Berlin
Tatort Freibad – knapp 20 Straftaten bislang
Beleidigungen oder Bedrohungen, Handgreiflichkeiten oder sexuelle Übergriffe: Auch 2025 kommt es in den Berliner Freibädern zu Straftaten.

© Sebastian Kahnert/dpa/Sebastian Kahnert
Tatort Freibad (Symbolbild)
Von red/dpa
Die Polizei hat in der laufenden Saison bislang 19 Straftaten in Berlins Freibädern registriert. 14-mal ging es dabei um Körperverletzung, 3-mal um Straftaten wie Bedrohung oder Nötigung, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte. In 2 Fällen sei es in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni zu sexuellen Übergriffen gekommen. Zuvor hatte die „B.Z.“ berichtet.
Im vergangenen Jahr wurden in den drei Monaten insgesamt 10 Straftaten registriert, darunter 7 Körperverletzungen und ein sexueller Übergriff. Im Jahr 2023 lagen die Zahlen in dem Zeitraum nach Angaben der Polizei deutlich darüber: Es wurden 26 Straftaten notiert, darunter 16 Körperverletzungen und 8 Sexualdelikte, wobei es in 3 Fällen um sexuellen Missbrauchs von Kindern ging.
Geschehen wetterabhängig
Die Polizei betonte, dass die Zahlen jeweils von Wetterbedingungen beeinflusst werden. So starteten die Freibäder in diesem Jahr schlecht in die Saison. Bis Ende Mai (26. Mai) verzeichneten die Berliner Bäder-Betriebe nach eigenen Angaben rund 43.540 Gäste.
Das Unternehmen sieht vor allem in den kühlen Temperaturen im April und Mai den Grund. 2024 zog es zum gleichen Zeitpunkt weit mehr als doppelt so viele Menschen (112.096) in die Bäder, im Jahr zuvor gab es knapp 65.790 Besucherinnen und Besucher.
Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu Tumulten und Schlägereien Jugendlicher und junger Männer gekommen war, gelten seit Sommer 2023 verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in den Bädern. Dazu zählen eine Ausweispflicht und Taschenkontrollen. An einigen Anlagen gibt es eine Videoüberwachung.
Großer Ansturm bei Hitze und Straftaten
Zudem versuchen die Bäder-Betriebe mit einer Auslastungsampel im Internet, die Besucherströme besser zu lenken. Am Wochenende vor fast zwei Wochen waren die Freibäder schnell überfüllt und vor mehreren Einrichtungen kam es unter Wartenden zu Handgreiflichkeiten. Polizisten halfen an einigen Orten, Menschen davon zu überzeugen, dass sich Warten nicht mehr lohne.
Teils versuchten Anwesende laut Polizei jedoch über Zäune in die Bäder einzudringen. Auch wegen einiger Straftaten in den Bädern kam es an dem Wochenende zu mehreren Polizeieinsätzen, wie die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. So sei ein 16-Jähriger im Kombibad Seestraße auf den Kopf geschlagen und gewürgt worden.
An dem Juni-Wochenende kamen laut Bäder-Betriebe insgesamt rund 99.000 Menschen. Auch am Mittwoch - dem bislang heißesten Tag des Sommers - gab es einen großen Ansturm auf die Berliner Bäder. Polizei und Betreiber lagen zunächst keine Informationen zu Straftaten vor.
Die Beschäftigten rufen bei Straftaten die Polizei und raten Betroffenen, Anzeige zu erstatten, wie eine Sprecherin der Bäder-Betriebe erklärte.