Tödliche Gefahr im Garten

Wie Pools und Regentonnen Tiere gefährden – und wie man sie schützt

Planschbecken, Pools oder offene Regentonnen sind im Sommer erfrischend – aber für Tiere oft eine tödliche Falle. PETA gibt Tipps, wie sich Tierleben retten lassen.

Igel können ganz einfach mit Handschuhen aus dem Wasser geholt werden. Sie können zwar schwimmen – sind aber schnell erschöpft. (Symbolbild)

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Igel können ganz einfach mit Handschuhen aus dem Wasser geholt werden. Sie können zwar schwimmen – sind aber schnell erschöpft. (Symbolbild)

Von Leroy Behrens

Mit steigenden Temperaturen steigt für viele auch die Lust auf eine Abkühlung – Planschbecken und Pools gehören in vielen Gärten zum Sommer einfach dazu. Doch was für Menschen Spaß und Erfrischung bedeutet, kann für Tiere zur tödlichen Falle werden. Darauf macht die Tierschutzorganisation PETA aufmerksam. Besonders nachts oder an heißen Tagen suchen Hunde, Katzen, Igel oder Eichhörnchen nach Wasserquellen – mit fatalen Folgen, wenn sie ins Wasser stürzen und nicht mehr selbstständig herauskommen.

„Immer wieder kommt es vor, dass Katzen, Igel oder Eichhörnchen in Pools, Planschbecken oder Regentonnen ertrinken, weil sie an den glatten Wänden abrutschen und aus eigener Kraft nicht mehr herausfinden“, warnt Lisa Kainz, Fachreferentin bei PETA. „Doch mit ein paar einfachen Maßnahmen lassen sich solche Unfälle leicht verhindern – und Tierleben retten.“

So lassen sich Tierunfälle verhindern

Ein effektiver Schutz besteht laut PETA zum Beispiel aus Rampen aus Holz oder rauem Kunststoff, die rund zehn Zentimeter breit und nicht zu steil sein sollten. So können auch kleinere Tiere wie Igel wieder sicher herausklettern. Regentonnen lassen sich mit hineingelegten Ästen sichern, am besten jedoch verschließt man sie ganz mit einem Deckel. In größeren Wasserbehältern helfen Blätter, Äste, Korkstücke oder ein schwimmender Rettungsring mit rauer Oberfläche Insekten, sich selbst zu befreien.

Über Nacht sollten die Pools zudem mit festen Abdeckungen versehen werden. „Auch Planschbecken sind zu sichern, wenn sie nicht genutzt werden“, rät Kainz. Viele Unfälle passieren unbemerkt, wenn Tiere auf der Suche nach Wasser unbeaufsichtigt in offene Becken geraten.

Verhalten im Notfall

Kommt es doch zu einem Notfall, ist schnelles, aber behutsames Handeln gefragt: „Ruhe bewahren und vorsichtig handeln: Hektische Bewegungen sind zu vermeiden, um keinen zusätzlichen Stress zu verursachen. Kescher, Bretter oder Besen eignen sich, um Tiere behutsam aus dem Wasser zu heben.“

Für Igel, Mäuse und andere kleine Säugetiere empfiehlt sich der Griff mit einem Handtuch oder Handschuhen. „Igel können zwar schwimmen, sind aber schnell erschöpft – daher müssen sie sofort aus dem Wasser geholt werden“, betont die Expertin.

Nach der Rettung ist Vorsicht geboten: „Um Unterkühlung zu vermeiden, können gerettete Tiere in ein trockenes Handtuch gewickelt und an einen warmen Ort gebracht werden.“ Nahrung oder Wasser sollten nicht sofort gegeben werden, da geschwächte Tiere lebensbedrohliche Stoffwechselprobleme bekommen könnten.

Ist das Tier bewusstlos, verletzt oder apathisch, sollte es umgehend in eine tiermedizinische Praxis gebracht werden. Wildtiere können nach Absprache meist auch an eine Wildtierstation übergeben werden.

Auch Poolwasser kann gefährlich sein

Auch der Einsatz chemischer Mittel im Wasser ist nicht ungefährlich: „Chlor, Algizide oder pH-Regulatoren reizen Augen, Haut und Schleimhäute – Tiere, die Poolwasser trinken, können zusätzlich Vergiftungen erleiden. Deshalb sollte der Einsatz von Chemikalien reduziert oder durch natürliche Alternativen ersetzt werden“, so Kainz.

Wer zusätzlich helfen möchte, kann im Garten flache, sichere Trinkstellen für Wildtiere aufstellen – mit kleinen Steinen oder Ästen darin als Rettungsinseln.

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Erstellt:
4. Juni 2025, 17:46 Uhr

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