Tagesgeld
So wirkt sich der Zinsentscheid der EZB aus
Die Europäische Zentralbank hat erneut die Zinsen gesenkt. Was bedeutet das für Anleger, die ihr Geld auf einem Tagesgeld-Konto angelegt haben?
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Die EZB hat am Donnerstag erneut den Leitzins gesenkt (Symbolbild).
Von Michael Bosch
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag erneut an der Zinsschraube gedreht und den Einlagenzins auf 2,0 Prozent gesenkt. Diese Entscheidung, die angesichts der gesunkenen Inflation in der Eurozone erwartet wurde, wird sich unmittelbar auf die Tagesgeldkonten der Sparer auswirken – gleiches gilt für die Bauzinsen.
„Aufgrund des scharfen Wettbewerbs beim Tagesgeld haben viele Banken ihre Konditionen zu Beginn des aktuellen Zinssenkungs-Zyklus nur behutsam angepasst, doch inzwischen reichen die Geldhäuser die sinkenden Zinsen in viel stärkerem Ausmaß an die Sparer weiter“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH gegenüber n-tv. „Selbst als die Europäische Zentralbank ihren Einlagenzins 2012 zuerst auf null und in den folgenden Jahren immer weiter ins Minus gedrückt hat, sind die Tagesgeldzinsen in keiner Phase so schnell und so massiv eingebrochen, wie wir es aktuell beobachten.“
Tagesgeld: Zinsen bereits auf niedrigem Niveau
Eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox ergab, dass die Durchschnittszinsen von rund 800 Banken und Sparkassen Anfang Juni bei 1,27 Prozent lagen. Anfang Februar waren es noch 1,56 Prozent. Die Zinsen sanken innerhalb von vier Monaten um 0,29 Prozentpunkte, was einem Rückgang von einem Fünftel entspricht. Laut Verivox stellt dies den stärksten Zinsrückgang seit Beginn der Datenerhebung im Januar 2012 dar.
Der Durchschnittszins liegt nun deutlich unter der bereits gesunkenen Inflationsrate. Dies bedeutet, dass Anleger, die ihr Geld zu solch niedrigen Zinsen anlegen, real an Kaufkraft verlieren.
Experten gehen davon aus, dass sich der Zinsentscheid der EZB nun relativ schnell auf die Zinsen auf Tagesgeldkonten auswirken werden – diese dürften fallen. Sie raten deshalb, zu vergleichen. Aktuell gibt es auch unter deutschen Banken noch mehrere Geldhäuser mit Tagesgeldzinsen in Höhe von 2 Prozent und mehr. Derzeit gilt: Sparer bei Sparkassen und Volksbanken müssen sich im Schnitt mit deutlich niedrigeren Zinsen begnügen als bei überregionalen Banken.
