Titus in Stuttgart macht dicht

Die Skatemarke Titus hat die Insolvenz wohl mit einer Restrukturierung abgewendet. Für die Stuttgarter Filiale gibt es jedoch keine Zukunft.

Stuttgarts Titus-Filiale schließt.

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Stuttgarts Titus-Filiale schließt.

Von Lea Krug

Stuttgart - Am 13. September gehen im Titus-Store in der Stuttgarter Innenstadt an der Hirschstraße neben dem Club Schräglage die letzten Schuhe und Jeans über die Ladentheke. Die Filiale schließt – und mit ihr auch vier weitere Standorte in Deutschland. Betroffen sind neben Stuttgart die Städte Augsburg, Frankfurt, Wiesbaden und Aachen. Einst Kultmarke, der Inbegriff von Lässigkeit und Skating, zwischenzeitlich eher ein wirtschaftliches Sorgenkind. „Dann räumen wir den Laden und danach bin ich arbeitslos“, sagt Storemanager Lennard Eckert. Der 25-Jährige leitete das Geschäft in Stuttgart und erfuhr bereits Anfang Juli von der geplanten Schließung. Insgesamt waren zuletzt sieben Menschen im Stuttgarter Shop beschäftigt, überwiegend Aushilfen und Werkstudenten.

Die deutsche Skatemarke kämpfte seit Monaten ums Überleben: Im Februar leitete Titus ein Insolvenzverfahren ein, zuletzt wurde das Unternehmen restrukturiert. Eine neue App wurde gestartet, und laut Handelsblatt gibt es inzwischen auch eine Perspektive: 17 der insgesamt 23 Shops sollen weitergeführt werden, rund 100 von etwa 130 Arbeitsplätzen erhalten bleiben. Auch die Gründerfamilie Dittmann bleibt an Bord und soll für die Sanierung zusätzliches Kapital eingebracht haben. Inzwischen soll die Restrukturierung gelungen, das Insolvenzverfahren abgeschlossen worden sein.

Die Gründe für das Aus in Stuttgart seien klar, erklärt Eckert: „Wir hatten einfach zu wenig Kundschaft.“ Rückblickend denkt er, dass der Laden stärker etwas für die Community hätte machen müssen. Für Titus insgesamt sei das Aus einzelner Filialen aber kein Todesstoß: „Viele andere Geschäfte bleiben bestehen“, betont der junge Storemanager. Für Eckert bedeutet die Schließung eine ungewisse Zukunft. „Vieles ist für mich jetzt erst einmal unklar, vielleicht gehe ich zurück nach Mannheim, von dort komme ich ursprünglich“, sagt er. Traurig sei er trotzdem nicht: „Es war eine coole Zeit, wir waren ein tolles Team und irgendwie ist doch alles Mal zu Ende.“ Zum Abschied richtet er einen augenzwinkernden Hinweis an die Kundschaft: „Für den klassischen Schwaben ist das jetzt perfekt – es gibt viele tolle Angebote.“

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Erstellt:
1. September 2025, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
2. September 2025, 21:57 Uhr

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