Erweiterung der Diakoniestation fast fertig

Wegen der Coronapandemie musste der Krankenpflegeverein Murrhardt sein Programm so gut wie komplett absagen. Im Leitungsteam sitzen nach den Wahlen bei der Mitgliederversammlung vier neue Akteure.

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Die Coronapandemie hat den Angeboten, Aktivitäten und dem Vortrags- und Veranstaltungsprogramm des Krankenpflegevereins Murrhardt einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Dies verdeutlichte der Vorsitzende Werner Stingel in seinem Bericht für 2019 und die ersten drei Quartale von 2020 bei der Mitgliederversammlung. Sie fand heuer in der Festhalle statt, um die aktuell erforderlichen Abstands- und Hygieneregeln einhalten zu können.

Nichtsdestotrotz konnte der Erweiterungsbau der Diakoniestation in der Blumstraße 20 planmäßig verwirklicht werden. Er ist „sowohl gestalterisch als auch funktional gelungen“, fand Stingel. Der Kostenrahmen von 645000 Euro konnte eingehalten werden, dazu erhielt der Verein einen Zuschuss aus dem Leader-Förderprogramm der EU und des Landes von rund 162000 Euro. Die Bauarbeiten begannen im Juli 2019, die Grundsteinlegung erfolgte am 20. September, das Richtfest am 21. November. Zugleich erhielt der Verein die vollständige Baufreigabe.

Die neuen Räume wurden am 31. Juli inoffiziell in Betrieb genommen, seither arbeitet das Team von Diakonie ambulant dort. Laut Vorgabe des Leader-Förderprogramms sollte das Projekt innerhalb eines Jahres umgesetzt werden. „Doch Corona kam uns zu Hilfe. Dass wir noch nicht ganz fertig sind, hat mit einer kleinen Erweiterung des Bauprogramms zu tun, das dank des Bundestagsbeschlusses zur Mehrwertsteuersenkung möglich wurde. Derzeit laufen noch die Restarbeiten, wobei die Räume des Altbaus angepasst und renoviert werden“, erläuterte Stingel.

Er dankte den Mitarbeitern von Diakonie ambulant, dass sie die Beeinträchtigungen während der mit Baulärm und Staub verbundenen Arbeiten durchgehalten haben. Sobald „demnächst alles komplett fertig ist“, plane man einen Tag der offenen Tür, einen konkreten Termin nannte der Vorsitzende noch nicht. Leider musste wegen der Coronapandemie das Vortragsprogramm zu Gesundheitsthemen seit März und bis zum Jahresende vollständig abgesagt werden. Denn die eingeladenen Referenten, meist Ärzte in Leitungsfunktionen, stehen nicht zur Verfügung. Doch versuche man die Themen so weit wie möglich nachzuholen, sagte Stingel zu. Auch das Sonntagscafé fiel seit März aus, nicht stattfinden konnte ebenso das Patientenfest.

Mittlerweile ist ein Neustart des Sonntagscafés vollzogen. Um die Abstands- und Hygienevorgaben einhalten zu können, kann es in der aktuellen Situation jedoch nur einmal pro Monat im Schumm-Forum stattfinden. Doch soll dieses Angebot baldmöglichst wieder ausgeweitet werden, so Stingel. Das Angebot Schwerhörigenarbeit ist mangels Beteiligung auf vier Veranstaltungen pro Jahr reduziert worden, eine geplante Ausfahrt fiel wegen Corona aus. Im nebenamtlichen Sekretariat des Krankenpflegevereins ist seit Mai die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Julia Sträb tätig, nachdem Simone Pfeffer ausgeschieden ist.

„Wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig werden, stattdessen müssen wir Vorsicht walten lassen und die Abstands- und Hygieneregeln beachten, um die Zahlen auch im kommenden Winter möglichst niedrig zu halten“, mahnte Bürgermeister Armin Mößner mit Blick auf die wieder ansteigenden Coronainfektionszahlen.

Bürgermeister Mößner appellierte an alle, nicht nachlässig zu werden.

In der Walterichstadt gebe es zurzeit einen neuen Fall. Die Coronakrise „hat auch bei Patienten und Mitarbeitern der Diakonie ambulant zu Verunsicherung geführt, aber das Team hat das Beste aus der schwierigen Situation gemacht“, betonte der Rathauschef.

Mit dem Erweiterungsbau der Diakoniestation, den die Stadt verwaltungstechnisch und Zuschüsse der EU aus dem Leader-Programm finanziell unterstützten, habe man nun „gute zeitgenössische Voraussetzungen und Räumlichkeiten für die Arbeit des ambulanten Pflegediensts geschaffen“. Mößner dankte dem Team von Diakonie ambulant und den im Krankenpflegeverein Engagierten für deren wertvolle Arbeit, haupt- und ehrenamtlichen Dienste und Angebote.

Rechner Rainer Braulik informierte die Versammlung über den Jahresabschluss 2019. Finanziell steht der Verein gut da, somit ist die Finanzierung der Erweiterung der Diakoniestation gesichert. Geschlossen stimmte die Versammlung dem Jahresabschluss 2019 zu, genehmigte den Haushaltsplan für 2020 und entlastete Vorstand und Ausschuss. Ebenso wählten die Anwesenden unisono die vorgeschlagenen Kandidaten für Vorstand und Ausschuss sowie die Rechnungsprüfer.

Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Pfarrer Hans Joachim Stein, entsandt von der evangelischen Kirchengemeinde Murrhardt, der Pfarrer Achim Bellmann ablöst. Neue Vorstandsmitglieder sind Bürgermeister Armin Mößner für die Stadt Murrhardt und Erika Joppke für die katholische Kirchengemeinde Murrhardt. Sie folgt Matthias Schulte nach. Neue Rechnungsprüferin ist Christine Kindermann-Weber, die Norgat Trefz ablöst. In ihren Ämtern bestätigte die Versammlung den Vorsitzenden Werner Stingel, Rechner Rainer Braulik, Schriftführerin Ulrike Stein, die Vorstandsmitglieder Michèle Hartmann, Barbara Hirzel, Roland Kugler, Gitta Luther-Frömel, Adelheid Schieber sowie Rechnungsprüfer Holger Dörrscheidt.

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Erstellt:
9. Oktober 2020, 06:00 Uhr

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