Weltklimakonferenz
Wie schafft man es, das Schlimmste abzuwenden?
5000 Teilnehmende bereiten in diesen Tagen in Bonn die nächste Klimakonferenz vor. Deutschland muss jetzt auf Allianzen setzen, findet Hauptstadtkorrespondentin Rebekka Wiese.

© Markus Scholz/dpa
2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
Von Rebekka Wiese
Es ist bald zehn Jahre her, dass sich die UN-Staaten auf das Pariser Klimaabkommen einigten. Es war ein historischer Erfolg im Kampf gegen die Erderhitzung – und doch fragt man sich in diesen Tagen manchmal, ob es gereicht hat. 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Und das erste, in dem die globale Durchschnittstemperatur im Vergleich zur vorindustriellen Zeit weit über 1,5 Grad Celsius lag: bei 1,99 Grad Celsius.
In dieser Woche kommen nun in Bonn 5000 Menschen zusammen, um die Weltklimakonferenz vorzubereiten, die im November in Brasilien stattfindet. Es wird vor allem darum gehen, wie man die finanzielle Unterstützung, die den Ländern im Globalen Süden versprochen worden ist, nun umsetzen kann. Aber über allem steht noch eine größere Frage: Wie schafft man es, das Schlimmste abzuwenden – und das in diesen Zeiten? Doch Aufgeben ist keine Option. Das sollte sich die deutsche Regierung besonders zu Herzen nehmen.
Schwierige Weltlage
Dass das Pariser Klimaabkommen vor zehn Jahren gelang, zeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, große Ziele zu erreichen. Doch aktuell beschäftigen mehrere Kriege diese Welt, die USA werden wieder von einem Klimawandelleugner regiert und haben das Abkommen erneut aufgekündigt. In dieser Lage braucht es auch die Einsicht, dass der kleinste gemeinsame Nenner nicht allen genug sein kann.
Umso wichtiger es nun, dass die Länder Allianzen bilden, die bereit sind, im Klimaschutz voranzugehen. Deutschland kann dabei eine besondere Rolle spielen. Auch die EU ist als geschlossener Akteur nicht zu unterschätzen.
Für die neue Bundesregierung hat die Bekämpfung der Klimakrise zwar nicht mehr dieselbe Priorität wie für die vorherige. Doch Deutschland hat schon deutlich länger den Ruf, sich beim Klimaschutz weit vorn zu engagieren. Diesen Anspruch muss die neue Regierung beibehalten. Gerade in diesen Zeiten kommt es jetzt auf sie an.