Mehr Besucher in der Klosterscheuer
Gemeinderat spricht Verein Kommunales Kino großes Lob für ehrenamtliches Engagement aus – Neues Soundsystem geplant
Der Betrieb im Kommunalen Kino „Murrlichtspiele in der Klosterscheuer“ im vergangenen Jahr lief gut, die Zahl der Kinobesucher ist gegenüber 2017 deutlich gestiegen. Dies zeigt der vom Amt für Wirtschaft, Kultur und Tourismus erstellte Bericht über die Entwicklung, den Bürgermeister Armin Mößner im Gemeinderat vorstellte.

© Jörg Fiedler
Im vergangenen Jahr gab es in den Murrlichtspielen auch eine Reihe von Sonderveranstaltungen und Termine, wie beispielsweise die Vorführung des Films „Elja“, den Studenten der Filmakademie Ludwigsburg teils in Murrhardt gedreht haben. Die Aufnahme zeigt das Team mit (von links) Julia Deumling und Theresa Bacza (Produktion), Willi Kubica (Regie), Volker Armbruster (Ton-Postproduktion), Stephanie Stoll (Komparsin) und Liv Rosenberger (Helfer Set-Aufbau und -Organisation). Archivfoto: J. Fiedler
Von Elisabeth Klaper
MURRHARDT. „2018 war ein besseres Jahr mit über 5000 Besuchern“, freute sich der Rathauschef. Konkret kamen 5043 Besucher in 416 Vorstellungen, darunter 1134 Kinder und Jugendliche mit ermäßigten Eintrittskarten, wozu die Stadtverwaltung einen Zuschuss von 960 Euro pro Jahr gewährt.
Zum Vergleich: 2017 waren es 4516 Besucher bei 401 Vorstellungen. Erfolgreichste Filme 2018 waren „Bohemian Rhapsody“ (327 Besucher), „Papst Franziskus“ (236 Besucher) sowie „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ (179 Besucher). Zudem gab es eine ganze Reihe von Sonderveranstaltungen im Kino mit verschiedenen Kooperationspartnern, wie das „Cafino“, Kinovorstellungen für Kindergärten und Schulen, eine Filmnacht zum Thema Menschenrechte mit der Volkshochschule, zum Thema „Unser Saatgut“ mit dem Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, „Auf der Jagd“ mit der Kreisjägervereinigung Backnang, „BlacKkKlansman“ des Bündnisses Vielfalt tut gut, „Elja“, ein in Murrhardt gedrehter Film von der Filmakademie Baden-Württemberg und andere. An insgesamt neun Tagen (zehn Tage in 2017) wurde die Klosterscheuer an andere Nutzer vermietet, dafür wurden 990 Euro Gebühren eingenommen.
Die Bewirtschaftungskosten seien 2018 im Rahmen geblieben, stellte Mößner fest. Sie beliefen sich auf 4760 Euro, etwas mehr als 2017 (4432 Euro), und das Darlehen für das digitale Projektionsgerät war Ende März vollständig getilgt. Überdies bietet das Kommunale Kino nun einige Neuheiten und Online-Serviceleistungen für die Besucher. Die überarbeitete Internetseite der Murrlichtspiele verfügt jetzt über aktuelle Veranstaltungshinweise und ein Kontaktformular, zudem sind online Filmvorschläge möglich.
Neu ist die Rubrik „Demnächst bei uns“, eine drei- bis vierwöchige Filmvorschau, auch ist das Kino nun auf Facebook und Instagram vertreten. Die Kinogutscheine sind neu gestaltet und nun in drei Varianten erhältlich: Normaler Eintritt, ermäßigter Eintritt und Verzehr. Und ab diesem Jahr findet das „Cafino – Café und Kino am Nachmittag für alle“ regelmäßig an jedem dritten Dienstag im Monat statt – wie bisher mit dem Kooperationspartner Café am Klosterhof.
In den kommenden Jahren plant der Kinoverein die Anschaffung eines neuen Soundsystems, da Besucher das Fehlen der hinteren Lautsprecherkanäle beim vorhandenen bemängelten. Dabei werde geprüft, ob es möglich ist, auch eine Induktionsschleife für Kinobesucher mit Hörgeräten zu installieren, kündigte der Bürgermeister an. Die Finanzierung der Anlage soll aus Eigenmitteln des Kinovereins erfolgen, auch könnte das Soundsystem in mehreren Schritten angeschafft werden.
Weiter ist geplant, ein neues Kassensystem mit Online-Reservierungsmöglichkeit umzusetzen. Zurzeit arbeitet das Team der ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kinovereins noch mit Eintrittskarten von der Rolle, wodurch die Abrechnungen ziemlich umständlich sind. Abschließend empfahl der Rathauschef dem Stadtparlament, an der 2013 abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarung mit dem Verein Kommunales Kino festzuhalten. Darin wird dem Verein die Klosterscheuer an 260 Nutzungstagen im Jahr überlassen.
Die Fraktionssprecher nahmen den Bericht erfreut zur Kenntnis und sprachen dem Kinoverein und dessen ehrenamtlich engagierten Mitgliedern durch die Bank ein großes Lob aus für die kontinuierlich gute, sozial und kulturell wertvolle Arbeit.
„Es läuft einfach gut“, brachte Georg Devrikis sein Kompliment auf den Punkt. „Wir freuen uns über die sehr gesunde Mischung aus erfahrenen Mitgliedern und Nachwuchskräften, ebenso über die neuen Online-Möglichkeiten“, bekräftigte der CDU-FWV-Stadtrat.
Entgegen dem Bundestrend habe das Kino trotz des lang anhaltend schönen Sommerwetters etwa zehn Prozent mehr Besucher angelockt und nun auch moderne Online-Serviceangebote, betonte Stefan Tensing (UL).
„Das Kino ist ein Kulturgut, das wir ohne den Verein nicht hätten, und die ehrenamtlichen Kräfte gehen mit der Zeit“, hob Benjamin Mangold (MD/AL) hervor.