Gold-Ehrenmedaille für Friedhart Hübler

Awo-Ortsverein feiert 100-jähriges Bestehen der Organisation und seinen 35. Geburtstag mit besonderen Ehrungen

Vor 100 Jahren, am 13. Dezember 1919, gründete die engagierte sozialdemokratische Politikerin, Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Marie Juchacz die Arbeiterwohlfahrt (Awo). Und Mitte der1980er-Jahre formierte sich der Awo-Ortsverein der Walterichstadt.

Bei den Ehrungen vertreten: Gernot Gruber, Patricia Wirth, Sonja Allinger-Helbig, Sabine Hübler, Friedhart Hübler, Nils Opitz-Leifheit, Gudrun Gruber, Gertrud Gehring, Bürgermeister Armin Mößner, Gisela Bohl, Sigrun Dobler, Dieter Honosch, Elisabeth Zenker, Hendrik Wagner, Wilhelm Wieland, Erdogan Gültekin und Melis Gültekin (von links). Foto: E. Klaper

Bei den Ehrungen vertreten: Gernot Gruber, Patricia Wirth, Sonja Allinger-Helbig, Sabine Hübler, Friedhart Hübler, Nils Opitz-Leifheit, Gudrun Gruber, Gertrud Gehring, Bürgermeister Armin Mößner, Gisela Bohl, Sigrun Dobler, Dieter Honosch, Elisabeth Zenker, Hendrik Wagner, Wilhelm Wieland, Erdogan Gültekin und Melis Gültekin (von links). Foto: E. Klaper

Von elisabeth Klaper

MURRHARDT. Diese beiden Jubiläen begingen Mitglieder und Ehrengäste mit einer Feierstunde. Bei deren Vorbereitung hat Altstadträtin Gudrun Gruber, die durchs Programm führte, durch intensive Recherchen herausgefunden, dass der Ortsverein bereits seit 1984/85 besteht. Sie hat auch eine Schautafel aus vielen Zeitungsartikeln und Fotos zusammengestellt, die das breite Aktivitätenspektrum des Awo-Ortsvereins dokumentieren, wozu auch Tanznachmittage gehörten. Im Zentrum der Jubiläumsfeier im Heinrich von Zügel-Saal standen besondere Ehrungen von drei Personen, die sich in herausragender Weise auf lokaler und überregionaler Ebene für die Awo verdient gemacht haben.

Dafür verlieh Nils Opitz-Leifheit, Bezirksvorsitzender der Awo Württemberg und Mitglied im Präsidium des Awo-Bundesverbands, deren höchste Auszeichnung. Sie ist benannt nach Paul Hofstetter, Stuttgarter Schriftsetzer, SPD-Mitglied und „Vater“ der Awo Württemberg bei deren Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg zur Jahreswende 1945/46.

Friedhart Hübler erhielt die Paul-Hofstetter-Ehrenmedaille in Gold: Er war von 1989 bis 2018 Vorsitzender des Ortsvereins Murrhardt, zudem etliche Jahre Kreisvorsitzender und Mitglied im Bezirksvorstand Württemberg. Seine Frau Sabine Hübler bekam die Paul-Hofstetter-Ehrenmedaille in Silber: Seit Gründung des Ortsvereins organisiert sie die Ferienzeltlager auf dem Salbengehren, packt dort tatkräftig mit an und engagiert sich in vielfältiger Weise für den Ortsverein.

Auch Gudrun Gruber erhielt die Paul-Hofstetter-Ehrenmedaille in Silber: Seit Gründung des Ortsvereins hat sie die wichtigen Aufgaben der Schriftführerin sowie der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wahrgenommen. SPD-Landtagsabgeordneter Gernot Gruber erinnerte an die Gründung der Awo, heute ein überparteilicher, sozialkaritativer Wohlfahrtsverband, der eine Fülle von wichtigen Aufgaben erfüllt. „Die Awo ist ein Kind der SPD“, betonte Gruber, „geboren“ in der von Not, Armut und Leid geprägten Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und am Beginn der Weimarer Republik.

Er hob die vielfältigen Aktivitäten des Ortsvereins hervor, im dem sich viele Personen engagieren: „Für viele Menschen von jung bis alt ist die Awo da.“ Bürgermeister Armin Mößner gab einen kurzen historischen Rückblick auf die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt. Grundwerte wie Solidarität und Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit prägen die heutige Hilfsorganisation für alle sozial bedürftigen Menschen. Der Murrhardter Ortsverein zeichne sich aus durch vielfältige soziale Aktivitäten. Dazu gehören die von der Stadt bezuschusste Hausaufgabenhilfe an der Walterichs- und Hörschbachschule als wichtiger Beitrag zur Bildungs- und Chancengerechtigkeit, aber auch die hauswirtschaftliche Versorgung und Nachbarschaftshilfe. Eine Säule der Kinderbetreuung in der Walterichstadt ist die seit zehn Jahren bestehende Kita „Murrtalzwerge“, die sich am Bedarf berufstätiger Eltern orientiert und die längsten Betreuungszeiten von 6 bis 17 Uhr anbietet. Als Dank sagte der Rathauschef dem Ortsverein eine kleine Jubiläumsgabe der Stadt zu.

Es sei „wichtig, die Gegenwart an der Vergangenheit zu prüfen und sich neu zu orientieren an dem, was gut war, um erneut für die Zukunft bereit zu sein“, zitierte Vorsitzende Sonja Allinger-Helbig Marie Juchacz. Gudrun Gruber überreichte je eine Rose als Wertschätzung an langjährige und engagierte Awo-Mitglieder. Schon 1975 trat Dieter Honosch ein, der mit der Gitarre das gemeinsame Lied „Die Gedanken sind frei“ begleitete. Erster Vorsitzender des Murrhardter Ortsvereins von 1984/85 bis 1989 war Wilfried Pilhauer. Von Anfang an packte dessen Frau Magda tatkräftig mit an, deren Tochter Elisabeth Zenker nahm die Rose stellvertretend entgegen. Seit 1985 gibt es die Hausaufgabenhilfe, für die sich Erika Dangel und Erika Bräutigam bis 1995 engagierten, anschließend Sigrun Dobler von 1994 bis 2005, seit Langem unterstützt durch Erdogan Gültekin. Seit 1986 sind Wilhelm Wieland und Marlies Rensner Mitglieder, seit 1989 Sabine und Friedhart Hübler sowie Gudrun und Giselher Gruber, seit 2001 Gertrud Gehring.

Patricia Wirth ist seit zehn Jahren Geschäftsführerin des Ortsvereins, die heutige Vorsitzende Sonja Allinger-Helbig war viele Jahre stellvertretende Vorsitzende, und Gisela Bohl arbeitet seit 2016 ehrenamtlich mit. Eine Rose überreichte Gruber auch den Rednern und den Klavierschülern Melis Gültekin und Hendrik Wagner. Sie umrahmten die Feier mit klangschönen, schwungvollen Werken von Joseph Haydn, Anton Arensky und Moritz Moszkowski.

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Erstellt:
15. Oktober 2019, 06:00 Uhr

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