Verkorkste Heimpremiere für den HC Oppenweiler/Backnang

Eine Niederlage im ersten Saisonheimspiel kassieren die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang. Der TuS Fürstenfeldbruck entführt beim 32:29 beide Punkte. Der HCOB lässt zu viele Chancen aus. Die Gäste machen die Big Points, am Ende haben sie sich den Erfolg verdient.

Tim Düren (grünes Trikot) hat mit dem HCOB gekämpft, doch am Ende bleibt ein Punktgewinn aus. Foto: Alexander Becher

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Tim Düren (grünes Trikot) hat mit dem HCOB gekämpft, doch am Ende bleibt ein Punktgewinn aus. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

An mangelnder Rückendeckung lag es nicht, im Gegenteil: 550 Zuschauer sorgten für eine großartige Atmosphäre in der Gemeindehalle. Sie trieben ihr Team lautstark nach vorn. Den ersten Aufreger gab es in der vierten Minute. Fürstenfeldbrucks Tobias Prestele nietete HCOB-Linksaußen Florian Frank um und hatte enormes Glück. Die Schiedsrichter beließen es bei einer Zeitstrafe. Der HCOB legte zu Beginn mehrfach vor und hätte sich ein bisschen absetzen können. Doch zu oft rutschte das schweißige Spielgerät in aussichtsreicher Position den Spielern aus den Händen. Und die Chancenverwertung war immer einen Tick schlechter als bei Fürstenfeldbruck.

Der Gast steckte eine Rote Karte gegen Florian Scheerer (14. Minute) nach einer rüden Attacke gegen Tobias Gehrke weg. Fürstenfeldbruck ging in Führung, Felix Kerst erzielte das 8:10. Der HCOB hielt mit Einsatz dagegen und wahrte den Anschluss. Allerdings fing sich die Heimmannschaft einige Tore mit zu wenig Gegenwehr ein. So war mehr als der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer (12:12, Philipp Maurer) nicht drin. Die Bayern legten vor. Obwohl Tim Dahlhaus Sekunden vor der Sirene für die Murrtaler traf, stand es zur Pause 14:15. Das machte zwei Dinge deutlich. Erstens: Es ging auch im vierten Duell beider Teams in diesem Jahr eng zu. Zweitens: Der Weg zum Sieg war enorm weit.

Nach einer Auszeit schalten die Gastgeber den Turbo ein

Nach Wiederanpfiff wurde die Aufgabe für die Murrtaler noch schwerer. In den ersten Minuten waren sie unkonzentriert. Timm Buck, sonst sicher beim Siebenmeter, ließ einen ungenutzt. Fürstenfeldbrucks Torwart Michael Luderschmid hielt auch den Nachwurf. Der HCOB geriet mit drei Toren ins Hintertreffen. Eine Auszeit kam zur rechten Zeit. Die Gastgeber schalteten den Turbo ein. Daniel Schliedermann setzte sich entschlossen durch. Florian Frank traf per Konter. Alexander Schmid machte vom Kreis den Ausgleich. Schliedermann sorgte für die erste Führung seit Langem. Das Momentum war aufseiten der Gastgeber.

Dann folgte eine Entscheidung, die nicht das Spiel entschied, den Hausherren aber wehtat. Den Fürstenfeldbruckern kam sie in dieser Spielphase zupass. Die Murrtaler hatten den Gast nicht nur am Rande eines Zeitspiels. Als Ex-Bundesligaspieler Jonas Link mit einem Wurf im Block hängen blieb, waren die vier Zuspiele aufgebraucht. Weshalb die Schiedsrichter nicht pfiffen, als die Gäste den Ball erneut aufnahmen? Man weiß es nicht. Der Ball landete jedenfalls auf Umwegen bei Philipp Hlawatsch. Der netzte, unbeeindruckt von allen Diskussionen, zur Führung ein. Kurz darauf lagen die Gäste drei Tore vorn. Die gerade aufgekommene Euphorie bei den Murrtalern war weg.

Am Einsatz mangelte es nicht. Doch in den Schlussminuten wurden die HCOB-Handballer permanent und wohl auch zu oft mit dem Vorwarnzeichen für passives Spiel konfrontiert, des Guten zu viel. So kamen sie mehrmals auf zwei Tore heran, aber eben nicht näher. Fürstenfeldbruck setzte auf einen siebten Feldspieler, durfte vergleichsweise lange angreifen und münzte fast jeden Angriff in einen Treffer um. Kurz musste der Gast bangen, als Stefan Koppmeier mit einem Abwurf ins verwaiste Gästetor den Anschluss hätte herstellen können. Doch der Ball flog um Zentimeter am Tor vorbei. Das passte zum Spiel: Es war knapp und aus HCOB-Sicht knapp vorbei. Trainer Matthias Heineke sagte: „Sie waren um Kleinigkeiten besser. Das Spiel hatte von der ersten Minute an eine hohe Intensität. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit haben wir schlecht begonnen. Danach haben wir unseren Zenit erreicht, bis dann diese Entscheidung kam, die uns aus der Bahn geworfen hat. Fürstenfeldbruck hat es am Ende dann gut gemacht.“

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Schliedermann (3), Gehrke (5), Buck (5/5), Schmid (4), Sigle (1), Dahlhaus (1), Schmiedt (n.e.), Frank (3), Maurer (4), Bühler (n.e.), Rauh (2), Godon (n.e.), Düren (1).

TuS Fürstenfeldbruck: Luderschmid, Bilic – Huber (n.e.), Leindl (1), Hlawatsch (1), Meinzer (3), Kerst (9/3), Engelmann (2), Link (4), Stumpf (8), Schell, Prause (3), Riemschneider (1), Prestele.

Siebenmeter: 5/6:3/3 (Buck scheitert an Luderschmid). – Zeitstrafen: 8:14 Minuten (Rauh/zweimal, Dahlhaus, Schliedermann – Prestele/dreimal, Link/zweimal, Scheerer/nach Disqualifikation, Leindl). – Schiedsrichter: Kijowsky/Strüder (Mainz/ Koblenz). – Zuschauer: 550.

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Erstellt:
12. September 2022, 06:00 Uhr

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