Forum am Schlosspark

Wiedersehen mit Sue Jin Kang: Das bietet die neue Tanzsaison in Ludwigsburg

Eine Reise in acht Monaten um die Tanzwelt bietet die neue Saison im Forum am Schlosspark. Zum Auftakt kommt die Stuttgarter Kammertänzerin Sue Jin Kang mit ihrer Kompanie.

Sue Jin Kang 2016 bei ihrer Abschiedsvorstellung in Stuttgart

© Roman Novitzky

Sue Jin Kang 2016 bei ihrer Abschiedsvorstellung in Stuttgart

Von Andrea Kachelrieß

Verwegene Männer, die in bester Robin-Hood-Manier ein Schiff voller Sklaven befreien? Liest man die Ankündigung, dann drängen sich aktuelle Gründe dafür auf, das Piratenballett „Le corsaire“ in der neuen Version des Koreanischen Nationalballetts nicht zu verpassen. Am 18. und 19. Oktober eröffnet das Gastspiel der Kompanie aus Seoul die Spielzeit im Forum am Schlosspark.

Ballettfans aus Stuttgart werden aber vor allem wegen eines Wiedersehens mit ihrem einstigen Liebling Sue Jin Kang nach Ludwigsburg fahren. Die langjährige Erste Solistin und Kammertänzerin der Stuttgarter Staatstheater leitet seit 2014 das Koreanische Nationalballett in ihrer Heimatstadt; das Gastspiel ihrer Kompanie in Ludwigsburg will sie unbedingt persönlich begleiten. Und auch wenn sie nicht unter den Akteuren auf der Bühne ist, tanzt immerhin eine ganze Kompanie in ihrem Geist. Geprägt habe sie, sagte Sue Jin Kang einmal in einem Interview mit dieser Zeitung, „die kreative, künstlerisch vielfältige und freundliche Atmosphäre des Stuttgarter Balletts“. Die habe sie mitgenommen ans Koreanische Nationalballett.

Mit einem eher klassischen Repertoire bedient Sue Jin Kang, in Stuttgart als große dramatische Ballerina geschätzt, den Geschmack des asiatischen Publikums; doch sie holt in Seoul auch junge Choreografen und moderneren Erzählstoff auf die Bühne, in dieser Saison zum Beispiel „Die Kameliendame“ und „Die kleine Meerjungfrau“ von John Neumeier.

In acht Monaten um die Tanzwelt

Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann die Reise um die Tanzwelt im Forum fortsetzen: Im November kehrt die São Paulo Companhia de Dança mit Balletten von Marco Goecke, Shahar Binyamini und George Céspedes zurück. Im Dezember bringt das Scapino Ballet Nanine Linnings Tanzstück „Anima Obscura“ aus Rotterdam mit. Im Januar ist das Ensemble aus British Columbia, kurz Ballet BC genannt, mit Stücken seines Leiters Medhi Walerski sowie Shahar Binyaminis „Bolero X“ und Chrystal Pites „Frontier“ zu Gast im Forum.

Im Februar 2026 stellt sich das Ballet du Capitole de Toulouse mit einem Gluck-Abend vor, der Angel Rodríguez‘ „Sémiramis“ und Edward Clugs „Don Juan“ umfasst. Die französische Kompanie wird seit 2023 von der Berliner Tänzerin Beate Vollack geleitet. Im März gehört die Bühne im Forum der Grupo Corpo; die Brasilianer feiern 50. Geburtstag mit einer Jubiläumsproduktion von Rodrigo Pederneiras und Cassi Abranches. Im Mai denkt die französische Hip-Hop-Formation Compagnie Käfig in „Beauséjour“ übers Altern nach, das Cloud Gate Dance Theatre aus Taiwan huldigt in „Sounding Light“ zum Saisonfinale Naturstimmungen.

„Bach bewegt!“ heißt es im Advent

Einen kürzeren Weg hat das Hessische Staatsballett, das am 28. Februar und 1. März mit „Corps de Walk“, einem Frühwerk der israelischen Choreografin Sharon Eyal aus Wiesbaden anreist. Und quasi zum Heimspiel bittet die internationale Bachakademie in der Adventszeit, wenn Schülerinnen und Schüler unter Leitung von Friederike Rademann zu Bachs „Weihnachtsoratorium“ tanzen.

Info

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Erstellt:
7. August 2025, 11:52 Uhr

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