Handballer werden für Umweltschutz aktiv

Von Lorena Greppo

MURRHARDT/SULZBACH AN DER MURR. „Wenn wir schon nicht trainieren können, dann wollen wir in unserer Freizeit doch immerhin etwas Sinnvolles tun“, sagt Benedikt Nentwich, Trainer der zweiten Herrenmannschaft der HSG Sulzbach-Murrhardt. Gemeinsam haben die Sportler daher überlegt, was sie in der handballfreien Zeit tun sollen. „Es ging auch darum, die Motivation der Spieler oben zu halten“, erklärt Nentwich. Hinzu kam, dass der Verein der Freunde und Förderer des Handballs in Württemberg einen Vereinspreis ausgeschrieben hat. In drei Kategorien werden Handballvereine für kreative und ausgefallene Initiativen ausgezeichnet, mit denen sie versucht haben, Corona zu trotzen. Nentwich selbst ist Mitglied im Nabu, weswegen bei der Sulzbacher und Murrhardter Mannschaft schnell die Idee zustande kam, ein Natur- und Umweltschutzprojekt anzugehen. Zwei Projekte sind daraus entstanden.

Eine Aktion der Handballer kommt den Vögeln der Region zugute: Die Spieler bauen Futterhäuser und Nistkästen, damit die Vögel den Winter gut überstehen und ihren Nachwuchs aufziehen können. Das werde in den Städten immer schwieriger für die Tiere. Die zweite Aktion zielt auf das Recycling von Elektrogeräten ab: Die Handballer sammeln Handys, die von ihren Besitzern nicht mehr genutzt werden, und sorgen dafür, dass sie entweder Wiederverwendung finden oder dass die darin enthaltenen Rohstoffe wie Gold, Nickel und Kupfer recycelt werden. „Somit landet Ihr altes Handy nicht im normalen Hausmüll, wo es sowieso nicht hingehört“, ist die Begründung. Dafür ist der Nabu eine Kooperation mit der Telefonica Deutschland Group eingegangen, die an diesem Recycling großes Interesse hat. Sie zahlt für den Einsatz der Naturschützer einen jährlichen Zuschuss. Diesen Zuschuss will die zweite Herrenmannschaft der HSG Sulzbach-Murrhardt über den Nabu einem Insektenschutzprogramm zukommen lassen. Benedikt Nentwich hatte eine Sammelstation in Murrhardt eingerichtet, David Miguens eine weitere in Sulzbach. Wer sein Handy nicht persönlich vorbeibringen konnte, fügt Nentwich an, dem wurde ein Abholdienst angeboten. In der vergangenen Woche habe David Miguens so einen ganzen Korb voll Handys zusammentragen können, erzählt der Trainer stolz. Eine Zielmarke haben sich die Sportler zwar nicht gesetzt, aber Nentwich geht davon aus, dass bis zum Ende der Aktion etwa zwei Kartons mit alten Handys zusammenkommen.

Und auch bei den Futterhäuschen und Nistkästen seien die ersten Exemplare schon fertig, berichtet Nentwich. Einige seiner Spieler haben schon Bilder von ihren Werken geschickt. Damit alles klappt, habe er zuvor Anleitungen und Videos an sie weitergeleitet. Das scheint auch auszureichen: „Ich habe noch von keinem die Rückmeldung bekommen, dass es nicht klappt.“ Angedacht sei, dass die Nisthilfen und Futterhäuschen jeweils im eigenen Garten ihren Platz finden. So sehen die Handballer auch das Ergebnis ihrer Arbeit. „Die Aktion soll anregen, dass man auch im Kleinen etwas bewegen kann – jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten“, sagt Benedikt Nentwich.

Wer alte Handys daheim hat, welche nicht mehr verwendet oder gebraucht werden, kann diese noch bis zum 30. Dezember der HSG Sulzbach-Murrhardt II zukommen lassen Kontaktinformationen finden sich auf der Homepage: www.hsg-sulzbach-murrhardt.de