Yannick Harms verpasst Olympische Spiele

Ein Traum eines jeden Sportlers ist die Teilnahme an der Olympiade, die alle vier Jahre stattfindet. Den hat auch Beachvolleyballer Yannick Harms. Der Backnanger wird aber nicht beim Highlight in Tokio dabei sein und schaut sich die Spiele vor dem Fernseher an.

Der Backnanger Yannick Harms (links) und sein Spielpartner Philipp Arne Bergmann aus Hameln sind über ihr Olympia-Aus enttäuscht. Foto: Imago

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Der Backnanger Yannick Harms (links) und sein Spielpartner Philipp Arne Bergmann aus Hameln sind über ihr Olympia-Aus enttäuscht. Foto: Imago

Von Heiko Schmidt

2017 und 2018 führte Yannick Harms zusammen mit Philipp Arne Bergmann die deutsche Rangliste an. Das Duo hatte in diesen beiden Jahren etliche Podestplätze bei internationalen und nationalen Turnieren erzielt. Hinzu kam die gemeinsame Teilnahme an der Europameisterschaft 2018 in den Niederlanden. Die Formkurve des Backnangers und seines Spielpartners aus Hameln zeigte deutlich nach oben. Zu diesem Zeitpunkt wäre klar gewesen, dass die beiden Beachvolleyballer den Sprung zu den Olympischen Spielen in Tokio schaffen würden.

Doch dann gab es einige Verletzungen bei beiden Sportlern. Hinzu kam die Coronapandemie mit zahlreichen Turnierabsagen in 2020 und auch Anfang dieses Jahres. Dadurch sind Yannick Harms und sein Partner aus dem Rhythmus gekommen. „Wir spielen erst seit drei Wochen wieder zusammen und haben viel verpasst“, gesteht der Backnanger ein. Die Folge ist nun, dass der Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen in diesem Jahr in Tokio begraben werden muss. Das einstige Topduo des deutschen Beachvolleyballs wurde bei der ersten Nominierungsrunde des Verbands nicht berücksichtigt. Eine Minimalchance beim Continental Cup ab Mittwoch in Den Haag haben Harms und Bergmann selbst abgesagt. „Wir sind derzeit körperlich und mental nicht in der Lage und glauben nicht, das wir momentan die beste Option für Deutschland sind“, sagt Yannick Harms.

Die Enttäuschung bei den beiden Beachvolleyballern über die verpasste Olympiateilnahme ist groß. „Wir hatten so sehr darauf gehofft. So ist halt Sport, es gibt Siege, aber auch Niederlagen“, äußert sich Yannick Harms. Der 27-Jährige schiebt nach: „Es hatte sich zuletzt abgezeichnet, dass wir es nicht schaffen könnten.“ Er betont aber: „Wir können besser spielen, aber im Moment nicht. Uns fehlen noch die Sicherheit und die Überzeugung auf dem Feld.“ Zwar hatten Harms und Bergmann in den vergangenen Wochen einige Turniere gespielt, aber die Ergebnisse entsprachen nicht ihren Vorstellungen. Auf internationaler Bühne wie zuletzt im tschechischen Ostrava kam bereits in der Qualifikation das Aus. Auch beim Auftakt der German-Beach-Tour in Düsseldorf lief es alles andere gut. Lediglich der fünfte Rang sprang heraus. „Damit sind wir nicht zufrieden“, so Yannick Harms.

Der Backnanger blickt nun nach vorne. Der 1,96 Meter große Sportler wird bestimmt die Wettbewerbe im Beachvolleyball bei den Olympischen Spielen vor dem Fernseher verfolgen, will aber mit seinem Partner intensiv daran arbeiten, wieder zur deutschen Spitze im Beachvolleyball zu gehören. Harms und Bergmann trainieren weiterhin im Olympiastützpunkt in Hamburg. Dort sollen die Grundlagen für bessere Leistungen geschaffen werden. Einige sportliche Highlights haben Yannick Harms und sein Teamkamerad in diesem Jahr im Visier. Dazu zählt die deutsche Meisterschaft am ersten Septemberwochenende am Timmendorfer Strand. Auch beim Finale der German Beach Tour vom 19. bis 22. August in Hamburg will das Duo dabei sein. Weitere Qualifikationsturniere dafür finden vom 2. bis 4. Juli und vom 9. bis 11. Juli in Stuttgart sowie vom 23. bis 25. Juli in Königs Wusterhausen und vom 31. Juli bis 1. August in Berlin statt.

Außerdem hofft Yannick Harms darauf, sich in diesem Sommer auch auf internationaler Bühne beweisen zu dürfen. „Da muss man schauen, welche Turniere aufgrund der Coronalage stattfinden werden“, so der Backnanger. Für ihn und seinen Spielpartner ist eines klar: „Wir wollen wieder fit Beachvolleyball spielen. Wir waren zuletzt körperlich nicht auf der Höhe.“ Deshalb denken Yannick Harms und Philipp Arne Bergmann von Turnier zu Turnier. Sie halten sich mit weiteren längerfristigen Prognosen erst einmal zurück. Eines möchten sie in diesem Jahr aber noch schaffen: die Teilnahme an der Europameisterschaft. Diese ist bislang vom 11. August bis 15. August auf der Donauinsel in Wien geplant. „Dafür müssen wir uns noch qualifizieren“, sagt Yannick Harms. Es steht für ihn und seinen Spielpartner ein richtungsweisendes Sportjahr an.

Trotz aller sportlichen Wettkämpfe und Ziele bleibt Yannick Harms mit seiner Heimatstadt eng verbunden. „Ich komme immer wieder gerne nach Backnang und freue mich schon auf das nächste Mal.“ Eines würde der 27-Jährige dabei gerne machen. „Vielleicht schaue ich in der Mörikehalle beim Volleyballtraining vorbei, wenn das wieder stattfindet.“ Schließlich hat Yannick Harms in dieser Stätte mit dem Volleyballspielen bei der TSG Backnang begonnen. Danach zog es ihn über den SV Fellbach, den VfB Friedrichshafen zum Klub Chemie Volley Mitteldeutschland. Anschließend konzentrierte er sich aufs Beachvolleyball.

Drei deutsche Duos sicher dabei

Insgesamt drei Quotenplätze für die Olympischen Spiele von 23. Juli bis 8. August konnten sich die deutschen Beachvolleyball-Teams über die olympische Rangliste erspielen. Auf dem Weg nach Tokio hat das Präsidium des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV) die Nominierung nun offiziell beschlossen und die Spots an Karla Borger/ Julia Sude (DJK TuSA 06 Düsseldorf) und Margareta Kozuch/Laura Ludwig (Hamburger SV) bei den Frauen vergeben.

Bei den Männern werden die deutschen Vizeweltmeister Julius Thole/Clemens Wickler (ETV Hamburg) in Japan dabei sein. Es besteht durchaus die Chance, dass sich noch ein zweites deutsches Duo ein Olympia-Ticket sichert. Darum wird vom 23. bis 26. Juni beim Continental Cup in Den Haag gespielt. Jeder der kontinentalen Verbände aus AVC (Asien), CAVB (Afrika), CEV (Europa), CSV (Südamerika) sowie NORCECA (Nord- und Mittelamerika) vergibt dort pro Geschlecht je einen Startplatz für Olympia.

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Erstellt:
21. Juni 2021, 06:00 Uhr

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