Pilger aus aller Welt
Über eine Million Menschen beim Weltjugendtreffen mit Papst
Es ist vielleicht die größte Bewährungsprobe für den ersten US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri. Kann Leo die Jugend begeistern? Die Anzahl der Pilger in Rom deuten es an.

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Papst Leo XIV. bei der Messe zum Ende des Weltjugendtreffens.
Von red/dpa
Junge Menschen aus 146 Ländern haben mit Papst Leo XIV. die Abschlussmesse zum Jubiläum der Jugendlichen im Heiligen Jahr in Rom gefeiert. Behörden schätzen, dass sich im Gebiet Tor Vergata und Umgebung über eine Million Menschen aufhielten, wie der Vatikan mitteilte. Umgeben von Jubelrufen und Applaus fuhr das Oberhaupt der katholischen Kirche im Papamobil durch das Gelände an den Toren Roms.
Zum Abschluss des Gottesdienstes rief er den jungen Gläubigen zu: „Strebt nach Großem, nach Heiligkeit, wo immer ihr auch seid. Gebt euch nicht mit weniger zufrieden.“
Beim allsonntäglichen Angelus-Gebet erinnerte er an die Kriegsopfer weltweit. „Wir stehen an der Seite der jungen Menschen in Gaza, in der Ukraine und in allen Ländern, die vom Krieg erschüttert sind“, sagte Leo. Den jungen Gläubigen sagte er: „Ihr seid das Zeichen dafür, dass eine andere Welt möglich ist: eine Welt der Brüderlichkeit und Freundschaft, in der Konflikte nicht mit Waffen, sondern mit Dialog gelöst werden.“ Anschließend lud er die jungen Gläubigen zum Weltjugendtreffen 2027 in die südkoreanische Hauptstadt Seoul ein.
Das Jugendtreffen gilt als zentrales Ereignis im Heiligen Jahr. Der Höhepunkt war das Wochenende in Tor Vergata, einem Sportgelände im Südosten der italienischen Hauptstadt, das bereits im Jahr 2000 Schauplatz des Weltjugendtages mit Papst Johannes Paul II. war.
Der moderne Papst?
Die Veranstaltung galt nicht nur als Stimmungstest für den ersten US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri. Das Treffen der katholischen Jugend war zugleich das bislang größte seines noch jungen Pontifikats. Leo, bürgerlich Robert Francis Prevost, ist mit 69 Jahren deutlich jünger als viele seiner Vorgänger und gilt als nahbar und sportbegeistert – eine seiner ersten Audienzen galt Tennisstar Jannik Sinner.
Während der abendlichen Vigil am Samstag beantwortete Leo drei Fragen junger Menschen – auf Spanisch, Englisch und Italienisch – zu Freundschaft im Zeitalter sozialer Medien, der Angst vor Entscheidungen und der Suche nach Sinn in einer unübersichtlichen Welt. Nach der großen Freiluftveranstaltung mit Musik und Gebet verbrachten viele junge Menschen die Nacht unter freiem Himmel.