Kurssturz trotz Millionenauftrag

Warum fällt die DroneShield-Aktie? - Das steckt hinter dem Kursrutsch

Die DroneShield-Aktie startete mit Rückenwind in den November, doch nur wenige Tage später folgte der jähe Absturz. Was dahinter steckt.

Die DroneShield-Aktie verzeichnete zuletzt starke Kursschwankungen. Trotz neuer Aufträge und positiver Analystenstimmen belastete eine überraschende Kapitalmaßnahme den Kurs. Mehr dazu hier.

© IMAGO / Ardan Fuessmann

Die DroneShield-Aktie verzeichnete zuletzt starke Kursschwankungen. Trotz neuer Aufträge und positiver Analystenstimmen belastete eine überraschende Kapitalmaßnahme den Kurs. Mehr dazu hier.

Von Matthias Kemter

Trotz positiver Geschäftsentwicklung ist die DroneShield-Aktie in den letzten Tagen erneut massiv unter Druck geraten. Bereits zum Monatsbeginn schlug die Euphorie rund um den australischen Drohnenabwehr-Spezialisten plötzlich in Nervosität um. Die Aktie stürzte von rund 3,60 Euro auf etwa 2,60 Euro. Nun der erfolgte ein erneuter Dämpfer, der die Aktie auf aktuell rund 2 Euro absacken ließ. Die Hintergründe im Überblick:

1. DroneShield kann die Nachfrage (noch) nicht decken

Der jüngste Hype zu Beginn des letzten Monats Oktober wurde primär durch die wiederholten Luftraumverletzungen russischer Drohnen in osteuropäischen Staaten und den dadurch konkreter werdenden Plänen einer Osteuropa-Drohnenwall ausgelöst. Innerhalb weniger Tage katapultierte die Nachrichtenlage das Papier um fast 70 Prozent in die Höhe. Die Folge: In dem neu gewachsenen Milliardenmarkt wuchs das Unternehmen noch stärker zu einem Wachstumsversprechen. Der Markt reflektierte und auf die gestiegenen Erwartungen folgten Mitte Oktober Gewinnmitnahmen und somit auch die Korrektur um rund 30 Prozent nach unten.

2. Kurzfristiger Kursschub durch Millionenauftrag aus Lateinamerika

Anfang November meldete DroneShield dann einen lukrativen Auftrag über 25,3 Millionen US-Dollar. Die Lieferung richtet sich an einen staatlichen Endkunden im Verteidigungssektor eines lateinamerikanischen Landes. Analysten und Investoren reagierten zunächst positiv: Die Aktie erholte sich nach dem vorherigen anhaltenden Kurssturz und stieg zwischenzeitlich wieder auf rund 2,40 Euro. Doch die Erholung war nur von kurzer Dauer. Trotz des Deals und der damit verbundenen Signalwirkung für eine starke Marktstellung in Lateinamerika konnte sich der Kurs nicht nachhaltig stabilisieren.

3. Kapitalerhöhung belastet die Aktie

Wenig später gab DroneShield die Ausgabe von rund 31 Millionen neuen Stammaktien bekannt. Ziel war die Beschaffung frischer Mittel für Forschung, Entwicklung und strategische Übernahmen. Solche Kapitalmaßnahmen geben neue Möglichkeiten für wichtige Investitionen, was in dem derzeitigen Wachstumsmarkt der Drohnenabwehr für DroneShield auch Sinn macht. Allerdings führen sie in der Regel auch zu einer Verwässerung der Altaktionäre, also einem geringeren Anteil am Gesamtwert des Unternehmens pro Aktie. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Anleger warfen ihre Papiere auf den Markt, die Aktie verlor allein an einem Tag rund 8 Prozent. Bereits im August hatte das Unternehmen eine Platzierung von etwa 104 Millionen Aktien durchgeführt, was damals ebenfalls zu Kursverlusten führte. Die wiederholten Kapitalmaßnahmen sorgen nun zusätzlich für Unsicherheit.

4. Starke Umsätze, aber hohe Bewertung

Trotz des Rückschlags steht DroneShield fundamental nicht schlecht da:

  • Umsatzwachstum im dritten Quartal: Mehr als 1000 %
  • Gesamtumsatz: rund 51,7 Millionen Euro
  • Börsenwert: rund 2 Milliarden Euro

Die Diskrepanz zwischen Umsatzniveau und Marktkapitalisierung ist jedoch auffällig. Viele Anleger stellen sich daher die Frage, ob die Bewertung noch gerechtfertigt ist, insbesondere angesichts der wiederholten Verwässerung.

5. Marktumfeld und Analysteneinschätzungen

Der globale Markt für Drohnenabwehrsysteme wächst. Analysten sehen langfristig großes Potenzial für DroneShield, auch dank innovativer Produkte wie dem „DroneSentry-X Mk2“. Dieses mobile System erkennt feindliche Drohnen mithilfe von KI und elektronischer Störtechnik und neutralisiert sie innerhalb von Sekunden. Die mittelfristige Unsicherheit bleibt jedoch bestehen. Entscheidend wird jetzt sein, wie effizient DroneShield das neue Kapital einsetzen kann.

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Erstellt:
6. November 2025, 11:50 Uhr
Aktualisiert:
6. November 2025, 14:57 Uhr

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