Ein Jahr nach Dreifach-Suizid

Teilrückbau des Pforzheimer Aussichtsturms beendet – Teile werden untersucht

Von 40 auf 15 Meter – inzwischen ist der Teilrückbau des Pforzheimer Turms „Hohe Warte“ abgeschlossen. Seit dem Suizid von drei Mädchen ist er gesperrt. Jetzt wird das Holz untersucht.

Vor genau einer Woche startete der Teilrückbau des Pforzheimer Aussichtsturms „Hohe Warte“. Hier ist er noch rund 40 Meter hoch, jetzt nur noch 15 Meter.

© Dominik Mokrski

Vor genau einer Woche startete der Teilrückbau des Pforzheimer Aussichtsturms „Hohe Warte“. Hier ist er noch rund 40 Meter hoch, jetzt nur noch 15 Meter.

Von Florian Dürr

Der Pforzheimer Aussichtsturm „Hohe Warte“ misst nur noch 15 Meter: Vor genau einer Woche hat der Teilrückbau des zuvor rund 40 Meter hohen Bauwerks gestartet, mittlerweile sind die Arbeiten beendet. „Bereits am vergangenen Donnerstag, früher als geplant“, berichtet ein Sprecher der Stadt Pforzheim unserer Redaktion: „Jetzt geht es mit der Untersuchung der Holzbauteile weiter.“ Die Ergebnisse der Untersuchung sollen dann voraussichtlich im Frühjahr 2026 vorliegen.

„Von dem Ergebnis dieser Untersuchung wird abhängen, ob und wie die Hohe Warte in ihrer bisherigen Form wieder aufgebaut werden kann oder ob eine andere Bauweise erforderlich wäre“, hieß es in einer Mitteilung der Stadt von voriger Woche. Am Montag vergangene Woche starteten mit einem Schwerlastkran die Arbeiten an dem Turm des Pforzheimer Stadtteils Hohenwart. Seit dem Suizid von drei Mädchen Ende November 2024 ist die „Hohe Warte“ gesperrt.

Ende November 2024 stürzten sich drei Mädchen von dem Turm

Hintergrund des Teilrückbaus ist die Einsturzgefahr, die ein Gutachten ans Licht gebracht hat. „Oberste Priorität hat für uns die Sicherheit aller – auch mit Blick auf unkalkulierbare Wetterlagen im Winter“, begründete Pforzheims Baubürgermeister Tobias Volle. Im Falle eines Sturms könnten Teile des Turms „versagen“, hieß es. Laut einem Bericht des „SWR“ habe sich ein Pilz in einen Riss im Holz in etwa 15 Metern Höhe eingenistet. Daraufhin begann das Material zu faulen.

Der Aussichtsturm hatte Ende November 2024 traurige Bekanntheit erlangt, als sich drei Mädchen aus der 8. Klasse mit einem Sprung von dem Bauwerk das Leben nahmen. Seitdem war der Zugang gesperrt – und in Pforzheim-Hohenwart entbrannte eine Diskussion über die Zukunft des Turms. Die einen setzten sich für eine Sicherung ein, andere wollten die Wiedereröffnung mit Hinweisschild „Betreten auf eigene Gefahr“. Jetzt müssen beide Seiten bis ins Frühjahr die weitere Untersuchung des Materials abwarten.

Sie haben suizidale Gedanken? Hier wird Ihnen geholfen 

Wenn Sie selbst unter Depressionen leiden oder Suizidgedanken haben, wenden Sie sich bitte sofort an die Telefonseelsorge. Auch wenn eine nahestehende Person betroffen ist, zögern Sie nicht, die Telefonseelsorge zu kontaktieren. Telefonnummer: 0800 1110 111

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Es ist wichtig, dass Eltern, Verwandte und Freunde besonders aufmerksam sind, wenn bei Kindern oder Jugendlichen Anzeichen von Depressionen oder Suizidgefahr auftreten. Im Jahr 2023 war Suizid die häufigste Todesursache bei jungen Menschen im Alter von 10 bis 25 Jahren.

Auch hier gibt professionelle Hilfe:

www.deutsche-depressionshilfe.de

Info-Telefon Depression für Betroffene und Angehörige: 0800 33 44 5 33

E-Mail-Beratung für Betroffene und Angehörige: bravetogether@deutsche-depressionshilfe.de

Kinder und Jugendtelefon: 116 111 (Montag bis samstags 14 bis 20 Uhr)

Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/

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Erstellt:
8. Dezember 2025, 11:14 Uhr

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