Nordirland
Wieder schwere Krawalle – Freizeitzentrum brennt
In der dritten Nacht nacheinander kommt es in Nordirland zu Ausschreitungen. Wieder werden Einsatzkräfte angegriffen. Die Lage erinnert an andere rassistisch motivierte Unruhen.

© Niall Carson/PA Wire/dpa/Niall Carson
Krawalle in Nordirland
Von red/dpa
In Nordirland ist es nach einem mutmaßlichen Übergriff auf ein Mädchen in der dritten Nacht in Folge zu Ausschreitungen gekommen. In Ballymena seien Polizeikräfte unter anderem mit Brandbomben, einem Beil und Ziegelsteinen beworfen worden, teilte die Polizei mit. Im benachbarten Larne sei ein Freizeitzentrum in Brand geraten. Neun Polizeibeamte wurden verletzt.
Die Unruhen hatten begonnen, nachdem zwei Jugendliche versucht haben sollen, ein Mädchen zu vergewaltigen. Die 14-Jährigen hatten den Vorwurf vor Gericht zurückgewiesen. Ihre Nationalität ist unklar – die Polizei hatte am Dienstag von rassistisch motivierten Unruhen gesprochen. In den Nächten auf Dienstag und Mittwoch waren über 30 Einsatzkräfte verletzt worden.
Politik reagiert schockiert – Erinnerungen an Southport
Der britische Premierminister Keir Starmer hatte die Unruhen in Nordirland „aufs Schärfste verurteilt“. Nordirlands Co-Regierungschefin Michelle O’Neill sagte, es sei „purer Rassismus, anders kann man es nicht bezeichnen“.
Der Fall erinnert an die Folgen der Messerattacke im englischen Southport im Sommer 2024, nach der es in mehreren britischen Städten zu rechtsextremen Ausschreitungen gekommen war. Ein Jugendlicher hatte mit einem Messer bewaffnet einen Taylor-Swift-Tanzkurs gestürmt und um sich gestochen. Drei Mädchen starben, viele weitere Kinder wurden verletzt. Über die Nationalität des Täters hatten sich insbesondere über die sozialen Medien Falschinformationen verbreitet.