WFV zieht ebenfalls die Reißleine

Fußballer unterbrechen mit sofortiger Wirkung die Saison. Alle für heute und fürs kommende Wochenende geplanten Spiele von der Ober- bis runter zur Kreisliga B fallen bereits aus. Regionalligist Großaspach muss sich in Geduld üben, ob und wie es in dieser Spielklasse weiter geht.

Nach den Handballern haben nun auch die Fußballer die Reißleine gezogen. Um mitzuhelfen, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, wird der Spielbetrieb bei den Männern, den Frauen und in der Jugend von der Oberliga an abwärts mit sofortiger Wirkung unterbrochen. Foto: Eibner

© Wolfgang Frank/Eibner-Pressefoto

Nach den Handballern haben nun auch die Fußballer die Reißleine gezogen. Um mitzuhelfen, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, wird der Spielbetrieb bei den Männern, den Frauen und in der Jugend von der Oberliga an abwärts mit sofortiger Wirkung unterbrochen. Foto: Eibner

Von Uwe Flegel

Gestern noch hieß es von Seiten des Württembergischen Fußballverbands, dass er erst abwarten will, was die Politik in Sachen Corona-Bekämpfung plant und vorgibt. Heute nun haben die Verbandsverantwortlichen rasch reagiert und wie gestern schon der Handballverband ebenfalls die Reißleine gezogen. Mit sofortiger Wirkung wird die Saison bei Männern, Frauen und der Jugend unterbrochen. Das heißt, dass selbst die für heute Abend angesetzten Begegnungen nicht mehr stattfinden. Die Vorgabe gilt bei von den Oberligen runter bis zu den untersten Ligen. Damit ist klar, dass der Beschluss nicht nur vom württembergischen, sondern auch vom nordbadischen und südbadischen Fußballverband mitgetragen wird. Hinzu fügt der WFV in seiner Pressemitteilung noch, dass er seine Mitgliedsvereine auffordert, den Trainingsbetrieb mit sofortiger Wirkung einzustellen. Und: Das Spielverbot gilt auch für alle Pokal- und Freundschaftsspiele.

Begründet wird die Entscheidung in einer Pressemitteilung von den Verbandsoberen so: „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder betont, dass die Infektionsgefahr nach den uns vorliegenden Studien beim Fußballspielen im Freien als äußerst gering einzuschätzen ist. Risiken bestehen aber beim Zusammentreffen in Umkleidekabinen, in Duschräumen, bei der Bildung von Fahrgemeinschaften und auch dann, wenn sich Zuschauer nicht an Hygienevorgaben halten. Bei Abwägung aller relevanten Aspekte konnte bisher trotz dieser Risiken der Spielbetrieb im Amateurfußball aufrechterhalten und verantwortet werden, weil sich die Infektionszahlen zunächst in einem kontrollierbaren Rahmen gehalten haben. Zwischenzeitlich ist das Infektionsgeschehen aber zunehmend diffus und so dynamisch, dass auch vergleichsweise kleine Risiken vermieden werden müssen. Deshalb muss auch der Fußball umgehend seinen Beitrag leisten.“

Zudem teilt der WFV mit: „Die Entscheidung erfolgt bewusst bereits vor der rechtlichen Umsetzung der Bund-Länder-Beschlüsse und aufgrund der sehr eindringlichen Appelle der Bundes- und Landesregierung. Insbesondere Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte, dass alle nicht notwendigen Kontakte bereits jetzt und insbesondere am Wochenende unterbleiben sollen. Dieser Aufforderung leistet der Amateurfußball in Wahrnehmung seiner gesellschaftlichen Verantwortung selbstverständlich Folge.“

Unklar ist derzeit, wie es in der Regionalliga weiter geht. Dort würde im Südwesten am Sonntag ab 14 Uhr zum Beispiel das Heimspiel der SG Sonnenhof Großaspach gegen Eintracht Stadtallendorf anstehen. Für die Elf aus dem Fautenhau wäre es der Wiederbeginn nach der Zwangspause wegen Corona-Fällen in und im Umfeld der Mannschaft. Gestern sagte Pressesprecher Lucca Volkmer zur Frage, ob die Partie stattfindet: „Abwarten“. An dem Stand hat sich bis heute nichts geändert. Vom WFV heißt es zur Regionalliga: „Diese Entscheidung obliegt der dortigen Gesellschafterversammlung und ist in Kürze zu erwarten. Insoweit wird nicht zuletzt maßgeblich sein, ob die Spielklasse dem Profifußball zugerechnet wird und damit nicht unter die beschlossenen Beschränkungen fällt.“ Hinter der Gesellschafterversammlung verbergen sich die Verbände Rheinland, Saarland, Hessen, Südwest sowie Baden, Südbaden und Württemberg. Zumindest die vier Letztgenannten haben für ihre Ligen eine Unterbrechung bereits beschlossen.

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Erstellt:
29. Oktober 2020, 12:12 Uhr

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