Börsen unter Druck

Warum fallen die Aktien heute? - Die Gründe für den DAX-Rutsch

Der deutsche Aktienmarkt startet mit deutlichen Verlusten in die neue Woche. Hinter dem Kursrutsch stecken gleich mehrere Entwicklungen, die Anleger derzeit verunsichern.

Der DAX rutscht am 14.10.2025 deutlich ins Minus. Welche Faktoren die Börsen derzeit belasten und warum Anleger vorsichtig reagieren, erfahren Sie hier.

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Der DAX rutscht am 14.10.2025 deutlich ins Minus. Welche Faktoren die Börsen derzeit belasten und warum Anleger vorsichtig reagieren, erfahren Sie hier.

Von Matthias Kemter

Die Stimmung an den Börsen ist am Dienstag deutlich eingetrübt. Der DAX rutscht zur Mittagszeit rund 3 Prozent auf die Marke von 24.000 Punkte ab. Nur wenige Tage nach seinem Rekordhoch bei 24.771 Punkten. Auslöser sind gleich mehrere Faktoren, allen voran der erneut eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die bevorstehende Berichtssaison in den Vereinigten Staaten, die Anleger vorsichtig werden lässt.

Handelskonflikt zwischen USA und China verschärft sich

Der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt ist nach aggressiven Äußerungen von US-Präsident Donald Trump erneut eskaliert. Zwar folgten am Montag wieder versöhnlichere Töne und ein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping Ende Oktober steht weiter im Raum. Doch China reagierte mit klarer Ansage: Man werde den „Handels- und Zollkrieg bis zum Ende“ führen, hieß es aus Peking.

Seit heute erheben die USA zudem neue Hafengebühren auf Frachtschiffe aus China. Die Sonderabgaben betreffen den Transport von Waren wie Spielzeug bis hin zu Rohöl und könnten die globalen Lieferketten weiter belasten. Analyst Christian Henke von IG Markets warnt: „Keine Seite scheint aktuell bereit zu sein, nachzugeben. Der Handelskonflikt bleibt damit das zentrale Thema an den Finanzmärkten.“

Zinspolitik der US-Notenbank sorgt für Unsicherheit

Zusätzliche Unsicherheit kommt von der US-Notenbank Fed. Die Märkte rechnen mit einer weiteren Zinssenkung Ende Oktober, die Wahrscheinlichkeit dafür liegt laut Analysten bei 99 Prozent. Doch diese Erwartung basiert auf spekulativen Annahmen, da es wegen des anhaltenden US-Haushaltsstreits („Shutdown“) kaum belastbare Wirtschaftsdaten gibt. Anleger warten deshalb gespannt auf eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Abend, die neue Hinweise zur geldpolitischen Richtung geben könnte.

Quartalszahlen und Konjunkturaussichten bremsen Kauflaune

Mit dem Start der US-Berichtssaison steht eine Flut wichtiger Geschäftszahlen an, darunter von Großbanken wie JPMorgan, Goldman Sachs oder Citigroup. Viele Investoren halten sich daher mit größeren Engagements zurück. Gleichzeitig hat der Internationale Währungsfonds (IWF) eine Abkühlung der Weltwirtschaft prognostiziert.

Zwar zeigt der ZEW-Konjunkturindex für Deutschland eine leichte Verbesserung, doch die aktuelle Lage wird weiterhin düster bewertet. Laut Bundeswirtschaftsministerium gibt es keine Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung im dritten Quartal. Besonders die weltweit abnehmende Dynamik und die steigenden US-Zölle belasten die deutschen Exporte.

Flucht in Gold und Zurückhaltung bei Öl

Während Aktien unter Druck stehen, erlebt Gold eine Rekordrally: Der Preis für eine Feinunze stieg heute um 1,7 Prozent auf fast 4.180 US-Dollar. Das achte Allzeithoch innerhalb von zwölf Handelstagen. Das zeigt, dass Anleger verstärkt in sichere Häfen flüchten. Die Ölpreise bleiben dagegen stabil. Brent notiert bei 63,31 US-Dollar pro Barrel, WTI bei 59,48 US-Dollar.

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Erstellt:
14. Oktober 2025, 14:10 Uhr

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