Kommentar: Die Erbengeneration begehrt auf

Kommentar: Die Erbengeneration begehrt auf

Von Reiner Ruf

Friedrich Merz war einst der Held der Jungen Union. Wo immer er in den vergangenen Jahren auftrat, johlte die Parteijugend und schwenkte „Kanzler“-Schilder – auch als das Amt für Merz noch außer Reichweite erschien. Deshalb wähnte die JU-Truppe um ihren Vorsitzenden Johannes Winkel, sie hätte einen Wunsch frei beim Kanzler. Konkret: Einschnitte bei der Rente, deren Finanzierung die junge Generation ungebührlich belaste. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte erst jüngst kundgetan, die Rente werde künftig zum Leben nicht mehr reichen. Umso größer war bei dem JU-Treffen in Rust die Empörung, dass der Kanzler zu der Renten-Verabredung mit der SPD steht. Deren Chef Lars Klingbeil ließ zeitgleich beim Parteitag der Landes-SPD wissen, dass er kein Jota nachgeben werde.

Seit Konrad Adenauer mit der Einführung der dynamischen Rente 1957 erstmals für die CDU die absolute Mehrheit errang, weiß die Politik um die Bedeutung dieses Themas. Auch Merz hat die älteren Wähler fest im Blick. Sein Problem: Die JU-Abgeordneten in den Reihen der Bundestagsfraktion sind zahlreich genug, um das Rentenpaket zu verhindern. Sie kündigten an, genau dies zu tun, sollte das Gesetz in der jetzigen Form verabschiedet werden. Ihre Argumente sind gut, doch wollen sie wirklich die Koalition an den Rand des Scheiterns drängen? Nicht zu vergessen: Die Junge Union steht für eine Generation, die erben wird wie keine vor ihr.

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Erstellt:
16. November 2025, 22:20 Uhr
Aktualisiert:
17. November 2025, 00:00 Uhr

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