Stefan Grotzke steht nun dem Unternehmerforum vor
Nach 20 Jahren gibt Vorstandsvorsitzender Rolf Barreuther sein Amt ab – Mitgliederversammlung würdigt seine Verdienste und blickt auf die Entwicklung
Der Ufom-Vorstand mit scheidendem und neuem Vorsitzenden (von links): Rüdiger Kaufmann, Dierk Mühlbacher, Janina Wurst, Rolf Barreuther, Stefan Grotzke, Andreas Winkle und Herbert Gräßl. Foto: E. Klaper
Von Elisabeth Klaper
MURRHARDT. Eine Ära ist zu Ende: Rolf Barreuther, vor 20 Jahren Mitgründer und von Anfang an Vorstandsvorsitzender des Unternehmerforums Oberes Murrtal (Ufom), hat nun den Stab an Stefan Grotzke, Geschäftsführer der Murrelektronik GmbH in Oppenweiler, weitergereicht. Geschlossen wählte ihn die Mitgliederversammlung im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Murrhardt zu Barreuthers Nachfolger. „Das Ufom war mir eine Herzensangelegenheit und hat mir Spaß und Freude gemacht. Doch irgendwann muss neues Blut rein, und neue Menschen haben neue Ideen“, betonte dessen bisheriger Chef. Um die Kontinuität im Vorstand zu gewährleisten, galt es „einen Nachfolger zu finden, dem man Vertrauen entgegenbringt“. Diesen habe er in seinem Wunschkandidaten Stefan Grotzke gefunden, sagte Barreuther und dankte allen, die ihn begleitet haben.
Im Namen des Vorstands dankte Herbert Gräßl dem „Motor des Ufom“ mit einem hochprozentigen Präsent „für dein Lebenswerk“. Barreuther wird auch weiterhin den Vorstand begleiten, Spezialaufgaben übernehmen und im Netzwerk mitwirken. „Ich verneige mich vor Ihrer Arbeit der letzten 20 Jahre“, so Volker Schiek, Geschäftsführer des Landesnetzwerks Mechatronik, der das Ufom von Beginn an begleitet hat. „Es ist aller Ehren wert, was Sie in 20 Jahren geleistet haben“, lobte Stefan Grotzke. Der aus Ostwestfalen stammende 50-jährige Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieur mit viel internationaler Erfahrung ist seit rund zwölf Jahren bei Murrelektronik tätig. „Man muss am Puls der Zeit sein und das Ufom fit machen“ für die Zukunft, umriss der neue Vorstandsvorsitzende dessen Aufgaben mit Blick auf aktuelle Trends, Entwicklungen und vielfältige Veränderungen.
Dabei sollten Unternehmen durch gegenseitigen Austausch voneinander lernen. „Die Wirtschaft braucht eine attraktive Region, und eine Region ist nur gut entwickelt, wenn auch die Wirtschaft erfolgreich arbeitet“, verdeutlichte Grotzke. Auch Karin Galán, Tochter von Ufom-Mitgründer Manfred Häberlein, gab ihr Vorstandsamt als Verantwortliche für die Kooperation zwischen Schulen und Betrieben aus beruflichen Gründen auf. Als Nachfolgerin wählte die Versammlung Geschäftsstellenleiterin Janina Wurst mit dem Ziel, künftig einen Vertreter der Schulen im Vorstand zu integrieren. Dessen weitere Mitglieder Andreas Winkle, Herbert Gräßl, Dierk Mühlbacher und Rüdiger Kaufmann bestätigte die Versammlung in ihren Ämtern.
Zuvor blickte Rolf Barreuther zurück auf die Erfolgsgeschichte des am 1. Februar 1999 gegründeten Ufom mit heute 55 Mitgliedsunternehmen. Dessen Engagement sei es mit zu verdanken, dass sich die schwierige wirtschaftliche Situation der Walterichstadt um die Jahrtausendwende wieder verbesserte und seitdem gut entwickelte: „Darauf können wir stolz sein“.
Heute gehören dem Verbund
55 Mitgliedsunternehmen an
Die „Initialzündung“ erfolgte schon 1998, als die Kooperation zwischen Schulen und Betrieben der Walterichstadt begann. „Manfred Häberlein war einer der Gründungsväter und hat sich mit großem Engagement eingebracht“. Und: „Ohne den vor kurzem verstorbenen Unternehmer Harro Höfliger würde es das Ufom nicht geben“. Als Vorsitzender des Industrievereins Backnang hatte er eine „Vorbildfunktion, gab den Anstoß und war Vater und Förderer der Idee“, hob Barreuther hervor. Er verwies auf die Kontinuität der Kooperation von Schulen und Betrieben:
Einiges davon wurde zum Musterprojekt und in den Unterrichtsplan des Landes aufgenommen. Kurz skizzierte der scheidende Vorstandsvorsitzende die Vielzahl der Projekte und Aktivitäten des Ufom und verdeutlichte: „Ohne die Ufom-Geschäftsstelle würde es gar nicht mehr gehen“.
Bei vier Wirtschaftstagen „konnten wir das Obere Murrtal als Region etwas näher an Stuttgart heranbringen“. Barreuther dankte allen Partnern, vor allem der Stadt Murrhardt, für die gute Kooperation. Dies erwiderte Bürgermeister Armin Mößner: Das Ufom habe auch als Mahner gegenüber der Stadtverwaltung „die Trendumkehr geschafft“ und „den Standort wieder nach vorne gebracht“. Der jüngste Wirtschaftstag habe einiges bewirkt in puncto Förderungen, auch entwickle sich die Wirtschaft zurzeit gut, so Mößner, der über aktuelle Maßnahmen und Vorhaben der Stadtverwaltung informierte.
Um die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehr zu verbessern, warb Kommandant und Brandschutzbeauftragter Gregor Eltschkner bei einem kurzen Rundgang durchs Feuerwehrhaus um neue Mitglieder. Er rief die Unternehmer auf, ihre Mitarbeiter für den Einsatz zu motivieren und freizustellen. Regionalmanager Johannes Ernst von der Leader-Geschäftsstelle wies die Unternehmer auf die Möglichkeiten der Projektförderung hin. Und Volker Schiek stellte sein Projekt eines Messe-Erlebnisparks für Innovationen und Digitalisierung vor.
Rasch hakte die Versammlung die Formalien ab: Unisono genehmigte sie die Jahresrechnung 2018 und den Haushaltsplan 2019, die Kassier Herbert Gräßl vorlegte, und entlastete den Vorstand. Zurzeit werde der neue Internetauftritt gestaltet, der nach den Sommerferien mit der neuen Adresse www.ufom.info online geht, kündigte Gräßl an.
Zum 20-jährigen Bestehen plant das Ufom eine große Veranstaltung in Kooperation mit dem Industrieverein Backnang und den Bünden der Selbständigen Sulzbach, Oppenweiler und Aspach auf dem Areal der SG Sonnenhof Großaspach. Weiter eine Jubiläumsfeier sowie eine Betriebsbesichtigung der Murrelektronik GmbH in Oppenweiler. Die genauen Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
