Drohne in Litauen gefunden
Um dieses Modell handelt es sich
Eine russische Gerbera-Drohne mit Sprengsatz wurde in Litauen entdeckt – das steckt hinter dem Modell.

© Lietuvos kariuomenė
Luftaufnahme der Drohne.
Von Lukas Böhl
In Litauen wurde vor einigen Tagen eine Drohne des Typs „Gerbera“ entdeckt, die mit rund zwei Kilogramm Sprengstoff bestückt war und auf dem Truppenübungsplatz Gaiziunai bei Jonava gefunden wurde. Die Drohne war mutmaßlich aus Belarus in den litauischen Luftraum eingedrungen und dort abgestürzt. Spezialkräfte der litauischen Armee konnten den Sprengsatz vor Ort entschärfen.
Drohne dient oft als Täuschung
Die „Gerbera“ ist eine russische Militärdrohne, die äußerlich den iranischen Shahed-Kampfdrohnen ähnelt und vor allem im Krieg Russlands gegen die Ukraine eingesetzt wird. In der Praxis dient die Gerbera Drohne oft als Täuschkörper, um die ukrainische Luftabwehr zu verwirren und zu überfordern. Sie kann auch mit einer Kamikaze-Funktion ausgestattet sein, bei der sie als bewaffnete Drohne mit Sprengkopf eingesetzt wird.
Nach Einschätzung des litauischen Militärs handelt es sich bei der gefundenen Drohne um dasselbe Modell, das bereits kurz zuvor im litauischen Luftraum gesichtet wurde. Die litauische Generalstaatsanwaltschaft korrigierte zunächst die Meldung, dass die Drohne unbewaffnet sei, und bestätigte später die Entdeckung des Sprengstoffs.
Wie ist die Drohne dort gelandet?
Die offizielle Version aus Litauen geht davon aus, dass die Drohne möglicherweise versehentlich durch ukrainische Luftabwehrsysteme abgelenkt wurde und so in den litauischen Luftraum gelangte. Dennoch wird eine umfassende Untersuchung durchgeführt, um alle möglichen Szenarien zu klären. Dieser Vorfall hat in Litauen Besorgnis ausgelöst und die Regierung dazu veranlasst, von der NATO Unterstützung zur Verbesserung der Luftverteidigung zu fordern.