Jugend erhält mehr Mitmach-Möglichkeiten

Verein Bürgerschaft Kirchenkirnberg hat eine Jugendgruppe gegründet  –  Bauprojekt kommt gut voran

Sie stellen den Vorstand der Bürgerschaft Kirchenkirnberg (von links): Friedrich Mueller, Dietmar Bäßler, Martin Hauer, Andreas Griesinger, Ulrich Weller, Wolfgang Welz, Michael Stein, Klemens Maier und der Vorsitzende Martin Fritz.Foto: E. Klaper

© Elisabeth Klaper

Sie stellen den Vorstand der Bürgerschaft Kirchenkirnberg (von links): Friedrich Mueller, Dietmar Bäßler, Martin Hauer, Andreas Griesinger, Ulrich Weller, Wolfgang Welz, Michael Stein, Klemens Maier und der Vorsitzende Martin Fritz.Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

KIRCHENKIRNBERG. Der Verein Bürgerschaft Kirchenkirnberg will Jugendliche dazu motivieren, mehr mitzuwirken: Sie „sollen sich einbringen, mitarbeiten, eigene Ideen entwickeln und Projekte realisieren können, wobei wir sie auch finanziell unterstützen“, betonte der Vorsitzende Martin Fritz bei der Hauptversammlung. Zurzeit sind rund 70 Kinder und Jugendliche Vereinsmitglieder, darunter 47 zwischen 12 und 18 Jahren. Diese „sollen in das Vereinsleben und die Dorfgemeinschaft integriert werden und keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Jugendgruppen und Jugendveranstaltungen sein“, verdeutlichte der stellvertretende Vorsitzende Dietmar Bäßler in der Kastanie. Darum habe man Anfang des Jahres die neue Jugendgruppe „Fleggatreff fir Jonge“ (Fleckentreff für Junge) gegründet – mit fachkompetenter Unterstützung von Diplom-Sozialpädagogin Petra Nonnenmacher.

Die Kreisjugendreferentin von der Fachstelle Sozialraumorientierte Jugendarbeit des Kreisjugendamts moderierte das erste Treffen. „16 Jugendliche diskutierten engagiert und kreativ über Themen, die sie bewegen“, freute sich Fritz. Sie schlugen diverse Verbesserungen vor im vom Verein betriebenen „Bädle“, dessen rauer Schwimmbeckenboden Verletzungsgefahr birgt. Dazu regten sie neue Freizeitangebote auf dem Gelände an, wie eine Tischtennisplatte, und haben vor, dort eigene Treffen zu veranstalten.

Die Jugendlichen wünschen sich auch einen Raum oder Ort für einen abendlichen Jugendstammtisch einmal im Monat, möglichst mit Getränke- und Imbiss-Verkauf, wie in einem Kiosk oder einer Bude auf dem Bädle-Gelände. Sie beschäftigten sich zudem mit allgemeinen Kirchenkirnberger Themen. Wichtig seien ihnen eine Einkaufsmöglichkeit für Grundnahrungsmittel im Ort, ein Zebrastreifen über die Hauptstraße, besser beleuchtete, sanierte und gereinigte Ortsstraßen sowie bessere Busverbindungen zu den Nachbarorten.

Die Jugendgruppenmitglieder Larissa Warmer, Philipp Griesinger und Jonathan Bäßler überreichten Bürgermeister Armin Mößner dazu ein selbst gebasteltes Bus-Modell mit Fähnchen, um ihn an die wichtigsten Anliegen zu erinnern. „Themen, die den Verein betreffen, wollen wir gemeinsam und im Austausch mit den Jugendlichen umsetzen. Themen, welche die Stadt oder den Kreis betreffen, geben wir an Bürgermeister Mößner weiter.“ Und künftig finde jeweils am Jahresanfang ein Kreativtreff statt, kündigte der Vorsitzende an. Seit dem Fahrplanwechsel gibt’s Probleme mit dem Schulbus: „Die Kirchenkirnberger Schüler der Grundschule Fornsbach kommen immer wieder nicht heim, weil die Wartezeit des Schulbusses viel zu kurz ist. Das ist nicht akzeptabel, doch das Landratsamt und die Schulleitung haben aus Ignoranz und Verweigerung nichts dagegen unternommen. Da muss die Stadt mal richtig auf den Tisch hauen“, machte ein Anwesender seinem Ärger Luft. Zwar gab es darüber auch wegen der Aufsichtspflicht Gespräche mit Landratsamt und Schulleitung: Vor dem nächsten Schuljahr werde sich wohl nichts ändern, doch setze er sich für eine baldige Problemlösung ein, versprach Mößner.

Gut voran gehe die Erweiterung des Mehrzweckgebäudes auf dem Bädle-Gelände, wofür insgesamt 35000 Euro eingeplant sind. Dietmar Bäßler erläuterte die Details: Im Herbst erfolgten die Erschließungsarbeiten unter Regie der Stadt als Gelände-Eigentümerin, und der Nutzungsvertrag mit dem Verein wurde verlängert. Dank des milden Winters baute ein großes Helferteam schon fleißig auf: „Das Gebäude steht, die Außenhaut ist fertig, die Außenverschalung hat begonnen, Fenster und Türen sind bestellt, der Innenausbau für Sanitärräume und Elektrik läuft“. Ziel sei, das WC zur Badesaison und die Innenräume im Sommer nutzbar zu machen. Für Schließdienst und WC-Reinigung suche der Verein noch Mithelfer, so Bäßler.

2019 blieb die Wasserqualität bis Ende August gut: „So soll es in diesem Jahr weitergehen“, hofft Abteilungsleiter Schwimmbad Andreas Griesinger. Für den Erweiterungsbau benötigte der Verein erst rund 19300 Euro statt der eingeplanten Investitionen von 22000 Euro, informierte Kassier Martin Hauer. 2020 sind Investitionen von rund 13000 Euro fürs Bauprojekt eingeplant. Hinzu kommen diverse Arbeiten am Schwimmbecken, das neu gestrichen werden muss und einen glatten Boden bekommen soll.

Geschlossen entlastete die Versammlung das Vorstandsteam und stimmte für die vorgeschlagenen Kandidaten. Neuer stellvertretender Schriftführer ist der bisherige Beisitzer Ulrich Weller, der Andreas Pfeffer ablöst. Neuer Beisitzer ist der bisherige Kassenprüfer Wolfgang Welz, neue Kassenprüferin ist Sabine Fuchs, die verhindert war. In ihren Ämtern bestätigte die Versammlung den stellvertretenden Vorsitzenden Dietmar Bäßler, Kassier Martin Hauer, Abteilungsleiter Schwimmbad Andreas Griesinger sowie die Beisitzer Friedrich Mueller, Michael Stein und Klemens Maier.

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Erstellt:
24. Februar 2020, 06:00 Uhr

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