende Teil unseres Kaders hat Verträge, die weiter laufen, egal welche Liga wir ab dem Sommer spielen.“ Zudem soll der Umbruch möglichst klein und der Kern des Kaders zusammengehalten werden. Diese Mannschaft funktioniere und man müsse aufpassen, das Gebilde nichts durcheinanderzubringen, erklärt Ferber, der aber auch weiß: „Wenn wir aufsteigen, brauchen wir sicher zwei, drei Zugänge mehr als für die Oberliga.“ Wobei er sicher ist, dass „wir im jetzigen Aufgebot viele Spieler haben, deren Qualität für die Regionalliga reicht, darunter auch viele junge Fußballer“. Zudem erinnert der 37-Jährige an die zwei verkorksten Runden vor dem Abstieg in die Oberliga: „Da lag es bestimmt nicht an fehlender Qualität.“

Michael Ferber freut sich, dass sich seine Elf in dieser Saison als echte Einheit präsentiert

Nun aber sieht Michael Ferber Woche für Woche eine echte Aspacher Einheit auf dem Platz. „Ein Rädchen greift ins andere“, sagt er und spricht dabei nicht nur von den Fußballern auf dem Platz. Er meinte damit auch den Trainerstab um Evangelos Sbonias und den Sportlichen Leiter Benedikt Röcker. „Das passt“, lautet das ebenso knappe wie klare Urteil, dem noch ein „das wirkt alles sehr homogen“ folgt.

Wie schon erwähnt: Bei der SG Sonnenhof läuft es bisher gut. Für ein „sehr gut“ fehlt aber noch der letzte Schritt – der Aufstieg. Oder wie Michael Ferber es ausdrückt: „Die Belohnung für diese geile Runde.“

Statt eines Trios kämpft nur ein Duo um den Regionalliga-Aufstieg

Das Reglement Eigentlich hätte der vierte und damit letzte Aufsteiger in die Regionalliga in einer Dreierrunde zwischen den Vizemeistern der Oberligen Südwest, Hessen und Baden-Württemberg ermittelt werden sollen. Da in Hessen aber außer Meister Eintracht Frankfurt II keiner wollte oder durfte, kommt es nun nur noch zum Vergleich zwischen Großaspach und Koblenz. Der Sieger aus Hin- und Rückspiel ist der vierte Aufsteiger neben den Meistern TSV Schott Mainz (Südwest), Frankfurt II (Hessen) und Stuttgarter Kickers (Baden-Württemberg). Gewinner ist, wer nach beiden Vergleichen insgesamt mehr Treffer erzielt hat. Auswärtstore werden nur noch einfach und nicht mehr wie früher doppelt gezählt. Bei Gleichstand nach den zweimal 90 Minuten gibt es eine 30-minütige Verlängerung. Ist auch dann noch keine Entscheidung gefallen, kommt es zum Elfmeterschießen.

Keine Premiere Dass die Dreierrunde nicht zustande kommt, ist übrigens kein Novum. Bereits in der Saison 2013/2014 stellte Hessen keinen Vertreter. Damals kam es deshalb zum Duell zwischen dem FC Nöttingen und dem FSV Salmrohr (Rheinland-Pfalz). In dem setzte sich der baden-württembergische Oberligist aus dem Pforzheimer Ecke knapp mit 1:0 durch, stieg aber nach nur einem Jahr gleich wieder aus der Regionalliga ab.

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Erstellt:
9. Juni 2023, 11:30 Uhr

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