Saison in vollem Gange

Warum sind Erdbeeren gerade so günstig?

Erst waren die Preise für das Obst enorm – jetzt gibt es Erdbeern so günstig wie seit Langem nicht. Warum ist das so? Und wie werden sich die Preise entwickeln?

Erdbeeren sind derzeit so günstig wie bislang noch nicht in diesem Sommer.

© Hendrik Schmidt/dpa

Erdbeeren sind derzeit so günstig wie bislang noch nicht in diesem Sommer.

Von Michael Bosch

Die Erdbeer-Saison ist in vollem Gange, und wer in dieser Woche im Supermarkt zugreift, dürfte eine Überraschung erleben. Die Preise für die roten Früchte purzeln. Aber warum sind Erdbeeren gerade jetzt so günstig zu haben? Und wie lange können sich Verbraucher noch über die günstigen Erdbeeren freuen?

Marktanalystin Eva Würtenberger von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft erklärt: „Diese Woche gibt es sogar Angebote unter zwei Euro pro Schale!“ Zum Vergleich: Letzte Woche kosteten 500 Gramm noch mindestens 2,39 Euro, und das Kilo deutsche Erdbeeren lag im Schnitt bei 5,87 Euro. Noch deutlicher wird der Preisrutsch, wenn man sich die Zahlen von Ende April und Anfang Mai ansieht: Damals kostete das Kilo im Schnitt noch 8,19 Euro

Viele lokale Obstbauern können diese Preise aber nicht mitgehen. Die Schale für unter zwei Euro anzubieten, ist für sie nicht möglich.

Erdbeerpreise unter 2 Euro: Warum so günstig?

Der Grund für die günstigen Preise liegt laut Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauern (VSSE) im Wetter: Bis zum Wettereinbruch vor zwei Wochen lief die Saison optimal. Doch der Regen hat die Situation verändert. Die Früchte sind nicht mehr so stabil und haltbar, und die Anbauer müssen die Ernte schnell auf den Markt bringen. „Da gehen wir teilweise auch mit den Preisen runter“, so Schumacher. Das erklärt, warum wir uns aktuell über so günstige Erdbeeren freuen können. Aber Achtung: Das könnte nicht mehr lange so bleiben!

Günstige Erdbeerpreise

Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauern (VSSE) empfiehlt, jetzt zuzugreifen und regionale Erdbeeren zu kaufen. Denn in der zweiten Juni-Hälfte dürften die Preise wieder anziehen. Er rät, die empfindlichen Früchte schnell zu verzehren und beim Kauf auf weichere Sorten zu achten: „Die Freiland-Erdbeere, die so ein bisschen im Mund schmilzt und wo man nicht drauf rumkaut wie auf einer Karotte, dann kommt auch wirklich das Erdbeer-Aroma am besten durch.“

Laut Schumacher sind in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Südhessen und Bayern bereits rund 70 Prozent der Normalkultur geerntet. Im Norden, wie in Niedersachsen und Brandenburg, seien es dagegen erst etwa 20 Prozent. Die Hauptsaison endet demnach im Süden Anfang Juli, in den anderen Bundesländern im Laufe des Julis.

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Erstellt:
5. Juni 2025, 10:24 Uhr
Aktualisiert:
5. Juni 2025, 11:04 Uhr

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