IfA-Fachkongress in Nürtingen
Mercedes: Modelloffensive soll aus der Krise führen
Beim „Branchengipfel“ hat der Mercedes-Verkaufsschef Jens Kunath aufgezeigt, wie der Konzern wieder mehr Autos verkaufen will.

© Mercedes-Benz AG
Das jüngste Modell des Mercedes-Porfolios – der neue, elektrische GLC
Von Peter Stolterfoht
Dass die deutsche Autoindustrie mit immer neuen Herausforderungen umgehen muss, die ihren Ursprung in China haben, wurde auch in Nürtingen deutlich. Ganz kurzfristig musste nämlich beim „30. Branchengipfel“ des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) umgeplant werden, weil ein Flugzeug aus China nicht planmäßig in München landen konnte.
In diesem saß Mercedes-Vertriebsvorstand Mathias Geisen, der so den IfA-Auftritt kurzfristig an seinen Verkaufschef Jens Kunath übertragen musste. Das passte insofern gut zu dessen Vortrag, bei dem es um die schnelle Reaktion gehen sollte, die Chinas automobile Dominanz erfordert.
„Die Entwicklungssprünge in der chinesischen Autoindustrie sind enorm“, sagte Kunath und sprach von einem „aggressiven Wettbewerb“, in den China derzeit rund 100 verschiedene Automarken schickt. Eine Folge davon: Mercedes muss dort aktuell einen 27-prozentigen Absatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.
Darauf reagiert Mercedes jetzt unter anderem mit der größten Modelloffensiv seiner Geschichte. 40 neue beziehungsweise aktualisierte Fahrzeuge kommen bis zum Jahresende 2027 auf den Markt.
Mercedes findet Lateinamerika und Indien interessant
Dabei soll die Mercedes-Trendwende beim Absatz neben China vor allem in den USA und Europa eingeleitet werden. Außerdem nennt Jens Kunath Lateinamerika und Indien als interessante Wachstumsmärkte. „Wir passen uns den lokalen Gegebenheiten an“, so Kunath. Dazu gehörten die Berücksichtigung der jeweiligen Kundenerwartungen genauso wie eine Vorortproduktion.