Suizidversuch von Wolfgang Grupp
„Weiterhin im Genesungsprozess“ – Trigema hält sich bedeckt zu Ex-Chef
Vor knapp zwei Monaten musste Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp nach einem Suizidversuch in die Klinik eingeliefert werden. Wie geht es dem 83-Jährigen? Das Unternehmen hält sich zurück.

© Sebastian Gollnow/dpa
Wolfgang Grupp war selbst nach der Übergabe der Geschäftsführung an seine Kinder noch regelmäßig im Büro zu sehen.
Von Florian Dürr
Bei Trigema in Burladingen laufen seit mehr als einer Woche wieder die Maschinen: Nach einem dreiwöchigen Betriebsurlaub im August sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Doch der Stuhl hinter dem Schreibtisch vom ehemaligen Unternehmensboss scheint immer noch frei zu bleiben: „Herr Wolfgang Grupp senior befindet sich weiterhin im Genesungsprozess“, teilt die Trigema-Pressesprecherin mit.
Trigema-Sprecherin: Entscheidung der Familie Grupp respektieren
Trotz der Übergabe an seine Kinder Bonita Grupp und Wolfgang Grupp junior zum Jahreswechsel 2023/2024 war der Senior Chef weiterhin regelmäßig im Büro, berichten Mitarbeiter – selbst kurz vor seinem Klinikaufenthalt zeigte sich Grupp beim Tag der offenen Tür des Textilunternehmens in Burladingen. Am 7. Juli dann verbreitete sich die Nachricht eines größeren Polizeieinsatzes in der Nähe des Firmensitzes.
Wolfgang Grupp wollte sich das Leben nehmen, wie er zehn Tage später in einem Brief an die Trigema-Belegschaft erklärte. Er leide an Altersdepressionen. Seitdem gibt es keine weiteren Updates zu seinem Gesundheitszustand. Man bitte um Verständnis, „dass wir (...) gegenwärtig keine weiteren Auskünfte erteilen können und bitten Sie, die Entscheidung der Familie zu respektieren“, heißt es von der Unternehmenssprecherin auf Anfrage unserer Zeitung.
Auf der Instagram-Seite von Trigema fragen Nutzer nach Wolfgang Grupp
Auch einen Bericht der „Südwest Presse“ von Anfang August, wonach Wolfgang Grupp bereits wieder in Burladingen gesehen worden sei, wollte man nicht kommentieren. In dem von Grupp unterzeichneten Brief vom 17. Juli informierte der 83-Jährige, dass es ihm „den Umständen entsprechend gut“ gehe. Es könne aber etwas länger dauern, „bis ich wieder ganz gesund bin“.
In den sozialen Medien fragen sich derweil manche Nutzer, wie es um den Unternehmer steht: „Wie geht es Papa Grupp?“, fragt einer unter einem Post auf der Instagram-Seite des Unternehmens. Ein anderer sendet Genesungswünsche: „An dieser Stelle möchte ich natürlich dem Gründer alles erdenklich Gute wünschen.“ Er warte bereits „sehnsüchtig“ auf eine weitere Folge des firmeneigenen Podcasts „Mal Grupp gesagt“. Die kernigen Sprüche und zugespitzten Aussagen des ehemaligen Trigema-Chefs scheinen zu fehlen.
Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/