Krieg im Iran
Teilreisewarnung für Ägypten: Was man jetzt wissen muss
Ägypten lockt mit Pyramiden und Rotem Meer, doch das Auswärtige Amt warnt vor bestimmten Regionen – worauf es jetzt besonders ankommt.

© IMAGO/Depositphotos
Saqqara-Pyramide in Ägypten.
Von Michael Maier
Das Auswärtige Amt hat für Ägypten eine Teilreisewarnung ausgesprochen, die bestimmte Regionen des Landes betrifft. Gleichzeitig zeigen aktuelle Entwicklungen in der Nahostregion, wie wichtig es ist, die verschiedenen Warnstufen der deutschen Behörden richtig zu verstehen.
Die Sicherheitslage in Ägypten ist grundsätzlich stabil, jedoch besteht landesweit ein Risiko terroristischer Anschläge. Das Auswärtige Amt warnt ausschließlich vor Reisen in bestimmte Gebiete des Landes.
Reisewarnung für Ägypten
- Norden der Sinai-Halbinsel
- Das ägyptisch-israelische Grenzgebiet (mit Ausnahme von Taba)
- Entlegene Gebiete der Sahara
Im Süden der Sinai-Halbinsel wird darüber hinaus dringend von unbegleiteten, individuellen Ausflügen und Überlandfahrten abgeraten
Die beliebten Touristengebiete am Roten Meer wie Sharm el-Sheikh, Dahab, Nuweiba und Hurghada können grundsätzlich besucht werden, allerdings sollten Reisende besondere Vorsicht walten lassen und nur organisierte Touren mit lizenzierten Anbietern unternehmen, heißt es.
Terrorismus und Sicherheit in Ägypten
Terroristische Anschläge richteten sich in der Vergangenheit hauptsächlich gegen ägyptische Sicherheitsbehörden, koptische Einrichtungen und vereinzelt auch gegen ausländische Ziele. Die ägyptischen Sicherheitskräfte haben erhebliche Eingriffsbefugnisse, insbesondere nachts ist mit verstärkten Kontrollen zu rechnen.
Reisende sollten belebte Orte meiden, Demonstrationen weiträumig umgehen und sich über lokale Medien informiert halten. Kritische Äußerungen über Ägypten in sozialen Medien können als strafbare Beleidigung gewertet werden.
Reisewarnung vs. Reisehinweise
Um die Hinweise des Auswärtigen Amts richtig einzuordnen, ist es wichtig, die verschiedenen Warnstufen zu verstehen:
- Reise- und Sicherheitshinweise sind die Standardinformationen für jedes Land. Sie enthalten allgemeine Angaben zu Einreisebestimmungen, Zollvorschriften, medizinischer Versorgung und spezifischen Risiken.
- „Eilmeldungen“ sind keine eigene Warnstufe, sondern hervorgehobene, aktuelle Hinweise auf besonders dringende Entwicklungen. Sie dienen dazu, schnell auf neue Ereignisse aufmerksam zu machen, wie kürzlich bei den Spannungen im Nahen Osten.
- Reisewarnungen stellen die höchste Eskalationsstufe dar. Sie werden nur ausgesprochen, wenn von einer akuten und konkreten Gefahr für Leib und Leben ausgegangen werden muss. Eine Reisewarnung hat erhebliche praktische Konsequenzen, wie die kostenlose Stornierung von Pauschalreisen.
„Eilmeldung“ für Zypern
Die angespannte Lage im Nahen Osten zeigt sich auch in den Reisehinweisen für andere Länder der Region. Das Beispiel Zypern verdeutlicht, wie schnell sich Sicherheitslagen ändern können: Obwohl keine formelle Reisewarnung besteht, hat das Auswärtige Amt per Eilmeldung auf die verschärfte Sicherheitslage hingewiesen. Die zypriotische Regierung hat vorsorglich die App „SafeCY“ eingeführt, die im Ernstfall den nächstgelegenen Schutzbunker anzeigt.
Praktische Reisetipps für Ägypten
- Wer nach Ägypten reist, sollte einige grundlegende Sicherheitsmassnahmen beachten:
- Registrierung in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts
- Abschluss einer Auslandsreise-Krankenversicherung mit Rückholversicherung
- Nutzung lizenzierter Reiseanbieter für Wüstenexkursionen
- Vermeidung von Nachtfahrten und unbegleiteten Überlandfahrten
- Vorsicht bei der Nutzung von Tauchschiffen und -booten
Gesundheitsrisiken in Ägypten
In Ägypten bestehen verschiedene Gesundheitsrisiken. An der Küste zum Roten Meer werden Dengue-Viren durch tagaktive Mücken übertragen. EHEC-Erkrankungen sind nach Aufenthalten in Hurghada und Marsa Alam gemeldet worden. Vom Baden in Süßwassergewässern wird wegen Bilharziose-Gefahr abgeraten.
Die medizinische Versorgung außerhalb Kairos entspricht oft nicht westeuropäischem Standard. Krankenhaus- und Arztkosten können extrem hoch ausfallen, eine entsprechende Versicherung ist daher unerlässlich.