Nachfrage bei Gas und Nahwärme steigt

Stadtwerke: Geschäftsführer Braulik und Betriebsleiter Schünzel informieren über Baustellenlage und aktuelle Entwicklungen

Bei der Sanierung und Neuverlegung von Versorgungsleitungen für Wasser, Gas sowie Breitband haben die Stadtwerke Murrhardt zurzeit einiges zu tun. Dies ging aus dem Baustellenbericht hervor, den Betriebsleiter Michael Schünzel in der jüngsten Sitzung des Werksausschusses vorlegte.

Den Stadtwerken Murrhardt wird nicht so schnell die Arbeit ausgehen. Die Infrastruktur und Technik für Wasser, Gas und Nahwärme muss immer wieder auf dem Laufenden gehalten werden. Foto: J. Fiedler

Den Stadtwerken Murrhardt wird nicht so schnell die Arbeit ausgehen. Die Infrastruktur und Technik für Wasser, Gas und Nahwärme muss immer wieder auf dem Laufenden gehalten werden. Foto: J. Fiedler

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. „Die Bauarbeiten zum Austausch und Ausbau von Wasserleitungen im Bereich Alm sind abgeschlossen. Leider mussten dort manche Straßen zweimal aufgegraben werden, weil die Syna ebenfalls Leitungsarbeiten vornahm“, erläuterte Schünzel. Offenbar war es im Vorfeld nicht möglich, die Arbeiten zu koordinieren. „Zurzeit sind Leitungsarbeiten zur Wasser-, Gas- und Breitbandversorgung in Hausen und in Richtung Alm noch voll im Gang.“ Teils galt es für die Mitarbeiter, die Wasserleitungen auch bis ins Gebäude hineinzuverlegen.

Wegen der nicht ganz einfachen Verhältnisse vor Ort sei es nötig, die Hausener Straße komplett zu sperren, doch gehe die Baumaßnahme gut voran und soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Als nächste Maßnahme sind Leitungsarbeiten bei der Eisenschmiedmühle vorgesehen. Ende Juli begann die Baustelle in der Siegelsberger Straße: Dort werden Wasserleitungen ausgetauscht, auch um die Feuerlöschsicherheit im Teilort Siegelsberg herzustellen und das Neubaugebiet Siegelsberg-Ost an die Trinkwasserversorgung anzuschließen.

Derzeit verlege die Firma Weidler die Gas- und Wasserhauptleitungen. Ein Problem sei jedoch, dass diese dort auf bereits bestehende träfen, darum werden die neuen nun rechts der Straße eingezogen. Ziel sei, bis Ende Oktober die Hauptleitungen in der Siegelsberger Straße und die Hausanschlüsse in der Seebachstraße bis hinauf zur Einmündung der Mönchshaldenstraße zu verlegen, vorausgesetzt, das Wetter bleibt weiterhin gut. In der Mönchshaldenstraße hoffe man, die Bauarbeiten mit der Syna für Stromhausanschlüsse koordinieren zu können. Die Erschließung und Erneuerung der Leitungen in der Krummen- und Fuchslochstraße werden im Frühjahr beginnen und sollen bis Juni 2020 abgeschlossen sein, kündigte der Betriebsleiter an.

Bei der Gasversorgung seien die meisten Reparaturmaßnahmen der Schäden erfolgt, die man bei der Gasrohrnetzüberprüfung im Oktober 2018 feststellte. Bis November beseitige man die noch bestehenden zwei Leckagen beim Zweckverband Bauhof in der Talstraße und bei den Stadtwerken in der Fritz-Schweizer-Straße. In vollem Gang ist der Erdgasanschluss von Siegelsberg, wobei man im ersten Bauabschnitt zehn Hausanschlüsse in verschiedenen Straßen herstelle. Hinzu kommen laut Schünzel immer wieder auch spontane Anfragen von Anliegern. Überhaupt habe die Nachfrage nach Gashausanschlüssen aktuell stark zugenommen, ergänzte Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Braulik.

