Polizei in Baden-Württemberg
So viele Menschen werden im Südwesten als vermisst gemeldet
Die baden-württembergischen Polizei schreibt jährlich tausende Menschen als vermisst aus. Exklusive Zahlen zeigen, wie viele noch nicht gefunden wurden.

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Ein Hubschrauber der Polizei Baden-Württemberg.
Von Simon Koenigsdorff
Rund 350 Menschen sind bisher nicht wieder aufgetaucht, die zwischen 2022 und 2024 in Baden-Württemberg als vermisst gemeldet wurden. Das geht aus Zahlen des Landeskriminalamts mit Stand 20. August hervor, die unserer Redaktion vorliegen. Das entspricht rund einem Prozent der Vermisstenmeldungen, die in den drei Jahren insgesamt ausgeschrieben wurden – die meisten Fälle klären sich nach einiger Zeit, weil die Person zum Beispiel gefunden wird.
Die Zahl der Vermisstenmeldungen ist dabei angestiegen: 2022 waren es noch rund 10 100 Meldungen, 2024 bereits über 11 000. Besonders die Zahl der Meldungen von vermissten Kindern und Jugendlichen hat sich von 7200 auf über 8000 im Jahr erhöht.
Zahl der Vermisstenmeldungen steigt
Laut einer LKA-Sprecherin ist der Anstieg damit zu erklären, dass 2022 unter dem Einfluss der Corona-Pandemie deutlich weniger Jugendliche vermisst wurden. „Die Zahl der Ausschreibungen zur Vermisstenfahndung bewegt sich nahezu wieder auf dem Vor-Corona-Niveau“, so die Sprecherin.
Unter den 178 Vermissten aus dem Jahr 2024, die noch nicht wieder gefunden wurden, fallen allein 60 in den Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg. Das liegt laut LKA an der Grenznähe zu Frankreich und der Schweiz. Allein 45 der Vermissten seien unbegleitete minderjährige Ausländer.
Auch beim Präsidium in Offenburg sind mit 26 noch relativ viele Vermisstenfahndungen aus dem Jahr 2024 offen. Die geringste Zahl an offenen Fällen aus dem Jahr 2024 stammen von den Polizeipräsidien Ludwigsburg, Stuttgart und Pforzheim – hier sind jeweils noch drei Menschen vermisst, die 2024 gemeldet wurden.