Handball-Bundesliga
TVB Stuttgart bricht gegen Füchse komplett ein
Die Stuttgarter Bundesliga-Handballer unterliegen Titelaspirant Füchse Berlin schmerzhaft hoch mit 20:35 und müssen weiter um den Klassenverbleib zittern.

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Geknickte Stuttgarter: Achilleas Toskas, Gianfranco Pribetic, Max Häfner (v.li.).
Von Jürgen Frey
Was hatte dieses überraschende 33:26 am vergangenen Donnerstag bei den Rhein-Neckar Löwen, nach zuvor sechs Niederlagen in Serie, dem TVB Stuttgart Mut im Kampf gegen den Abstieg gemacht. Doch der Rückenwind vom Erfolg in Mannheim hielt gegen die Füchse Berlin nur eine Viertelstunde lang. Da führte die Mannschaft von Trainer Jürgen Schweikardt noch mit 7:5. Im Stile einer abgezockten Spitzenmannschaft verloren die Füchse aber nicht die Coolness, blieben geduldig und gingen vor den 6212 Zuschauern in der ausverkauften Porsche-Arena bis zur Pause mit 16:12 in Führung.
Matzken fehlt
Was danach folgte war ein Komplettabsturz aller Systeme beim TVB. Überhaupt nichts mehr funktionierte bei den Wild Boys, die auf Spielmacher Torben Matzken (Oberschenkelprobleme) verzichten mussten. Besonders auffallend: Routinier Kai Häfner, bei den Rhein-Neckar Löwen mit elf Toren noch der alles überragende Mann, erwischte einen völlig gebrauchten Tag.
Nach 60 Minuten stand ein 20:35 auf der Anzeigentafel. Die Höhe schmerzt, da am Ende bei Punktgleichgleichheit die Tordifferenz entscheiden könnte. „Das haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt. Wir wollten die Partie viel enger gestalten, doch unsere Fehlwürfe und technischen Fehler haben uns das Genick gebrochen“, sagte TVB-Spielmacher Max Häfner. Er war mit sechs Toren (davon drei Siebenmeter) bester Stuttgarter Werfer vor Lenny Rubin (5). Für das Füchse-Team von Trainer Jaron Siewert trafen Mathias Gidsel, Hakun West av Teigum (je 5) und Tim Freihöfer (5/4) am besten.
Die Berliner können mit zwei Siegen gegen den VfL Gummersbach und bei den Rhein-Neckar Löwen die erste deutsche Meisterschaft ihrer Vereinsgeschichte perfekt machen. Und der TVB? „Wir haben es mit zwei Siegen weiter selbst in der Hand“, sagte Max Häfner. Und Schweikardt ergänzte: „Wir sind enttäuscht, müssen das Spiel aber schnell abhaken. Man hat gesehen, dass nach einer Viertelstunde die Energie im Körper meiner Jungs nach dem anstrengenden Spiel in Mannheim weg war. Wir müssen jetzt regenerieren und wieder das Gesicht vom Spiel bei den Löwen zeigen.“
Donnerstag bei Frisch Auf
Am Donnerstag (19 Uhr/EWS-Arena) geht es mit dem württembergischen Derby bei Frisch Auf Göppingen weiter, ehe am 8. Juni (15 Uhr) zum Saisonabschluss der SC DHfK Leipzig in die Porsche-Arena kommt. Die Leipziger werden sich übrigens nach Informationen unserer Redaktion am Rundenende von Trainer Runar Sigtryggsson (trotz Vertrag bis 2026) trennen, Nachfolger soll der Däne Nicolej Krickau werden, bis Dezember 2024 Coach der SG Flensburg-Handewitt.
Torschützen
TVB Max Häfner (6/3 Siebenmeter), Rubin (5), Fernandez (3), Toskas (2), Bacani (1), Kai Häfner (1), Laube (1), Schöttle (1).
Füchse av Teigum (5), Freihöfer (5/4), Gidsel (5), Marsenic (5), Andersson (4), Beneke (3), Lichtlein (3), Wiede (2), Darj (1), Grüner (1), Milosavljev (1).
Restprogramm
Frisch Auf Göppingen (21:43 Punkte, minus 83 Tore): Frisch Auf – TVB Stuttgart (5. Juni, 19 Uhr), TBV Lemgo Lippe – Frisch Auf (8. Juni, 15 Uhr).
HSG Wetzlar (19:45 Punkte, minus 108 Tore): HSV Hamburg – HSG (5. Juni, 19 Uhr), HSG – HC Erlangen (8. Juni, 15 Uhr).
TVB Stuttgart(16:48 Punkte, minus 139 Tore): Frisch Auf Göppingen – TVB (5. Juni, 19 Uhr), TVB – SC DHfK Leipzig (8. Juni, 15 Uhr).
SG BBM Bietigheim (15:49 Punkte, minus 146 Tore): SC DHfK Leipzig – SG BBM (4. Juni, 19 Uhr), SG BBM – SC Magdeburg (8. Juni, 15 Uhr).
HC Erlangen(16:50 Punkte, minus 102 Tore): HSG Wetzlar – HCE (8. Juni, 15 Uhr). (jüf)

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Kai Häfner konnte nicht an seine Glanzleistung vom Spiel in Mannheim anknüpfen.

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Für Trainer Jürgen Schweikardt geht der Kampf gegen den Abstieg weiter.

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Füchse-Coach Jaron Siewert befindet sich auf Kurs Meisterschaft.

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Welthandballer Mathias Gidsel traf fünf Mal.

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Dejan Milosavljev: Stark wie gewohnt

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TVB-Rückraumspieler Lenny Rubin erzielte fünf Tore.

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Enttäuschung bei Lukas Laube

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Frust bei Nico Bacani

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Nachdenklich: Kapitän Patrick Zieker