Bunkerbrecher-Bombe

Was ist die MOP-Bombe? - Die GBU-57 erklärt

Die GBU-57, auch bekannt als MOP-Bombe, ist eine der stärksten konventionelle Waffe der USA. Entwickelt, um tief verbunkerte Ziele wie Irans Atomanlagen zu zerstören. Das Wichtigste im Überblick.

Die Massive Ordnance Penetrator (MOP), offiziell GBU-57, ist eine bunkerbrechende Präzisionsbombe der USA. Hier finden Sie Fakten, Technik und Einsatzmöglichkeiten.

© Alex Izeman / Alex Izeman

Die Massive Ordnance Penetrator (MOP), offiziell GBU-57, ist eine bunkerbrechende Präzisionsbombe der USA. Hier finden Sie Fakten, Technik und Einsatzmöglichkeiten.

Von Matthias Kemter

Aktuell droht der Nahost-Konflikt weiter zu eskalieren. Israel hat mehrere Angriffe auf iranische Atomanlagen geflogen, unter anderem in Natanz und Isfahan. Die Schäden an oberirdischen Anlagen sind erheblich, doch Urananreicherungszentren die noch tiefer liegen, blieben trotz Angriffe bislang intakt. Genau hier kommt die GBU-57, besser bekannt als Massive Ordnance Penetrator (MOP), ins Spiel - eine extrem durchschlagskräftige Bunkerbrecher-Bombe der US-Luftwaffe.

Was ist die MOP-Bombe?

Die GBU-57, besser bekannt als „Bunker Buster“ oder „Massive Ordnance Penetrator“ (MOP), ist für tief vergrabene und befestigte Anlagen wie Bunker und Tunnel konzipiert. Ihre Konstruktion ermöglicht es ihr, sich erst in den Untergrund einzugraben, um und dann zu explodieren.

  • Bezeichnung: GBU-57
  • Spitzname: MOP (Massive Ordnance Penetrator)
  • Gewicht: ca. 13.600 Kilogramm
  • Sprengstoff: über 2.400 Kilogramm
  • Trägersystem: Nur der B-2 Spirit Tarnkappenbomber kann sie abwerfen

Wie funktioniert die MOP?

Die Bombe kombiniert ihr enormes Gewicht mit einem Präzisionsleitsystem. Sie wird aus großer Höhe abgeworfen, beschleunigt im freien Fall und nutzt dann ihre kinetische Energie, um mehrere Meter Stahlbeton, Fels oder Erde zu durchdringen. Erst dann explodiert sie dank eines verzögerten oder intelligenten Zündmechanismus. Der intelligente Zünder kann auf dem Weg nach unten Hohlräume erkennen und die Explosion auf optimaler Tiefe auslösen.

  • Leitsystem: GPS- und Trägheitsnavigation
  • Durchschlagskraft: etwa 60 Meter Beton oder Gestein
  • Option: Mehrfachabwurf auf dieselbe Stelle zur Vertiefung des Kraters

Warum ist die MOP 2025 wieder in den Schlagzeilen?

Hintergrund ist aktuell die iranische Atomanlage Fordo, etwa 100 Kilometer südwestlich von Teheran. Die Anlage liegt vollständig unter einem Felsmassiv, geschützt durch bis zu 80 Meter Gestein. Israelische Bomben können diese Tiefe nicht erreichen. Israel benötigt daher Hilfe von den USA mit einer bunkerbrechenden Spezialbombe, über die weltweit nur das US-Militär verfügt. Die MOP wurde nach dem Irakkrieg von den US-Rüstungsunternehmen Boeing und Northrop Grumman entwickelt, um besonders stark befestigte Bunkeranlagen präzise angreifen und zerstören zu können. Die USA besitzen jedoch nur etwa 20 dieser Bomben, und nur B-2-Bomber können sie tragen. Ein Einsatz wäre somit nur durch direkte US-Beteiligung möglich.

Fazit: Präzisionswaffe für den Ernstfall

Die MOP ist keine Allzweckwaffe, sondern ein extrem spezialisiertes Werkzeug. Ihr Einsatz ist militärisch aufwändig, politisch riskant und technisch beeindruckend. Im aktuellen Konflikt zwischen Israel und dem Iran könnte sie jedoch zur Schlüsselwaffe werden, sollte es darum gehen, tief vergrabene Atomanlagen zu neutralisieren.

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Erstellt:
18. Juni 2025, 13:48 Uhr
Aktualisiert:
19. Juni 2025, 13:39 Uhr

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