OB-Wahl in Pforzheim

Warum das Ampel-Aus Amtsinhaber Peter Boch einen ruhigen Wahlabend beschert

Noch im Herbst sah es nach einer spannenden Oberbürgermeisterwahl in Pforzheim aus. Die AfD sowie SPD und Grüne wollten Gegenkandidaten präsentieren. Doch am Sonntag hat Amtsinhaber Peter Boch wohl leichtes Spiel.

Einst Tänzer, dann Personenschützer, jetzt OB von Pforzheim: Peter Boch

© dpa/Uli Deck

Einst Tänzer, dann Personenschützer, jetzt OB von Pforzheim: Peter Boch

Von Eberhard Wein

Der Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch kann gelassen in die OB-Wahl am kommenden Sonntag gehen – die einzige in einer baden-württembergischen Großstadt in diesem Jahr. Der einstige Schleudersitz scheint zu einer sicheren Bank geworden zu sein. Warum er überhaupt so viel plakatiert habe, ist die häufigste Frage, die der 45-jährige CDU-Politiker im Wahlkampf beantworten musste. Bei den drei vorangegangenen OB-Wahlen waren Bochs Amtsvorgänger jeweils abgewählt worden.

Offenbar hatte es sich auch Boch ursprünglich schwieriger vorgestellt. „Man plant so einen Wahlkampf ja länger im Voraus“, sagt er. Der Wahlzettel sieht sehr übersichtlich aus. Außer Boch ist dort nur Dimitrij Walter (42) zu finden, ein Unternehmer mit FDP-Parteibuch. Seine Chancen gelten als gering. Als er vor acht Jahren schon einmal kandidierte, erzielte er keine fünf Prozent. Selbst die FDP unterstützt ihn nicht.

Die AfD verliert plötzlich ihr Interesse

Unumstritten ist Boch nicht. Der einstige Tänzer, der später als Drogenfahnder und dann als Personenschützer von Ex-Ministerpräsident Günther Oettinger arbeitete, mache zwar auf dem öffentlichen Parkett eine gute Figur, seine Erfolgsbilanz falle aber mager aus. „Er ist ein guter Präsident, aber kein guter Kanzler“, beschreibt es ein langjähriger Stadtrat. Immer noch fehlen Kitaplätze, die Verkehrsprobleme der Stadt sind ungelöst, der Schuldenstand ist hoch. Ein Gegenkandidat, auf den sich SPD und Grüne geeinigt hatten, sagte aber offenbar wieder ab.

Auch die AfD verzichtet in ihrer Hochburg auf eine Kandidatur. Im Herbst waren bereits Einladungen für die Präsentation eines Kandidaten verschickt worden. Als die Ampelregierung in Berlin auseinanderbrach, schwand plötzlich das Interesse. Man konzentriere sich auf die Bundestagswahl, sagte die AfD-Chefin Diana Zimmer. An der Stadtspitze setze man auf Kontinuität.

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Erstellt:
1. Mai 2025, 12:50 Uhr

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