Pride-Banner über B 27 abgeschnitten
Der CSD-Verein reagiert mit einer klaren Botschaft auf den mutmaßlich queerfeindlichen Vorfall in Degerloch.
Von Uwe Bogen
Stuttgart - Inmitten der Kulturwochen zum Christopher Street Day (CSD) in Stuttgart ist es zu einem mutmaßlich queerfeindlichen Vorfall gekommen: Zwei Pride-Banner, die in einer Größe von jeweils drei Metern auf 90 Zentimetern in Degerloch an der Brücke über der B 27 seit Tagen an der Schöttlestraße hängen, sind beschädigt worden. Wie Augenzeugen berichten, trennten einer oder mehrere bisher unbekannte Täter die bunten Transparente am frühen Dienstagmorgen ab.
„Wir lassen uns nicht kleinkriegen“
Davon lassen sich die Veranstalter des CSD nicht beeindrucken und reagieren mit Stärke und Entschlossenheit. „Natürlich hängen wir die Banner wieder auf“, erklärt Betina Starzmann, Vorstandsmitglied des CSD, unserer Redaktion. „Wir lassen uns von so was nicht kleinkriegen.“ Queerfeindliche Aktionen motivierten die Community um so mehr, „Haltung zu zeigen gegenüber Menschen, die uns unsichtbar machen wollen“, sagt die Sprecherin und versichert: „Wir überlassen ihnen nicht das Feld – wir sind mehr!“ Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie queerfeindlicher Übergriffe, die bundesweit rund um CSD-Veranstaltungen zugenommen haben. Die Pride-Organisatoren erwägen, Strafanzeige bei der Polizei erstatten, teilt Betina Starzmann mit.
Das Motto des CSD steht in Stuttgart in diesem Jahr unter dem Motto „Nie wieder still! Laut für Freiheit, stark für Vielfalt“. Gerade, wenn es Gegenwind gibt, will die Community umso lauter werden. Für die Politdemo am 26. Juli durch die Innenstadt haben sich 160 Formationen angemeldet – so viele wie nie zuvor.