Kryptowährungen unter Druck

Warum fällt der Bitcoin?

Die größte Kryptowährung, Bitcoin, ist heute unter die Marke von 109.000 US-Dollar gefallen. Doch was steckt hinter diesem Rückgang?

Das sind die Gründe für den Kursrutsch.

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Das sind die Gründe für den Kursrutsch.

Von Lukas Böhl

Mehrere Faktoren setzen die Kurse aktuell unter Druck. Die Euphorie am Markt ist verflogen, die Unsicherheit wächst. Ein Überblick über die wichtigsten Gründe.

Massive Liquidationen erschüttern den Markt

Liquidationen entstehen, wenn Trader mit geliehenem Geld auf steigende Kurse setzen und ihre Positionen schließen müssen, sobald der Preis fällt. In den vergangenen 24 Stunden wurden so Wetten im Wert von mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar aufgelöst. Dieser Dominoeffekt verstärkt den Abwärtstrend. Erzwungene Verkäufe drücken die Kurse weiter, überlasten die Käuferseite und erhöhen die Volatilität.

Anstehender Optionsverfall

Am heutigen Freitag laufen Bitcoin-Optionen im Wert von rund 22 Milliarden US-Dollar aus. Solche Kontrakte erlauben Tradern, Bitcoin zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Kurz vor dem Verfall passen viele Marktteilnehmer ihre Positionen an, was für mehr Handelsvolumen und stärkere Kursschwankungen sorgt. Große Optionsverfälle können abrupte Bewegungen auslösen, besonders wenn wichtige Unterstützungsmarken brechen.

Furcht vor einem US-Regierungsstillstand

Die Sorge vor einem möglichen „Government Shutdown“ in den USA belastet die Finanzmärkte insgesamt. Politische Unsicherheiten veranlassen Anleger, risikoärmere Anlagen zu bevorzugen und Kryptowährungen zu verkaufen. Diese Risikoaversion verstärkt den Abwärtsdruck. Warnungen der US-Notenbank Fed-Chef Jerome Powell hat jüngst vor anhaltender Inflation gewarnt und signalisiert, dass Zinssenkungen möglicherweise später kommen als erhofft. Solche Aussagen dämpfen die Risikobereitschaft der Investoren auch im Kryptomarkt.

Angst bestimmt den Markt

Der „Crypto Fear and Greed Index“, der die Marktstimmung abbildet, ist in den Bereich „Fear“ (Angst) gefallen. In Phasen der Angst neigen Trader dazu, riskantere Anlagen abzugeben, um Kapital zu sichern. Das verstärkt die Abwärtsbewegung zusätzlich. Auch andere große Kryptowährungen wie Ethereum, Dogecoin und Solana mussten deutliche Verluste hinnehmen. Gerät der gesamte Markt in den Bärenmodus, erhöht das den Druck auf Bitcoin noch weiter, da Investoren oft gleich ganze Portfolios abstoßen.

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Erstellt:
26. September 2025, 13:58 Uhr

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