Unterwegs in der Welt des Musicals

Schüler des Heinrich-von-Zügel-Gymnasiums begeistern bei ihrem Konzert mit eigenem Stück sowie Jazz- und Swing-Klassikern

Mit gleich drei Premieren auf einmal sorgen singende und musizierende Schüler beim Sommerkonzert des Heinrich-von-Zügel-Gymnasiums für Furore. In Topform, voller Power und Begeisterung, Sing-, Spiel- und Tanzfreude präsentieren über 70 Unterstufen-Chorsänger ihr selbst kreiertes Musical „Mit dem Music Train nach Magic Doors“.

Nehmen Fahrt auf: „Die Schüler wollten mal etwas Eigenes machen und sprühten nur so vor kreativen Ideen“, erzählt Musiklehrerin und Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski (vorne). Foto: E. Klaper

Nehmen Fahrt auf: „Die Schüler wollten mal etwas Eigenes machen und sprühten nur so vor kreativen Ideen“, erzählt Musiklehrerin und Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski (vorne). Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Die mitreißende Show ist ein bunt schillernder Ohren- und Augenschmaus der Extraklasse für die große Besucherschar in der Festhalle. Sie umfasst bekannte Melodien aus acht Musicals: Das Spektrum reicht von „Mary Poppins“ (Robert B. Sherman) über „Cats“ mit dem bezaubernden „Memory“ (Andrew Lloyd Webber) und der tragischen Romanze „Titanic“ (James Horner) bis zu „Sister Act“ mit dem schwungvollen „I will follow him“ (Franck Pourcel) und „Mamma Mia“ mit Welthits der Popgruppe Abba.

Kleinere Schülergruppen in pfiffig-fantasievollen Kostümen stellen die Handlung jedes Musicals vor. Dazu haben sie selbst Texte geschrieben, kurze Spielszenen oder Pantomimen sowie attraktiv choreografierte Tanz- und Akrobatikeinlagen einstudiert. Mit Verve, schönen Stimmen und viel Gefühl für Harmonie und Rhythmus intonieren sie die Evergreens, die der gesamte Chor aufnimmt. Ebenso den flott swingenden Titelsong „Music Train“, für den Musiklehrerin und Chorleiterin Angela Westhäußer-Kowalski den Glenn-Miller-Hit „Chattanooga Choo Choo“ umgedichtet hat. Ihr Kollege Immanuel Schlittenhardt begleitet die Sänger am E-Piano.

„Die Schüler wollten mal etwas Eigenes machen und sprühten nur so vor kreativen Ideen“, erzählt sie. Zur spannend-stimmigen Rahmenhandlung inspirierte die Mädchen und Jungen ihrer Klasse 6b ihr bevorstehender Schullandheimaufenthalt in Bayern, dessen Höhepunkt ein Besuch in den Münchner Bavaria-Filmstudios wird. So fährt im Musical eine Schulklasse mit dem „Music Train“ genannten Zug ins Filmstudio „Magic Doors“. Bei der Besichtigung faszinieren die Jugendlichen verschiedene Musical-Produktionen, die sie hinter Türen mit Bildern entdecken. Dabei dürfen sie selbst mitwirken und legen sich dafür voll ins Zeug.

„Die Schüler nannten ihre Lieblingsmusicals, und bei der Chorfreizeit in Weikersheim bildeten wir dafür Gruppen aus den Klassen 5 bis 7, da konnten alle kreativ mitgestalten“, betont die Chorleiterin. Dazu gehört auch das farbenfrohe Bühnenbild: „Janne Leuprecht und Simon Demisch zimmerten die Türrahmen, ein Deko-Team aus Schülern der Klassen 5 und 6 mit deren Eltern gestaltete die Türbilder in verschiedenen Techniken wie Malen oder Batik“, so Angela Westhäußer-Kowalski. Sie organisierte die Türnummern und schwarze Vorhänge zum Aufziehen. Und hoch über der Bühne thront das Bild einer imposanten amerikanischen Dampflok mit dem Schriftzug „Music Train“. In den wöchentlichen Proben der Chor-AG haben die Mädchen und Jungen sich mächtig engagiert, intensiv an den Details gefeilt.

Šo wird die Aufführung zum vollen Erfolg, den das Publikum mit jubelndem Beifall honoriert. Zur Einstimmung gibt’s eine kurze Spielszene, in der Lehrerinnen in einer Musikkneipe über attraktive Ausflugsziele diskutieren. Dazu meistert das in diesem Schuljahr neu gegründete Unterstufenorchester bravourös seinen ersten Auftritt. Klangschön spielt es auf diversen Blasinstrumenten swingende Ohrenschmeichler, wie Frank Sinatras „New York, New York“ oder Glenn Millers „Pennsylvania 6500“.

In den Genuss weiterer Jazz- und Swing-Evergreens kommen die Zuhörer auch bei den Auftritten des Oberstufenchors und Oberstufenorchesters, die Immanuel Schlittenhardt leitet. Die Chorsänger verzaubern mit wunderschönen Stimmen, die sich zu vollendeter Harmonie vereinen. Mit großer Emotionalität interpretieren sie unter anderem das Liebeslied „Embraceable You“ von George Gershwin. Ebenso den Stevie-Wonder-Song „Don’t worry ’bout a thing“ in heißem Latin-Rhythmus mit reizvoller Percussion, die zwei Sänger mit Rassel und Cajón gestalten.

Ein Höhepunkt ist der alte Jazz-Standard „Georgia on my mind“ mit einem romantischen Solo der herrlichen Sopranstimme von Rabea Vockeroth. Dazu präsentiert das Orchester attraktiv arrangierte Improvisationen und bringt den komplex synkopierten Rhythmus prima swingend rüber. Besondere Hörgenüsse sind auch die exotisch klingenden Stücke „Caravan“ von Duke Ellington und „Night in Tunisia“ von Dizzy Gillespie mit jazzig-orientalischen Klangfarben und Rhythmen.

Ebenso der poppig-fantasievolle Fusionjazz „Birdland“ des österreichischen Jazzmusikers Joe Zawinul. Zum Finale bieten Unter- und Oberstufenchor gemeinsam voller Hingabe Irving Berlins „There’s no Business like Show Business“ und Josh Grobans „You raise me up“ dar. Mit frenetischem Applaus dankten die Zuhörer den Akteuren und Musiklehrern für das fantastische Hörvergnügen.

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Erstellt:
3. Juni 2019, 06:00 Uhr

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