Polen führt ab dem 07. Juli Grenzkontrollen ein
Was bedeutet das für deutsche Pendler?
Ab 7. Juli 2025 führt Polen vorübergehend Grenzkontrollen zu Deutschland ein. Was bedeutet das für Pendler?

© NGCHIYUI / shutterstock.com
Auch Polen führt jetzt Grenzkontrollen ein.
Von Lukas Böhl
Ab dem 7. Juli 2025 wird Polen vorübergehend Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Diese Entscheidung gab Ministerpräsident Donald Tusk nach einer Kabinettssitzung offiziell bekannt. Die Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf die seit Monaten bestehenden und zuletzt verschärften deutschen Kontrollen an der Grenze zu Polen und Litauen.
Hintergrund der Entscheidung
Deutschland kontrolliert bereits seit Oktober 2023 stichprobenhaft an der Grenze zu Polen, um irreguläre Migration einzudämmen. Im Mai 2025 wurden die Maßnahmen durch die neue Bundesregierung nochmals verschärft, zudem wurde die Zurückweisung von Asylsuchenden an der Grenze angeordnet. Polen sieht sich nun durch die Rückführung von Migranten nach Polen und die einseitigen deutschen Maßnahmen zum Handeln gezwungen. Tusk betonte: „Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung bestimmte Konsequenzen hinsichtlich der Bewegungsfreiheit der Menschen mit sich bringt. Es gebe aber keinen anderen Weg.“
Was ändert sich für Pendler?
- Regelmäßige Kontrollen: Pendler müssen ab 7. Juli mit verstärkten Grenzkontrollen rechnen.
- Wartezeiten: Es ist mit längeren Wartezeiten an den Grenzübergängen zu rechnen, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten.
- Dokumente: Pendler sollten stets gültige Ausweisdokumente mitführen und sich auf mögliche Kontrollen einstellen.
- Alltagseinschränkungen: Die polnische Regierung betont, dass die negativen Auswirkungen auf das tägliche Leben der Bürger – darunter insbesondere die vielen Berufspendler – möglichst gering gehalten werden sollen. Dennoch sind Verzögerungen und Einschränkungen unvermeidbar.
Premierminister Tusk erklärte ausdrücklich, dass die Maßnahme vorübergehend sei und sich vor allem gegen unkontrollierte Migration richte. Die Regierung habe die zuständigen Behörden, insbesondere die Grenzschutzbehörde (Straż Graniczna), beauftragt, die Operation so vorzubereiten, dass die Auswirkungen für Bürger minimiert werden. Konkrete Sonderregelungen für Pendler oder Touristen sind bislang jedoch nicht veröffentlicht worden. Die Regierung betont, dass sie die Situation laufend bewerten und gegebenenfalls anpassen wird.