SGOS-Fußballer mischen die Bezirksliga auf

Im zweiten Jahr ihrer Zugehörigkeit präsentiert sich die SG Oppenweiler/Strümpfelbach sehr stark und ist Erster. Der SV Unterweissach hängt im Mittelfeld fest. Hingegen müssen der VfR Murrhardt sowie der Große Alexander Backnang und der SV Steinbach um den Ligaverbleib bangen.

Jonas Wieland (beim Schuss) lässt sich bislang mit der SG Oppenweiler/Strümpfelbach in der Bezirksliga nicht aufhalten. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Jonas Wieland (beim Schuss) lässt sich bislang mit der SG Oppenweiler/Strümpfelbach in der Bezirksliga nicht aufhalten. Foto: A. Becher

Von Dieter Gall

Aufstiegsrennen Die SG Oppenweiler/ Strümpfelbach hatte am letzten Spieltag vor der Winterpause mit dem 3:2-Heimsieg gegen den SV Fellbach II die kleine Sensation geschafft und die Tabellenführung in der Bezirksliga übernommen. Mit zehn Siegen, einem Unentschieden und nur zwei Niederlagen setzte sich die SGOS mit 31 Punkten auf den Tabellenthron. „Wir sind froh, dass wir so gut dastehen“, freut sich Trainer Daniel Funk. Das gute Abschneiden der Rohrbachtalelf zeichnete sich allerdings schon nach dem Aufstieg in der vorangegangenen Saison ab. Als die Runde 2020/2021 nach dem neunten Spieltag wegen Corona komplett abgebrochen wurde, belegte der Neuling aus Oppenweiler schon den vierten Tabellenrang. Mit einem Zugang geht das Team von Trainer Daniel Funk in die zweite Saisonhälfte, die am 20. Februar beginnt. Der 20-jährige Abwehrmann Tim Müller kommt vom TASV Hessigheim (Bezirksliga Enz-Murr). Ansonsten wird der Kader bei der SGOS unverändert bleiben.

Schärfster Verfolger ist der FSV Waiblingen, der vor Saisonbeginn als Titelfavorit gehandelt wurde und mit 29 Punkten nur zwei Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter hat. Auf der Favoritenliste stehen drei weitere Mannschaften. Die SG Schorndorf ist unter Spielertrainer Sokol Kacani derzeit auf Rang drei zu finden und hat mit 28 Punkten engen Kontakt zur Spitze. Das gilt auch für den TSV Nellmersbach, der mit 27 Zählern auf Rang vier in Lauerstellung liegt. Auf 23 Punkte hat es die SV Remshalden gebracht, die hinter dem SV Fellbach II den sechsten Platz einnimmt.

Tabellenmittelfeld Zum Leidwesen des SV Unterweissach erfolgte der Abbruch der Saison 2020/2021, denn der SVU war mit acht Siegen nach acht Spielen der absolute Klassenprimus. Derzeit belegt das Team von Trainer Norbert Gundelsweiler mit 17 Punkten nur den neunten Rang. „Mit dem bisherigen Saisonverlauf kann ich unter dem Strich definitiv nicht zufrieden sein. Wir haben in zu vielen Spielen leichtfertig Punkte abgegeben“, ärgert sich Ralf Noack. Der SVU-Sportvorstand blickt aber optimistisch dem weiteren Saisonverlauf entgegen. „Wir haben charakterlich eine Supertruppe zusammen, die sich im Training voll reinhängt und bei der sich keiner hängen lässt.“ Für Noack ist es ein Indiz dafür, „dass Mannschaft und Trainerteam gut zusammen funktionieren“. Was Taktik oder Spielphilosophie angeht, gibt es laut dem SVU-Funktionär nicht viel zu ändern. „Wir müssen einfach nur offensiv und auch defensiv effektiver werden. Dann werden wir uns auch in der Tabelle schnell in Richtung oberes Drittel bewegen können.“

Besser als die Weissacher steht das Team des TSV Sulzbach-Laufen da. Mit sechs Siegen, vier Punkteteilungen und nur drei Niederlagen rangiert der TSV auf Platz sieben.

