Reichtum

Weltweite Privatvermögen steigen - Deutschland liegt zurück

Starke Börsen haben im vergangenen Jahr die Privatvermögen in vielen Ländern wachsen lassen. Gerade in den USA profitieren die Menschen von starken Aktienmärkten. Deutschland landet nur im Mittelfeld.

Starke Börsen treiben die Privatvermögen nach oben, gerade in den USA (Archivbild)

© Arne Dedert/dpa

Starke Börsen treiben die Privatvermögen nach oben, gerade in den USA (Archivbild)

Von dpa

Frankfurt/Main - Das Wachstum der weltweiten Privatvermögen hat sich einer Studie zufolge 2024 beschleunigt - Deutschland aber hinkt hinterher. Nach einem Anstieg von 4,2 Prozent im Jahr 2023 wuchsen die Privatvermögen 2024 um 4,6 Prozent auf rund 470 Billionen Dollar, wie der "Global Wealth Report" der Schweizer Großbank UBS zeigt. Den größten Zuwachs verzeichnete Nordamerika mit mehr als 11 Prozent dank hoher Kursgewinne an den Börsen und einem damals starken Dollar. 

In Europa, dem Nahen Osten und Afrika gab es dagegen lediglich ein Plus von 0,4 Prozent. In mehr als der Hälfte der untersuchten 56 Märkte schrumpfte der untersuchte Wert der Finanzanlagen und Immobilien, so die UBS.

Deutschland nur im oberen Mittelfeld

Das Reichtums-Ranking wird erneut von der Schweiz angeführt, die Vermögende traditionell als sicheren Hafen schätzen. Dort kam ein Erwachsener 2024 durchschnittlich auf ein Vermögen von gut 687.000 Dollar, gefolgt von den USA mit 620.654 Dollar und Hongkong mit rund 601.000 Dollar. Deutschland als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt erreicht mit rund 257.000 Dollar pro Erwachsenem lediglich Rang 19 und liegt damit deutlich hinter Großbritannien und Frankreich. 

Vermögen in Deutschland wachsen nur moderat

Die Privatvermögen in Deutschland haben 2024 vergleichsweise wenig zugelegt, schreibt die UBS. Das in Euro gemessene Durchschnittsvermögen sei inflationsbereinigt um weniger als 2,5 Prozent zum Vorjahr gewachsen.

Weniger als die Hälfte des Brutto-Privatvermögens Deutschlands bestehe aus finanziellen Werten, erklärt die Bank. Damit haben die Bundesbürger relativ wenig von den starken Börsen profitiert. Über zwei Drittel des Vermögens komme dagegen aus nicht-finanziellen Bereichen wie Land und Immobilien.

Sparer in Deutschland legen ihr Geld traditionell in Bankeinlagen an und scheuen häufig die Börse. Nach Angaben der Bundesbank stieg das Geldvermögen der privaten Haushalte Ende 2024 zwar auf den Rekordwert von rund 9.050 Milliarden Euro. Mehr als ein Drittel entfiel demnach aber auf Bargeld und Sichteinlagen. Vor allem Haushalte mit geringerem Budget bevorzugen solche Geldparkplätze aus Vorsicht. 

Weltweit werden die Vermögen pro Erwachsenen in den nächsten fünf Jahren weiter zulegen, prognostizierte die UBS. Am schnellsten sollen sie in den USA wachsen, die allein fast 40 Prozent der weltweiten Dollar-Millionäre stellen, gefolgt von China.

Zum Artikel

Erstellt:
18. Juni 2025, 14:52 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen