Vom Dachfirst bis zur Kellertür erneuert

Mit der Enthüllung der Leader-Plakette am Eingang des Carl-Schweizer-Museums Murrhardt sind dessen Sanierung und Umgestaltung abgeschlossen. Die Eröffnung der neuen stadtgeschichtlichen Abteilung ist für den 3. und 4. Oktober geplant.

Die Leader-Plakette zeugt davon, dass Sanierung und Umgestaltung des Carl-Schweizer-Museums mit Geldern der Europäischen Union und des Landes unterstützt wurden. Nach Abschluss der Arbeiten trafen sich zur Übergabe (von links) Bürgermeister Armin Mößner, Uwe Matti, Leader-Regionalmanager Johannes Ernst, Rolf und Christian Schweizer sowie Architektin Heiderose Gölz. Foto: E. Klaper

Die Leader-Plakette zeugt davon, dass Sanierung und Umgestaltung des Carl-Schweizer-Museums mit Geldern der Europäischen Union und des Landes unterstützt wurden. Nach Abschluss der Arbeiten trafen sich zur Übergabe (von links) Bürgermeister Armin Mößner, Uwe Matti, Leader-Regionalmanager Johannes Ernst, Rolf und Christian Schweizer sowie Architektin Heiderose Gölz. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Mit einem kräftigen Ruck an einem grünen Tuch enthüllen Regionalmanager Johannes Ernst, Leiter der Leader-Geschäftsstelle des Vereins Regionalentwicklung Schwäbischer Wald, und Rolf Schweizer, Seniorchef des Carl-Schweizer-Museums, die Leader-Plakette an der Mittelsäule des Eingangs zum „Haus für Natur und Geschichte“.

Mit diesem kleinen, aber bedeutenden symbolischen Akt ist das Großprojekt fast fertig, in dessen Rahmen die Familie Schweizer das Museum „vom Dachfirst bis zur Kellertür“ umfassend sanieren, modernisieren und umgestalten ließ sowie die neue stadtgeschichtliche Abteilung schuf. „Die Leader-Plakette muss gut sichtbar am Gebäude angebracht sein, damit wir den Zuschuss in Höhe von 121000 Euro ausbezahlt bekommen“, erklärt Museumsleiter Christian Schweizer. Diese Fördermittel entsprechen etwa 40 Prozent der gesamten Investitionssumme von rund 360000 Euro. Doch sei dies erst noch ein Zwischenschritt, nun fehlten noch der Abschlussbericht und eine Bilddokumentation über die gesamte Maßnahme sowie die Abrechnung und Auszahlung des Zuschusses, bevor alles komplett abgeschlossen ist.

Seit dem Start des Projekts im November 2017 erfolgten die verschiedenen Arbeiten unter der Regie von Architektin Heiderose Gölz. „Es ist schön, dass wir für fast alle Aufträge die Murrhardter Handwerksbetriebe oder Firmen, die im Schwäbischen Wald beheimatet sind, zur Umsetzung des Projekts gewinnen konnten, die wir wollten. Der Vorteil dabei war, dass wir punktgenaue Angebote bekamen, da die Betriebe die Möglichkeit hatten, direkt bei uns vor Ort im und am Gebäude Maß zu nehmen“, wobei auch ein Stück Identifikation und Werbung für den Gedanken hinzukomme, betont Christian Schweizer.

Der Dank der Familie Schweizer gilt der Stadt Murrhardt, vertreten durch Bürgermeister Armin Mößner und Uwe Matti, Leiter des Amts für Kultur, Wirtschaft und Tourismus. Durch ihre fachkundige Unterstützung hätten sie wesentlich dazu beigetragen, dass das Projekt verwirklicht werden konnte. Dadurch erfahre das Carl-Schweizer-Museum als eine der bedeutendsten touristischen Institutionen in der Walterichstadt und im Schwäbischen Wald eine enorme Steigerung seiner Attraktivität.

Ebenso danken Christian und Rolf Schweizer Regionalmanager Johannes Ernst, Leiter der Leader-Geschäftsstelle des Vereins Regionalentwicklung Schwäbischer Wald. „Für uns ist die Sanierung des Museums und die Einrichtung der neuen stadtgeschichtlichen Abteilung ein sehr gelungenes Projekt, das auch sehr gut abgelaufen ist.“ Es sei vom Auswahlausschuss aus den Mitgliedern von Vorstand und Beirat des Vereins Regionalentwicklung Schwäbischer Wald als Entscheidungsgremium über die Bewilligung der Fördermittel sehr positiv und mit Höchstpunktzahlen bewertet worden.

Johannes Ernst weist darauf hin, dass die Fördersumme ursprünglich etwa 97000 Euro betrug. Doch aufgrund von konjunkturbedingten Preissteigerungen habe man auf Anfrage der Antragsteller hin eine deutlich höhere Fördersumme bewilligt. Nun hoffe man, dass auch die Auszahlung des Zuschusses durch die Landesbank trotz deren Beanspruchung infolge der Coronasoforthilfen zügig erfolge und somit das Projekt zu einem guten Abschluss komme, betont der Regionalmanager.

Die baulichen Arbeiten in der neuen stadtgeschichtlichen Abteilung sind inzwischen abgeschlossen, auch hat die Familie Schweizer die Vitrinen bereits komplett bestückt und die Räume mit diversen Schaustücken und Abbildungen ausgestattet. Nun fehlen nur noch die Beschriftungen der Vitrinen und der Ausstellungsobjekte.

Abschließend kündigt der Museumsleiter an, dass die offizielle Eröffnung der neuen Abteilung für das erste Oktoberwochenende, also am 3. und 4. Oktober, geplant ist. „Wir hoffen, dass sich bis dahin die Situation der Coronapandemie so weit entspannt hat, dass wir eine größere Festlichkeit veranstalten können“, gibt sich Christian Schweizer optimistisch. Für den Zeitpunkt der Eröffnung gebe es einen besonderen Grund, zugleich ein kleines Jubiläum: „Im Oktober 1950, also vor 70 Jahren, wurde der Neubau des Carl-Schweizer-Museums nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet“, erklärt dessen Leiter, der auch Urenkel des Gründers und Namensgebers Carl Schweizer ist.

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Erstellt:
4. Juni 2020, 06:00 Uhr

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