Hans-Rudolf Zeisl hilft SG aus der Klemme

Der frühere Vorstandsvorsitzende der Volksbank Stuttgart ist beim Aspacher Fußball-Regionalligisten bis zur nächsten Mitgliederversammlung der Kopf des vierköpfigen Vorstandsteams. Zuvor hatte sich die Suche nach einem Nachfolger für Andreas Benignus schwierig gestaltet.

Hat zumindest in den nächsten Monaten das Sagen bei dem Regionalligisten aus dem Fautenhau: Hans-Rudolf Zeisl. Foto: T. Volkmer

Hat zumindest in den nächsten Monaten das Sagen bei dem Regionalligisten aus dem Fautenhau: Hans-Rudolf Zeisl. Foto: T. Volkmer

Von Uwe Flegel

Bei vielen Vereinen sind Jahreshauptversammlungen stets ein Treffen der Allertreuesten. Beim Fußball-Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach ist das ein wenig anders. Regelmäßig ist die Dinkelacker-Alm voll. Auch diesmal lauschten 113 Mitglieder den Berichten und erlebten bei der wegen der Coronapandemie bereits zweimal verschobenen Hauptversammlung die Kür eines neuen Vorstandsvorsitzenden. Der ist mit Hans-Rudolf Zeisl bei dem stark abstiegsbedrohten Regionalligisten allerdings ein alter Bekannter. Gemeinsam mit den vom bisherigen Führungsteam verbliebenen Michael Ferber (36) und Philipp Mergenthaler (40) sowie dem vom Aufsichtsrat ebenfalls neu berufenen Horst Ritze (63) soll das 67-jährige SG-Gründungsmitglied die Geschicke zumindest bis zur nächsten Mitgliederversammlung, die normalerweise im Herbst stattfinden wird, lenken.

Das hört sich durchaus so an, dass der Ur-Aspacher und ehemalige Vorstandsvorsitzende der Volksbanken Stuttgart sowie Baden-Baden/Rastatt seinem Herzensverein ein wenig aus der Bredouille hilft. Denn nachdem der bisherige Vorstandsvorsitzende Andreas Benignus sowie der Vorstand Jugend Patrick Eickelmann gegenüber unserer Zeitung schon vor über einem Jahr ihren Rückzug aus privaten Gründen angekündigt hatten, war die Eile groß und die Auswahl an geeigneten Nachfolgern offensichtlich nicht so üppig. Dass die Mitgliederversammlungen der SG Sonnenhof im Herbst 2020 und im Herbst 2021 wegen der Coronapandemie nicht stattfanden, änderte daran wenig. Mit Hans-Rudolf Zeisl wurde nun aber jemand gefunden, der über entsprechende Führungskompetenz verfügt und dem zugetraut wird, die Neuaufstellung des Klubs erfolgreich zu gestalten.

Gründungsmitglied der SG Sonnenhof, dann Aufsichtsrat und nun Vorsitzender

Denn mit der Berufung des Mannes, der in den vergangenen Jahren auch schon als Präsident des VfB Stuttgart im Gespräch war, hat der Verein aus dem Fautenhau einen Vorsitzenden, dem aus seiner Zeit als Bankmanager ein sehr guter Ruf vorauseilt. Hinzu kommt, dass Zeisl eine Art Eigengewächs ist, war er doch von jung auf bei der Spvgg Großaspach am Ball und später einer der Wegbereiter der Fusion der Spielvereinigung mit dem FC Sonnenhof Kleinaspach zur SG Sonnenhof Großaspach in den 90ern. Seitdem war Zeisl stets in irgendeiner Funktion Mitglied der Klubführung. Nun ist er gar Vorstandsvorsitzender.

Unterstützt wird Hans-Rudolf Zeisl im Vorstand von Michael Ferber, der für eine weitere komplette Amtszeit Vorstand Sport bleibt und sich in seinem Bericht mit in die Verantwortung für die sportlich schwachen Jahre mit dem Drittliga-Abstieg und dem Regionalliga-Abstiegskampf nahm. Zudem wird der mittlerweile für den DFB arbeitende Philipp Mergenthaler als Vorstand Öffentlichkeitsarbeit und Medien noch bis zum Ende der Saison sein Amt behalten. Richtig neu in der Vereinsführung ist somit nur Horst Ritze, der aus der Kölner Ecke stammt, dort eine Leitungsfunktion beim Automobilkonzern Ford innehat und seit einigen Jahren treuer SG-Fan ist.

Änderungen gab es allerdings nicht nur in der Vorstandschaft, sondern auch im Aufsichtsrat, der wiederum den Vorstand beruft. Mit Klaus Ferber wählten die Mitglieder einen 70-Jährigen in den Aufsichtsrat, der wie Zeisl in den 90ern ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern der SG Sonnenhof zählte und seitdem ein treuer Wegbegleiter geblieben ist. Nicht mehr dabei sind dafür dessen Bruder Uli Ferber (62), der bereits vor ein paar Monaten seinen Rückzug angekündigt hatte (wir berichteten), der schon seit längerer Zeit aus dem Gremium ausgeschiedene Markus Höfliger sowie Hans-Rudolf Zeisl. Verblieben sind Jürgen Beerkircher, Andreas Möhle, Ulrich Schill, Norbert Barthle, Bernd Ehmann und Bernd Küstner.

Trotz sportlicher Misere und Corona schreibt der Verein schwarze Zahlen

Während im Fautenhau fußballerisch nun schon seit zwei, drei Jahren dürre Zeiten angesagt sind, ist der Verein finanziell solide aufgestellt und steht trotz Drittliga-Abstieg und Pandemie wirtschaftlich gut da. Wie von unserer Zeitung schon vor einigen Monaten berichtet, wurden die Geschäftsjahre für die Runden 2019/2020 und 2020/2021 mit einem leicht positiven Ergebnis abgeschlossen. Im Abstiegsjahr gab es einen Überschuss von 6095,57 Euro und in der vergangenen Saison von 668,29 Euro. Damit betrug das Vereinsvermögen zum 30. Juni 2021 immerhin 121583,27 Euro. Zahlen, die dem neuen Vorsitzenden und altgedienten Bankmanager sicher gefallen. Nun muss nur noch die Regionalliga-Elf mal auf die Beine kommen, dann könnte es vielleicht sogar sein, dass Hans-Rudolf Zeisl nicht nur vorübergehend, sondern noch länger Lust aufs neue Amt hat. Die vielen treuen Mitglieder hätten gegen den alten Fahrensmann des Großaspacher Fußballs sicherlich nichts einzuwenden.

Vereinsbeirat und Ehrungen

Vereinsbeirat In dem Gremium, das sich um die Belange und Interessen der Mitglieder kümmern sowie den Kontakt zu ihnen halten soll, gibt es mit Markus Jung und Lothar Seitter zwei neue Gesichter. Nicht mehr dabei sind Bärbel Küstner sowie die verstorbene Ute Alisch. Weiterhin im Vereinsbeirat dabei sind der SG-Ehrenvorsitzende Werner Benignus, Andrea Shakoor, Tankred Volkmer, Seppi Kiefer und Claus Volkmann.

Ehrungen Die SG Sonnenhof Großaspach ehrte bei der Hauptversammlung außerdem auch einige Mitglieder für ihre lange Treue. Beste Beispiele dafür sind Emil Hehr und Herbert Goebel, die für ihre 60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden.

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Erstellt:
31. März 2022, 09:50 Uhr

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