So viel kostet die Karte
Preis für die Trump Gold Card
Mit der „Trump Gold Card“ verkauft die US-Regierung Aufenthaltsrechte an Wohlhabende. Wer eine solche Karte haben will, muss tief in die Tasche greifen.
© Alex Brandon/AP/dpa
Das Konterfei des Präsidenten ist auch auf der "Trump Gold Card" zu sehen.
Von Lukas Böhl
Die Trump Gold Card ist ein neues US-Visaprogramm, das schnellen Zugang zu einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung („Green Card“) verspricht. Erfolgreiche Antragsteller sollen als Inhaber eines EB-1- oder EB-2-Visums den Status eines „lawful permanent resident“ erhalten. Das Programm basiert nicht auf Qualifikationen oder Berufsprofil, sondern auf einer hohen Zahlung („gift“) an die US-Regierung.
Die Kosten für Privatpersonen
Für Einzelpersonen setzt sich der Preis der Trump Gold Card aus mehreren Komponenten zusammen:
- 15.000 Dollar Bearbeitungsgebühr an das Department of Homeland Security (DHS), die nicht erstattungsfähig und fällig mit der Online-Antragstellung sind
- 1 Million Dollar „Gift“ an die USA, die nach erfolgreicher Sicherheitsprüfung und Visa-Freigabe fällig werden. Die Zahlung gilt offiziell als Nachweis, dass die Person den USA „einen erheblichen Nutzen“ bringt
- Zusätzliche Gebühren: Kleinere Gebühren an das US-Außenministerium (Visagebühren, Konsulatstermine)
- Kosten für die vorgeschriebene medizinische Untersuchung
Damit liegt der Mindestpreis für eine einzelne Person bei 1.015.000 US-Dollar, zuzüglich Visa- und Arztkosten. Nach aktuellem Wechselkurs von rund 0,85 Euro pro Dollar entspricht das etwa rund 855.000 Euro für das „Gift“ plus gut 12.800 Euro Bearbeitungsgebühr, also insgesamt grob 870.000 Euro.
Familien: Jeder zahlt separat
Besonders ins Gewicht fällt das Programm, wenn Angehörige mitkommen sollen. Ehepartner und unverheiratete Kinder unter 21 Jahren können in den Antrag einbezogen werden – müssen aber für jede Person dieselben Beträge zahlen:
- 15.000 Dollar DHS-Gebühr pro Familienmitglied
- 1 Million Dollar „Gift“ pro Familienmitglied
Eine vierköpfige Familie landet damit bei mindestens 4,06 Millionen Dollar, also umgerechnet deutlich über 3,4 Millionen Euro, bevor weitere Visa- und Untersuchungskosten hinzukommen.
Trump Corporate Gold Card
Für Unternehmen gibt es eine eigene Variante, die Trump Corporate Gold Card. Sie soll es ermöglichen, ausländische Fachkräfte schnell in die USA zu holen und die „Karte“ bei Bedarf auch auf andere Beschäftigte zu übertragen. Die Kosten je Mitarbeiter:
- 15.000 Dollar DHS-Gebühr pro Mitarbeiter
- 2 Millionen Dollar „Gift“ pro Mitarbeiter
- 1 Prozent jährliche „Maintenance Fee“ auf den Gift-Betrag
- 5 Prozent Transfergebühr, wenn der Sponsor die Karte von einer Person auf eine andere überträgt (inklusive neuer Sicherheitsüberprüfung)
Rechnet man die 2 Millionen Dollar grob in Euro um (ca. 1,71 Millionen Euro), kommen noch jährlich etwa 17.000 Euro Wartungsgebühr sowie im Transferfall rund 85.000 Euro Transfergebühr hinzu.
Die Trump Platinum Card
Daneben wird eine noch exklusivere Trump Platinum Card beworben, derzeit allerdings nur auf Warteliste. Das Versprechen: Bis zu 270 Tage Aufenthalt pro Jahr in den USA, ohne dort Einkommensteuer auf nicht-amerikanische Einkünfte zahlen zu müssen.
Die Konditionen laut offizieller Seite:
- 15.000 Dollar DHS-Gebühr
- 5 Millionen Dollar Beitrag („contribution“)
- Steuerfreiheit in den USA für Einkommen, das außerhalb der USA erzielt wird
- kein Zugang zu einer Green Card, sondern ein spezieller Langzeit-Aufenthaltsstatus
Umgerechnet entspricht der Beitrag von 5 Millionen Dollar etwa 4,27 Millionen Euro, die Bearbeitungsgebühr rund 12.800 Euro.
