SG Sonnenhof: Evangelos Sbonias fordert Herz und Leidenschaft

Von Uwe Flegel

„Gar keine.“ Evangelos Sbonias antwortete kurz und knapp, als er nach der Partie in Pforzheim gefragt wurde, welche Nachwirkungen die 2:3-Niederlage für den Großaspacher Aufstiegskampf hat. Der Trainer der Oberliga-Fußballer der SG Sonnenhof erklärte dem etwas erstaunten Fragesteller aus dem Badischen, dass angesichts von zwei Abstiegen binnen drei Jahren jeder im Fautenhau mit dem bisher Erreichten völlig zufrieden sei. Etwas, das für den Auftritt seiner Elf im Duell des Tabellenzweiten beim Dritten nicht galt. Der enttäuschte Sbonias bezeichnete die Phase, in der aus einem 1:0 ein 1:3 wurde, als „eine halbe Stunde, die ich von meiner Mannschaft diese Saison noch nicht gesehen habe“. Seine Forderung fürs morgige Flutlichtspiel im heimischen Fautenhau gegen den SV Oberachern (Anpfiff 19 Uhr): „Diese Dinge besser zu machen und auf den Platz zu bringen.“

Aspachs Trainer verlangt von seiner Elf, alte Tugenden wieder einzubringen

Entsprechend deutliche Worte fielen offensichtlich in der Nachbetrachtung des ersten SG-Auftritts nach der Winterpause. Großaspachs Coach erzählt jedenfalls: „Wir waren komplett ehrlich zueinander und eines muss allen klar sein: Uns haben klare Prinzipien auf und neben dem Platz in eine so tolle Ausgangsposition mit Rang zwei gebracht. Verlassen wir diesen Weg nur um einen Zentimeter, dann bekommen wir Probleme wie in Pforzheim.“ Heißt im Klartext, dass Evangelos Sbonias nun morgen gegen den Tabellenzehnten aus dem Ortenaukreis zum Beispiel eine größere Kompaktheit und eine konsequentere Zweikampfführung erwartet. Herz und Leidenschaft von der ersten Minute an seien erforderlich, so der 40-jährige Trainer. Denn noch haben er und seine Mannschaft satte sechs Punkte Vorsprung auf den drittplatzierten 1. CfR Pforzheim. Gleichzeitig ist der Rückstand auf den souveränen Spitzenreiter Stuttgarter Kickers auf nahezu uneinholbare zehn Punkte angewachsen.

Für die SG Sonnenhof geht es am Freitag im heimischen Fautenhau also vor allem darum, den Abstand nach hinten wenigstens zu erhalten – und möglichst gleich wieder auszubauen. Denn Verfolger Pforzheim gastiert am Samstag beim Tabellenführer in Degerloch. Dort versucht die Elf aus der Goldstadt, die mit dem Erfolg über Aspach im Kampf um Rang zwei reichlich Morgenluft geschöpft hat, das neue Fünkchen Hoffnung nicht gleich wieder erlöschen zu lassen. Für das Team aus dem Fautenhau wiederum gilt es, der Konkurrenz mit dem ersten Heimsieg im ersten Heimspiel nach Weihnachten den frischen Wind sofort wieder aus den Segeln zu nehmen.

Der südbadische Pokalsieger hat durchaus seine Qualitäten

Allerdings haben Sbonias und sein Team bereits in der Vorrunde zu spüren bekommen, dass der amtierende südbadische Pokalsieger nicht im Vorbeigehen zu bezwingen ist. In der Vorrunde war erst ein harter Widerstand zu brechen, ehe dank der Treffer von Fabian Benko und Hakan Kutlu am Ende ein 2:0-Sieg feststand. Klar ist aber auch, dass im Duell Zweiter gegen Zehnter die Gastgeber morgen klarer Favorit sind.

Das auch, weil Evangelos Sbonias personell fast aus dem Vollen schöpfen kann. Einzig der lange verletzte Elias Rahn fällt weiterhin aus. Nachdem der rechte Außenverteidiger wegen eines Sehnenrisses weite Teile der ersten Saisonhälfte verpasst hat, bereitet ihm nun ein Muskelfaserriss Probleme. Dabei war der 20-Jährige beim Wiederbeginn nach der Winterpause so hoffnungsvoll gewesen, seinen Stammplatz auf der Außenbahn zurückerobern zu können. Nun muss Rahn sich zunächst einmal gedulden, wann er seinen bereits zweiten Comebackversuch in dieser Saison starten kann. Zunächst aber müssen seine Mitstreiter zu den Stärken zurückfinden, mit der sie bis Weihnachten geglänzt haben.