Wildblumenwiesen wieder artenreicher

Das Projekt „Blühende Naturparke“ trägt Früchte, wie eine Untersuchung zeigt.

Eine fachliche Hilfskraft der Universität Tübingen hat insgesamt 24 Flächen der baden-württembergischen Naturparke genau unter die Lupe genommen. Foto: privat

© Naturpark Schwäbisch-Fränkischer

Eine fachliche Hilfskraft der Universität Tübingen hat insgesamt 24 Flächen der baden-württembergischen Naturparke genau unter die Lupe genommen. Foto: privat

MURRHARDT (pm). Diesen Sommer konnte eine fachliche Hilfskraft der Universität Tübingen zum zweiten Mal auf insgesamt 24 Flächen des Projekts „Blühende Naturparke“ überprüfen, wie gut sich die Pflanzenbestände entwickelt haben. Die Ergebnisse zeigen, dass das Projekt sein Ziel, biodiverse, mehrjährige Pflanzenbestände zu schaffen, gut erreicht, wie die Naturparke in Baden-Württemberg in einer gemeinsamen Pressemitteilung informieren.

Wie wird untersucht? Bei jedem Flächenbesuch wurde zunächst die Gesamtdeckung der Fläche geschätzt. Bei den Begehungen wurde dann eine Diagonale durch die Fläche gezogen. Beidseitig der Linie wurde die vorhandene Artenanzahl protokolliert, heißt es weiter. Dabei wurde zum einen nach den als Saatgut ausgebrachten Pflanzenarten Ausschau gehalten und zum anderen das Vorhandensein weiterer Arten protokolliert. In diesen Dokumentationen weiterer Arten wurde die vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz veröffentlichte Liste der Kennarten des artenreichen Grünlands genutzt. In einem Quadratmeter wurde anschließend die genaue Individuenzahl dieser Pflanzen bestimmt. So liegen nun Daten der Gesamtdeckung, der Arten- und der Individuenzahl auf 20 Flächen für das Jahr 2019 und 2020 vor. Vier weitere Flächen konnten dieses Jahr mit aufgenommen werden, aufgrund der fehlenden Daten aus dem Vorjahr kann die Flächenentwicklung jedoch nicht bewertet werden.

Die Ergebnisse? Die Gesamtdeckung ist auf den Flächen im Durchschnitt mit 87 Prozent konstant geblieben. Da viele Insekten, vor allem Wildbienen, auf offene Bodenstellen angewiesen sind, ist eine geschlossene Pflanzendecke nicht anzustreben. Die Artenzahl ist durchschnittlich von 12 auf 24 Arten pro Fläche stark angestiegen. Mehrjährige, gebietsheimische Pflanzenarten brauchen oft einige Jahre, bis sie sich auf der Fläche etabliert haben. Die Ergebnisse unterstreichen diesen Prozess. Auch die Individuendichte ist durchschnittlich von 61 auf 77 Arten pro Quadratmeter gestiegen. Die Ergebnisse bestätigen eine positive Entwicklung der überprüften Flächen.

Die sieben Naturparke Baden-Württembergs, darunter auch der des Schwäbisch-Fränkischen Waldes, engagieren sich im Rahmen des Projekts „Blühende Naturparke“ für den Insektenschutz, indem Wiesen durch Pflegeumstellungen oder Neuansaaten mit gebietsheimischem Saatgut wieder artenreicher werden und Insekten Lebensraum, Nahrungsquellen und Überwinterungsmöglichkeiten bieten. Weitere Informationen rund um das Projekt finden sich im Netz unter www.bluehende-naturparke.de.

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Erstellt:
30. Oktober 2020, 06:00 Uhr

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