Zur Trennung von Staat und Kirche

Ehemalige Richterin und Politikerin Ingrid Matthäus-Maier spricht zum Thema

Ingrid Matthäus-Maier

Ingrid Matthäus-Maier

GSCHWEND (pm). Beim Gschwender Musikwinter steht am Mittwoch, 6. November, um 20 Uhr ein Vortrag von Ingrid Matthäus-Maier auf dem Programm. Der Titel: „Zur Trennung von Staat und Kirche in Deutschland. Verfassung und Wirklichkeit“. In der Ankündigung zum Abend schreibt das Bilderhaus: Kritiker bemängeln – 100 Jahre Weimarer Verfassung und 70 Jahre Grundgesetz – das seien auch Jahrestage eines andauernden Verfassungsbruchs. Die Neutralität des Staats in Religionsfragen sei noch immer nicht gegeben. Bischofsgehälter würden aus dem allgemeinen Steuertopf bezahlt, im Arbeitsrecht unterliefen die Kirchen regelmäßig geltende Standards, im Sexualmissbrauchsskandal versage der Rechtsstaat, der Blasphemie-Paragraf tauge als Herrschaftsinstrument gegen Meinungsfreiheit, Sterbehilfe, Religionsunterricht – zahllose Bereiche, in denen die Trennung von Kirche und Staat permanent unterlaufen werde.

Ingrid Matthäus-Maier setzt sich seit Jahren für das Recht auf Sterbehilfe und für Säkularität ein. Die ehemalige Richterin, langjährige Bundestagsabgeordnete und Sprecherin der KfW war schon 1974 Mitautorin des FDP-Kirchenpapiers „Freie Kirche im Freien Staat“. „Ich bin bis heute zutiefst davon überzeugt, dass unser Grundgesetz etwas Großartiges ist. Weltweit gibt es selten eine Verfassung, die so gut ist. Bei verschiedenen Artikeln aber klaffen Grundgesetz einerseits und die Lebenswirklichkeit andererseits doch weit auseinander. Auch beim Thema Kirche und Staat. Mein Wunsch ist, dieses zu ändern. Die Wirklichkeit muss der Verfassung angepasst werden“, sagt sie.

Der Eintritt am Abend kostet zehn Euro, ermäßigte Karten die Hälfte (Ausweis nötig). Weitere Infos zu den Veranstaltungen und zum Musikwinter finden sich im Internet unter www.bilderhaus.de.

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Erstellt:
4. November 2019, 06:00 Uhr

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