Das Heizwerk der Stadtwerke

in Fornsbach wird erneuert

Bei der Nahwärmeversorgung werde im Oktober und November der erste Bauabschnitt zur Erneuerung des Heizwerks Brunnen II in Fornsbach umgesetzt. Er umfasst den Einbau eines neuen 800-Kilowatt-Kessels mit Gas- und Ölbrenner, damit das dortige Nahwärmenetz zur Heizperiode im Winter 2019/20 sicher versorgt werden kann. Die Feinplanung für den zweiten Bauabschnitt gehe in die entscheidende Phase: Vorgesehen sind der Anbau eines größeren Hackschnitzelbunkers samt Speicher und neuer Hackschnitzelanlage. Auch bei der Nahwärmeversorgung komme pro Monat mindestens ein neuer Interessent für einen Hausanschluss ans bestehende Netz hinzu, sagte der Betriebsleiter.

Auf Nachfrage von Andreas Winkle (CDU-FWV), ob die Stadtwerke mit Blick auf das angedachte Verbot von Ölheizungen aktiv auf Gebäudebesitzer zugehen würden, stellte Bürgermeister Armin Mößner klar: „Bisher nicht.“ Denn seiner Ansicht nach sei das nur ein Versuchsballon gewesen: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies in so kurzer Zeit realisiert wird.“ Darum werde man nun erst einmal abwarten. „Wenn diese Idee spruchreif wird, können wir auf Gebäudebesitzer zugehen.“

Dabei gelte es auch zu prüfen, ob die Stadtwerke in punkto Wirtschaftlichkeit und von der Kapazität her die Nachfrage überhaupt erfüllen können. Die bestehenden Nahwärmekapazitäten in Fornsbach reichten aus, um ein paar neue Kunden anzuschließen, beantwortete Schünzel eine Nachfrage von Edgar Schäf (SPD). Doch gelte es auch dort, wirtschaftlich zu rechnen, ob ein Ausbau mit neuen Leitungen möglich ist, gab Mößner zu bedenken.

Anschließend informierten Geschäftsführer und Betriebsleiter über einige aktuelle Entwicklungen. Künftig übernehmen die Monteure der Stadtwerke komplett den Austausch und die Reparatur von Wasserzählern. Dies bedeute für die Kunden eine klare Verbesserung: „Die Arbeit wird sofort erledigt und kostet viel weniger, wie wenn jemand einen Installateur beauftragt“, betonte Rainer Braulik. Zwar werden die Kosten in die Gebührenkalkulation mit einberechnet, doch stiegen die Gebühren dadurch nur um ein paar Cent.

Die Freibadsaison 2019 endete am Sonntag, 22. September, mit dem Hundebadetag. Die Gesamtbilanz fällt gut aus: Mit über 46000 Besuchern habe man das drittbeste Ergebnis der vergangenen acht Jahre erreicht, der Durchschnitt lag bei 43000 Besuchern. An zwei Abenden verlängerte man die Öffnungszeit bis 21 Uhr, sagte der Geschäftsführer. Auf Nachfrage von Gerd Linke (MDAL/Die Grünen) zur Personalsituation und zum Kioskpächter räumte er ein: „Es gibt noch einiges zu verbessern, aber wir arbeiten dran.“

Mithilfe des Landesförderprogramms zur E-Mobilität, das E-Fahrzeuge mit 25 Prozent bezuschusst, haben die Stadtwerke ein Lastenfahrrad für über 8000 Euro beschafft, mit dem künftig ein Wasser- und Gasmonteur Kundendienstarbeiten im Stadtgebiet ohne Auto erledigen kann. „Damit wollen wir Erfahrungen sammeln und umweltfreundliche Alternativen ausprobieren“, erklärte Rainer Braulik dazu. Auf Nachfrage des Bürgermeisters, ob dadurch ein Fahrzeug eingespart werden könne, sagte der Geschäftsführer, dies sei wohl nicht möglich, doch könne man damit eine Neuanschaffung hinausschieben.

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Erstellt:
11. Oktober 2019, 18:26 Uhr

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