Die Fupa-Elf der Hinrunde errechnet sich nach der Anzahl der Nominierungen bei den wöchentlichen Auswertungen (Zahl unter jedem Spieler). Grafik: Fupa

Die Fupa-Elf der Hinrunde errechnet sich nach der Anzahl der Nominierungen bei den wöchentlichen Auswertungen (Zahl unter jedem Spieler). Grafik: Fupa

Abstiegszone Wie in der vorangegangenen Spielrunde müssen sich die Mannschaften aus Murrhardt, Backnang und Steinbach mit dem Thema Klassenerhalt beschäftigen. Der Große Alexander liegt mit drei Siegen, drei Unentschieden und sieben Niederlagen mit zwölf Punkten auf Rang zwölf und damit in der Abstiegszone genauso knapp über dem Strich wie der VfR Murrhardt, der sich mit zehn Punkten einen Platz hinter der Alexander-Elf eingereiht hat. Drei Siege, eine Punkteteilung und neun Niederlagen sind die bisher schwache Ausbeute der Elf aus dem Trautzenbachtal. „Wir spielen wie erwartet im unteren Drittel der Tabelle mit und haben gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte teilweise heftige Niederlagen kassiert“, erklärt Daniel Frank das enttäuschende Abschneiden seiner Elf. Der VfR-Spielleiter gibt aber zu bedenken, dass seine Mannschaft in jeder Partie auf eine andere Aufstellung habe zurückgreifen müssen. „Uns fehlte es an der Kontinuität in der Defensive, da wir jede Woche ein oder zwei Positionen haben wechseln müssen.“ Als klares Ziel haben die Murrhardter das schnelle Entrinnen von den Abstiegsplätzen vor Augen. „Die Liga hat sich in zwei Hälften geteilt, da weiß man, auf welche Spiele man seine Prioritäten setzen muss“, sagt Frank, der den Abgang von Manuel Müller beklagt. Ihn zieht es aus privaten und beruflichen Gründen nach Stuttgart. Zudem wechselt Sergen Uzun zum Stadtrivalen TSC Murrhardt.

Zufrieden zeigt sich Backnangs Efthimios Natsioulas. „Trotz der vielen Probleme stehen wir über dem Strich“, begründet der Alexander-Trainer seine Ansicht. Die Hinrunde sei in der Coronalage gut gelaufen, „bis auf das Eingreifen des WFV und das Ausgrenzen von Spielern“, legt er nach. Der Wunsch von Natsioulas lautet: „Den Weg würden wir gerne selber bestimmen. Natürlich über dem Strich bleiben, wenn möglich mit allen Spielern.“ Nikolay Kutybaev (FC Winnenden), Daniel Zivaljevic (TSC Murrhardt), Ioannis Fotiadis (SV Steinbach) haben den Verein verlassen. Neu beim Großen Alexander ist Joey Alexis Matos Cuevas, der vom TSV Bad Rietenau kommt.

Der SV Steinbach belegt einen möglichen Relegationsplatz. Nur zwei Siege, drei Punkteteilungen und acht Niederlagen stehen zu Buche. Nach der 1:5-Abfuhr zu Hause gegen Oppenweiler zogen die Verantwortlichen in Steinbach die Reißleine und trennten sich von Trainer Darko Milosevic. „Wir sind mit dem bisherigen Abschneiden unserer jungen und talentierten Mannschaft sicherlich nicht zufrieden“, erklärt Philipp Heller, der mit Talha Ünal das neue Trainergespann bei den Steinbachern bildet. Heller gibt sich aber zuversichtlich: „Aus der Tabellenposition heraus wollen wir den Kampf annehmen, um mit dieser hungrigen Mannschaft in der kommenden Saison den nächsten Entwicklungsschritt in der Bezirksliga zu gehen.“ Als sehr positiv empfindet der SVS-Trainer die Trainingsbeteiligung und die Intensität im Training. „Die Jungs sind ehrgeizig und lernwillig“, lobt Heller seine Mitstreiter, mit denen er die Tugenden Kameradschaft, Wille und Engagement für den Klassenerhalt nutzen möchte. „Wenn diese Faktoren stimmen, dann werden wir den Ligaverbleib schaffen.“ Neu im Kader sind die erfahrenen Marcel Goncalves und Taner Bakir, die von der zweiten Garnitur hochgezogen wurden. Neu in Steinbach ist neben Ioannis Fotiadis auch Defensivmann Ulas Yagmur vom Ligakonkurrenten SG Schorndorf.

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Erstellt:
19. Januar 2022, 06:00 Uhr

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