„Über Kunst“ in der Staatsgalerie

Strahlt das KunstLänd Baden-Württemberg auch morgen?

Kunstministerin Petra Olschowski, Stefanie Patruno, Direktorin der Städtischen Galerie Karlsruhe, und Galerist Kay Kromeier diskutieren in der Staatsgalerie.

Die Staatsgalerie Stuttgart ist Bühne der Debattenreihe „Über Kunst“ unserer Zeitung

© Staatsgalerie Stuttgart

Die Staatsgalerie Stuttgart ist Bühne der Debattenreihe „Über Kunst“ unserer Zeitung

Von Nikolai B. Forstbauer

Herausragende Persönlichkeiten der Kunstszene präsentiert die Debattenreihe „Über Kunst“ unserer Zeitung in der Staatsgalerie Stuttgart. An diesem Donnerstag, 18. September (Beginn: 19.30 Uhr), geht die Reihe weiter. Unter dem Titel „KunstLänd – wie weiter“ sind zu Gast: Petra Olschowski, Baden-Württembergs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Stefanie Patruno, Direktorin der Städtischen Galerie Karlsruhe, und Kay Kromeier, Geschäftsführer der Galerie Schlichtenmaier und Vorsitzender der Initiative Stuttgarter Galerien zeitgenössischer Kunst. Der „Über Kunst“-Abend „KunstLänd – wie weiter“ eröffnet vier spannende Kunsttage in Stuttgart, findet doch an diesem Samstag (11 bis 20 Uhr) und Sonntag (11 bis 18 Uhr), 20. und 21. September, der Galerienrundgang Art Alarm statt, und bietet der Freitagabend ein Feuerwerk von Ausstellungseröffnungen der 22 Art Alarm-Galerien. Für den „Über Kunst“-Abend ist der Eintritt frei – eine Anmeldung unter www.zeitung-erleben.de/ueberkunst ist notwendig.

Überraschend deutlich hat Baden-Württembergs Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne) in den vergangenen Tagen die Debatte um mögliche Einsparungen auch im Kulturhaushalt des Landes an sich gezogen. Bei Stefanie Patruno, Direktorin der jüngst mit dem Lotto-Museumspreis geehrten Städtischen Galerie Karlsruhe, findet Olschowski offene Ohren. „Wertvoll“, sagt Patruno unserer Zeitung, „sind Förderungen, die Kooperationen zwischen Museen erleichtern. Im Verbund lassen sich Kräfte bündeln, Wissen teilen und größere Wirkung erzielen“ Vor allem aber, so Patruno weiter, seien „ Förderinstrumente“ wichtig, „die nachhaltige Strukturen ermöglichen – nicht nur kurzfristige Projekte“.

Eine Kooperation ist auch der Galerienrundgang Stuttgart. Hat der Art Alarm mit 22 Stuttgarter Privatgalerien aber wirklich Signal- und Magnetwirkung? Zweifeln widerspricht Kay Kromeier „entschieden“. „Den Art Alarm – Galerienrundgang Stuttgart“, sagt Kromeier, „gibt es seit dem Jahr 2000 – also im 26. Jahr. Er hat sich als feste Größe des Kunststandortes Stuttgart bestens etabliert und genießt große Wertschätzung bei Sammlern, Künstlern und dem Interessierten Publikum“. Die Spardiskussion überlagert indes nicht alle Themen. So fand im August ein Gespräch des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit dem Aktionsbündnis fair share! statt, einer wachsenden Initiative von Künstlerinnen, Kunsthistorikerinnen, Kuratorinnen und Kulturschaffenden aus Berlin mit einem überregionalen Netzwerk. Die Initiative engagiert sich für „mehr Sichtbarkeit von Künstlerinnen im staatlich geförderten Kunstbetrieb“ und fordert eine Quote von mindestens 50 Prozent in allen Bereichen zeitgenössischer Kunst“. In Baden-Württemberg stehen die Chancen offenbar gut, auf die Initiativen des Aktionsbündnisses fair share! positiv zu reagieren.

Nach Untersuchungen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst waren die Nominierungsjury wie die Ankaufsjury für Kunstankäufe des Landes in den Jahren 2020 bis 2025 jeweils mit mindestens 50 Prozent Frauen besetzt. Und zu etwas mehr als 50 Prozent wurden Werke von Künstlerinnen angekauft. Stellt sich mit dem Blick nach vorne gar die Frage, ob die Kunst weiblich wird? Der Anteil weiblicher Studierenden an den Kunsthochschulen des Landes beträgt aktuell rund 60 Prozent.

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Erstellt:
16. September 2025, 11:54 Uhr

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