Das ist der Grund für die Haftstrafe

Warum muss Sarkozy ins Gefängnis?

Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy muss ins Gefängnis. Was der Grund für die Haftstrafe ist, erfahren Sie hier.

Sarkozy hat die Vorwürfe in der Libyen-Affäre stets zurückgewiesen und ist gegen seine Verurteilung in Berufung gegangen (Archivbild).

Von Lukas Böhl

Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy ist zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Laut dem Urteil des Pariser Strafgerichts hat er sich schwerer Korruption und illegaler Wahlkampffinanzierung schuldig gemacht.

Illegales Geld aus Libyen

Im Zentrum des Falls steht die Präsidentschaftswahl 2007. Sarkozy soll bereits als Innenminister und später als Kandidat Gelder aus Libyen angenommen haben, um seinen Wahlkampf zu finanzieren. Im Gegenzug versprach er politische Gegenleistungen, etwa die Wiederaufnahme Libyens auf der internationalen Bühne oder Unterstützung in juristischen Fragen.

Korruptionspakt und Machtmissbrauch

Nach Überzeugung des Gerichts gründete Sarkozy mit engen Vertrauten eine kriminelle Vereinigung, um verdeckte Wahlkampfgelder zu organisieren. Auch wenn nicht alle Geldflüsse nachgewiesen wurden, reichte bereits die Vereinbarung eines solchen „Korruptionspakts“ für eine Verurteilung aus.

Die Richter stellten fest, dass Sarkozy seine politische Macht missbraucht habe, um finanzielle Vorteile für seine Kampagne zu sichern. Ziel sei es gewesen, ihm den Weg ins Präsidentenamt zu ebnen. Ein Vorgehen, das laut Gericht „von außergewöhnlicher Schwere“ sei und das Vertrauen in die Demokratie untergrabe.

Das Urteil

Sarkozy wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, davon ein Teil ohne Bewährung. Zusätzlich muss er 100.000 Euro Geldstrafe zahlen, darf fünf Jahre lang kein öffentliches Amt bekleiden und verliert vorübergehend bestimmte Bürgerrechte.