Bitcoin, Etherium, Solana & Co.
Warum steigen Kryptowährungen?
Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und viele Altcoins legen seit gestern deutlich an Wert zu. Doch was steckt hinter dem plötzlichen Kursanstieg am Krypto-Markt?

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Erfahren Sie, was hinter dem aktuellen Krypto-Boom der letzten Tage steckt.
Von Matthias Kemter
Aktuell notiert der Bitcoin bei rund 99.600 US-Dollar – ein Plus von 2,7 % in 24 Stunden und etwa 4,7 % auf Wochensicht. Damit nähert sich die älteste Kryptowährung der symbolischen Marke von 100.000 US-Dollar. Auch andere große Coins ziehen nach:
- Bitcoin / +2,70 % (24h)
- Etherium / +5,15% (24h
- XRP / +2,89% (24h)
- BNB / +1,64% (24h)
- Solana / +3,29% (24h)
- Dodgecoin / +5,16% (24h)
- Cardano / +4,26% (24h)
- TRON / +2,31% (24h)
- Chainlink / +5,61% (24h)
- Avalanche / +4,99% (24h)
Doch warum steigen Kryptowährungen ausgerechnet jetzt? Mehrere Faktoren wirken aktuell gleichzeitig auf die Kurse ein. Von geldpolitischen Entscheidungen bis zu geopolitischen Entwicklungen:
1. Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed
Ein zentraler Faktor für den aktuellen Anstieg vieler Kryptowährungen ist die Geldpolitik der US-Notenbank (Federal Reserve). Am 7. Mai 2025 ließ die Fed den Leitzins unverändert bei 4,25 bis 4,5 %. Damit ist klar, dass es vorerst keine schnelle Hilfe für die schwächelnde US-Wirtschaft gibt. Zeitgleich äußerte die Fed Sorge um steigende Inflation und eine weitere Verschlechterung der Wirtschaftslage. Zwar ist die Inflation in den USA zuletzt zurückgegangen und lag im April damit auf einem vergleichbar niedrigem Niveau, allerdings rechnen viele mit einem baldigen Anstieg der Inflation durch die hohen Einfuhrzölle. Alternative Anlageformen, die nicht an politische Entscheidungen gebunden sind, werden dadurch attraktiver.
2. Politischer Druck & Unsicherheiten stützen den Bitcoin
Auch politische Entwicklungen treiben die Kurse: Donald Trump kritisierte die Fed für das Zinsniveau und drohte damit Fed-Chef Jerome Powell abzusetzen, sollte dieser die Zinsen nicht senken. Eine solche Entscheidung würde allerdings die Jahrzehnte bewährte Unabhängigkeit der Federal Reserve infrage stellen, was weitere Dynamik in die Finanzmärkte bringen würde. Eine Lehre aus den 70ern und 80ern. Die Kombination aus geldpolitischer Unsicherheit und wachsendem Misstrauen gegenüber klassischen Finanzsystemen lenkt Investoren in dezentrale Assets wie Krypto.
3. Globale Liquidität nimmt zu: Zinssenkung in China
Nicht nur in den USA bewegt sich etwas. Die chinesische Zentralbank (PBoC) hat überraschend die Zinsen gesenkt (von 1,5 % auf 1,4 %) und zudem auch die Mindestreserveanforderung für Banken um 0,5 Prozentpunkte reduziert. Das klingt zwar unspektakulär, setzt aber eine Liquiditätswelle frei, was dem Bitcoin den nötigen Schub Richtung Allzeithoch geben könnte, da nicht nur die Aktienmärkte, sondern vor allem spekulative Märkte profitieren. Anleger sehen hier Chancen auf kurzfristige Gewinne und steigen verstärkt ein.
4. Steigende Nachfrage nach Bitcoin-ETFs
Bitcoin-ETFs verzeichnen massive Zuflüsse - und das mittlerweile auch vermehrt durch institutionelle Investoren. Durch die Investitionen von renommierten Vermögensverwaltern unter anderem in Pensions- und Hedgefonds wird das Vertrauen in Kryptowährungen gestärkt, was sich stabilisierend und kurssteigernd auswirkt.