Ex-Formel-1-Manager Willy Weber in Villa überfallen

Von Sascha Maier und Uwe Bogen

Stuttgart - Willi Weber ist in seiner Villa im Stuttgarter Westen Opfer eines Überfalls geworden. Demnach sollen drei Täter am Dienstagabend in das Haus des ehemaligen Managers von Michael Schumacher eingedrungen sein. Im Haus seien außerdem Webers Frau und eine Haushälterin gewesen. Die Täter müssen dabei laut Polizei sehr professionell vorgegangen sein. Demnach gelangten die drei Tatverdächtigen zwischen 19 Uhr und 20.50 Uhr in die prächtige Villa am Rande des Kräherwaldes, bedrohten das Ehepaar mit Waffen und fesselten die beiden und eine weitere anwesende Person. „Der genaue zeitliche Ablauf ist noch nicht ganz geklärt“, sagt eine Sprecherin der Polizei.

„Ich stehe noch völlig unter Schock. Es geht mir sehr schlecht“, berichtet Weber unserer Zeitung. Demnach wollte er gerade im Esszimmer zu Abend essen, als plötzlich drei maskierte Männer aufgetaucht seien. Wie die Täter ins Haus gelangt sind, dürfe er auf Bitten der Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Die Männer hätten ihn mit einer Pistole und mit Messern bedroht und ihn direkt am Esstisch gefesselt. Auch seine Frau und die Haushälterin seien überwältigt und gefesselt worden.

Unter massiver Bedrohung habe Weber mehrere seiner Tresore öffnen müssen. Die Täter hätten seine wertvolle Uhrensammlung, Bargeld und Schmuck erbeutet. Der Schaden beträgt nach Webers Einschätzung rund eine Million Euro. Ob seine Versicherung die Kosten übernimmt, sei noch unklar.

Einen Tresor jedoch bekamen die Täter nicht auf, wie der 83-Jähriger sagt: „Das ist der Tresor, den ich einst von Michael Schumacher geschenkt bekommen habe. Da hat die Öffnung nicht funktioniert.“

Viel Einprägsames haben die Tatverdächtigen offenbar nicht hinterlassen: Die drei Männer seien dunkel gekleidet und mit Sturmhauben maskiert gewesen. Einer davon trug laut einer Zeugenbeschreibung orangefarbene Schuhe, ein weiterer Täter wurde als Mann mit einem Bauchansatz beschrieben.

Die Polizei war bis etwa 2 Uhr morgens im Haus, um Spuren zu sichern. Am Mittwoch kehrten die Ermittler zurück, um den Tatort weiter zu untersuchen.

Weber will seine Luxusvilla, die sich am Kräherwald in bester Lage befindet, eigentlich verkaufen. Im November war das Objekt mit einem Preisschild von knapp 12 Millionen Euro versehen worden und ist damit womöglich das teuerste Privathaus, das sich in Stuttgart derzeit auf dem Immobilienmarkt befindet. Dem 83-Jährigen, den zuletzt wohl auch gesundheitliche Probleme geplagt haben sollen, seien die 850 Quadratmeter Wohnfläche auf vier Etagen schlicht zu groß geworden. Die Villa verfügt über vier mit Marmor und Granit ausgestattete Bäder, einen Spa-Bereich mit Schwimmbad sowie acht Stellplätze. Gerüchte, wonach sich die Täter zuvor als Kaufinteressenten ausgegeben hätten, weist Weber entschieden zurück: „Das ist nicht möglich. Wir haben ganz genau ausgewählt, wer zur Besichtigung kommen durfte. Von allen Interessenten liegen Namen und Adressen vor.“

Weber ist vor allem durch seine früheren Aktivitäten in der Formel 1 bekannt. Als Manager vertrat er neben Michael Schumacher aus dessen Bruder Ralf Schumacher sowie Nico Hülkenberg. Unabhängig davon hat Weber in Stuttgart auch Spuren als Gastronom im Fernsehturm hinterlassen.