TSG Backnang: Der tolle Teamgeist macht es aus

In 38 Rems-Murr-Vereinen wird Volleyball gespielt, etwa 2700 Aktive sind für die Saison 2021/2022 gemeldet. Besonders attraktiv scheint die erste Frauenmannschaft der TSG Backnang zu sein. Mittlerweile fünf Spielerinnen hat es von Schwäbisch Hall zu dem Oberligisten gezogen.

Anne Pötzl, Melanie Wunderlich und Jana Menke (von links) freuen sich, für die TSG auf dem Spielfeld zu stehen. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Anne Pötzl, Melanie Wunderlich und Jana Menke (von links) freuen sich, für die TSG auf dem Spielfeld zu stehen. Foto: T. Sellmaier

Von Simone Schneider-Seebeck

Volleyball muss ansteckend sein. Zumindest erweckt das den Anschein, wenn man mit Anne Pötzl, Jana Menke, Caroline Schwiertz, Susann Haffke und Melanie Wunderlich spricht. Die Eltern waren bereits Trainer oder der große Bruder hat gespielt – eine gewisse familiäre Vorbelastung hat möglicherweise bei allen fünf ehemaligen Spielerinnen aus Schwäbisch Hall den Ausschlag gegeben, sich für diesen Mannschaftssport zu begeistern.

Wobei sich zumindest Melanie Wunderlich zunächst auch anderen Sportarten zugewandt hat, beispielsweise Fußball oder Tanzen. Doch schließlich ist die 23-jährige Außenspielerin bei der TSG doch beim Volleyball hängen geblieben. Bis 2017 war sie bei der TSG Schwäbisch Hall aktiv und spielte dort in Ober- und Landesliga, danach drei Jahre mit der DJK Schwäbisch Gmünd in Bezirks- und Landesliga. Seit Mai 2021 ist sie nun in Backnang und hochzufrieden mit dieser Entscheidung: „In Backnang gefällt mir vor allem der Teamgeist. Sportliche Ziele sind für mich zweitrangig. Ich möchte einfach Spaß beim Volleyballspielen haben und mich persönlich in allen Bereichen weiterentwickeln.“

Seit sie neun ist, steht Anne Pötzl auf dem Spielfeld. Zwischendurch, während ihres Studiums, hatte sie schon in Stuttgart in der Regionalliga gespielt und war dann wieder nach Schwäbisch Hall zurückgekehrt. Doch als Backnang in die Regionalliga aufstieg, hat sie das gereizt: „Ich wollte einfach wieder in der Regionalliga spielen. Während des Studiums war das schon eine schöne Herausforderung. Regionalliga ist noch mal was anderes als die Oberliga.“ Und gemeinsam mit Caroline Schwiertz wechselte sie zur Saison 2017/2018 zur TSG.

„Die Truppe passt einfach. Man kennt sich und versteht sich gut“

Auch wenn die Mannschaft nicht mehr in der Regionalliga spielt, ist Pötzl dem Verein treu geblieben. „Wir sind schon die fünfte Saison bei der TSG. Die Truppe passt einfach. Man kennt sich und versteht sich gut, es sind mittlerweile auch Freundschaften entstanden.“ Da nimmt man auch gern die Fahrtstrecke in Kauf. Und wenn man eine Fahrgemeinschaft hat, ist es auch nicht so schlimm mit der Fahrerei, findet Pötzl, die auch gern Tennis spielt und Ski fährt. Wie sehen die sportlichen Ziele der 32-Jährigen aus? Aktuell würde es der Zuspielerin reichen, wenn man einfach wieder ohne Unterbrechungen spielen könnte. Weiter mag sie noch gar nicht schauen.

In den vergangenen Monaten war es nicht so einfach gewesen, sich fit zu halten. Jana Menke berichtet, dass man während der Trainingspause einmal in der Woche per Online-Konferenz gemeinsam Krafttraining gemacht und auch jede selbst versucht habe, sich fit zu halten. Doch: „Der gemeinsame Sport hat schon gefehlt.“ Die 26-Jährige war seinerzeit von Susann Haffke angesprochen worden, kurz nachdem sie nach Stuttgart gezogen war. Die beiden kannten sich bereits von früher. „Das klang ganz nett und man konnte wieder die alten Mädels treffen.“ 2019, zur Mitte der Saison, wechselte sie dann zur TSG.

Für Menke war es schon eine Herausforderung gewesen, in Backnang einzusteigen. Doch sie hat es nicht bereut: „Es hat mir megagut gefallen und die Mannschaft ist auch super.“ Die 26-Jährige spielt seit fast 20 Jahren. Auch hier zeigt sich die Familienaffinität zum Sport mit den Eltern als Trainern und einem Bruder, der ebenfalls Volleyballer ist. Für sie sei schnell klar gewesen, dass Mannschaftssport „ihr Ding“ ist. Ihre Position ist der Außenangriff, ab und zu spielt sie auch im Mittelblock.

Viel herumgekommen ist Susann Haffke. Die 28-jährige Außenangreiferin spielte zunächst in Ulm, wo ihr Vater, man ahnt es schon, als Trainer gewirkt hat. Mit zehn Jahren hat sie begonnen, zwölf Jahre spielte sie in Ulm, bis sie wegen des Studiums nach Künzelsau gezogen ist und ein Teil der Schwäbisch Haller Mannschaft wurde. Dort lernte sie dann Caroline Schwiertz und Anne Pötzl kennen. Und als sie schließlich in Esslingen sesshaft wurde und auf der Suche nach einem neuen Verein war, hatte sie „die Option, mir in Stuttgart einen Verein zu suchen oder eben den Weg nach Backnang auf mich zu nehmen“, erinnert sich Haffke. „In Backnang spielten damals bereits Caro und Anne, die ich aus Schwäbisch Hall bereits kannte, und es lockte mich sehr, mit den beiden wieder zusammen auf dem Feld zu stehen.“

Mittlerweile spielt Haffke die dritte Saison in Backnang. Auch sie ist begeistert von der guten Stimmung im Team: „Es ist ein tolles Miteinander, jeder steht für den anderen ein. Man gönnt es jedem, auf dem Feld zu stehen, und feuert sich gegenseitig an.“ Die Fünfte im Bunde, Caroline Schwiertz, war bereits mit Jana Menke im Jugendteam in Waldenburg aktiv. Die 27-Jährige spielt in der TSG auf der Diagonalposition. „Das ist auch familienbedingt“, lacht Pötzl, „ihr Bruder spielt ebenfalls.“

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Erstellt:
5. Januar 2022, 06:00 Uhr

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