Lädlesbummel als neue Attraktion

Christian Schweizer stellt das Konzept für eine weitere Spielart der Stadtführung bei der Mitgliederversammlung des Murrhardter Stadtmarketingvereins vor. Auch sind lange Adventseinkaufsabende am Freitag, 28., und Samstag, 29. November, geplant.

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Inspiriert von einem Angebot der Stadt Markgröningen hat der touristisch engagierte Museumsleiter und Heimatgeschichtsforscher Christian Schweizer die Idee für das neue Konzept „Lädlesbummel“ entwickelt. „Wir müssen die Chance wahrnehmen, die Leistung unserer Stadt darzustellen, und das Beste herausholen.“ Dafür gelte es, „Tourismus, Innenstadterlebnis und Einzelhandel, Geschichte und Gegenwart zusammenzubringen“, betonte Schweizer.

Über das Konzept dieser thematisch neuen Stadtspaziergangsvariante, für die bis zu vier Termine pro Quartal vorgesehen sind, informierte er bei der Mitgliederversammlung des Vereins Stadtmarketing Murrhardt in der Festhalle. Der Fokus dieser Rundgänge, die jeweils ein Gäste- oder Naturparkführer begleitet und die am Spätnachmittag oder Abend stattfinden sollen, liege auf der Innenstadt und den Mitgliedsfirmen des Stadtmarketings. Zum Start gebe es einen für jeden Termin individuell ausgearbeiteten, historisch-thematisch passenden Rückblick mit alten Fotos als Einführung über alte Gebäude, Gewerbe und Traditionen. Dann werden zwei oder drei bestehende Geschäfte vorgestellt, die sich räumlich oder thematisch zusammenschließen. So erfahren die Besucher alles Wissenswerte über die aktuellen Handels-, Handwerks- oder Gewerbebetriebe, deren Geschichte, Tätigkeit und Fachkompetenz. Weiter erhalten die Gäste Informationen darüber, welche Gewerbe oder Läden früher in denselben oder benachbarten Gebäuden bestanden. Der Rundgang endet mit der Einladung zu einem sogenannten Marktplatzgespräch in einem Gastronomiebetrieb. Vorgesehen ist laut Schweizer, dass die Gästeführer den historischen Teil übernehmen und die Inhaber der Geschäfte oder Gewerbe selbst ihren aktuellen Betrieb in angenehmer Atmosphäre präsentieren.

Dabei können sie beispielsweise etwas vorführen und Proben verteilen, auch sollen die Gäste Gelegenheit haben, sich im Betrieb umzuschauen und etwas einzukaufen. Ankündigungen für den „Lädlesbummel“ erfolgen über die bestehenden Informationsmöglichkeiten wie die örtliche Presse, die städtische Internetseite und den Online-Marktplatz sowie soziale Medien. Zudem können Flyer erstellt und in den Geschäften ausgelegt werden, die Kosten seien je nach Branche und Angebot individuell unterschiedlich und sollten von den Mitgliedern weitgehend selbst getragen werden, erläuterte Schweizer auf Nachfragen.

Auf Vorschlag der stellvertretenden Vorsitzenden Ulrike Lang sollen vor dem ersten Advent am Freitag und Samstag, 27. und 28. November, zwei lange Adventseinkaufsabende stattfinden. Dazu sollen die Weihnachtsbeleuchtung der Gebäude eingeschaltet, die Weihnachtsdekorationen installiert und der Christbaum vor dem Rathaus aufgestellt werden, damit in der Innenstadt eine schöne vorweihnachtliche Atmosphäre herrscht, so die Planung. Zudem ist ein kleines Rahmenprogramm vorgesehen mit einigen Kunsthandwerkerständen und Schaustellern auf verschiedenen Plätzen sowie Stadtführungen. Christian Schweizer erklärte sich bereit, dazu eine Nachtwächtertour mit einem Testlädlesbummel anzubieten.

Die zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung werden die Veranstaltung organisieren, das Konzept ausarbeiten sowie Ideen für das Rahmenprogramm sammeln und umsetzen, kündigte Stadtmarketing-Vorsitzender Bürgermeister Armin Mößner an. „Möglichst alle Mitglieder sollten mitmachen“, rief er die Geschäftsleute auf. Nun wird noch abgefragt, wie lange die Geschäfte geöffnet bleiben: entweder am Freitag und Samstag, 27. und 28. November, jeweils bis 20 Uhr oder am Freitag bis 21 Uhr und am Samstag bis 18 Uhr.

Neue Teilnehmer beim Online-Marktplatz.

Stadtmarketing-Geschäftsführerin Elke Kleinknecht, zugleich Projektmanagerin für den Online-Marktplatz, informierte über den aktuellen Stand beim lokalen Netzportal: Für den Wochenmarkt ist eine neue Seite eingerichtet, auf der jeder Stand vorgestellt wird. Vier Firmen sind als neue Teilnehmer hinzugekommen: eine Ledertaschenmanufaktur, ein Online-Händler für Tee und Haustierbedarf, eine Craft-Beer-Brauerei sowie ein Café, das auch Mittagstisch anbietet. Sie setze sich dafür ein, dass noch mehr Gastronomiebetriebe beim Online-Marktplatz mitmachen, indes sei es nicht ganz einfach, diese dafür zu gewinnen. Die Zahl und Vielfalt der Produkte sei deutlich gestiegen, ebenso die Zugriffe, auch erfolge die Lieferung in die Murrhardter Teilorte sowie in die Nachbargemeinden Sulzbach an der Murr und Oppenweiler. Bei Workshops, die einmal pro Monat stattfinden, arbeiten mitwirkende Firmen an ihren Profilen und erhalten Unterstützung bei der Digitalisierung, berichtete Kleinknecht.

„Der Online-Marktplatz mit dem Lieferservice hat sich als wichtiger Pluspunkt erwiesen in der schwierigen Zeit des Lockdowns“ während des Frühjahrs wegen der Coronapandemie. Diese „hat auch die Geschäftswelt und Gastronomie in der Walterichstadt hart getroffen“, zumal sämtliche Großveranstaltungen in der Innenstadt abgesagt werden mussten, verdeutlichte Vorsitzender Armin Mößner. Kurz informierte er über die Aktivitäten des Vereins und blickte auf 2021 voraus. Unter den aktuellen Bedingungen und mit Einhaltung des Hygienekonzepts sollen der „Murrhardter Frühling“ Ende April, die Messe Murrhardt am ersten Maiwochenende und der Naturparkmarkt am ersten Oktoberwochenende stattfinden.

Geschlossen entlastete die Versammlung Vorstand und Geschäftsführerin, bestätigte den Vorsitzenden Armin Mößner und wählte den bisherigen Beisitzer Manfred Winter zum neuen zweiten stellvertretenden Vorsitzenden. Er ersetzt Leonard Bahnmüller, der bereits vor einiger Zeit nach Welzheim gezogen ist.

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Erstellt:
24. September 2020, 06:00 Uhr

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